• 01.01.2015 14:32

  • von Roman Wittemeier

Bergmeister: "Le Mans war für uns suboptimal"

Porsche-GT-Haudegen Jörg Bergmeister und die zurückliegende WEC-Saison: Starker Start, herber Rückschlag und Fragezeichen bei der Einstufung

(Motorsport-Total.com) - Jörg Bergmeister hat die WEC-Saison 2014 mit 99 Zählern auf Rang sechs der GT-Wertung abgeschlossen. Das vergangene Jahr zählte sicherlich insgesamt nicht zu den glücklichsten seiner bisher schon langen Karriere als Porsche-Werkspilot. "Es hat gut angefangen, mit einem Sieg in Sebring und einem zweiten Platz in Silverstone, wo wir eigentlich das gesamte Rennen dominiert haben. In Spa waren wir dann erneut Zweite", nennt Bergmeister die positiven Erinnerungen.

Titel-Bild zur News: Jörg Bergmeister

Jörg Bergmeister wird auch 2015 in einem 911er aus Zuffenhausen sitzen Zoom

"Le Mans war dann eher suboptimal. Wir hatten dort ein technisches Problem und haben dementsprechend auch nur einen Punkt geholt. Danach war die Meisterschaft für uns eigentlich schon gegessen", bilanziert der 38-Jährige aus Langenfeld. "Danach wurden dann auch die Fahrerpaarungen getrennt, um beide Autos besser zu platzieren." Nach dem Start an der Seite von Patrick Pilet fuhr Bergmeister fortan wieder mit Richard Lietz gemeinsam in einem der beiden 911 RSR.

"Dann gab es ein paar Hochs und Tiefs. Bahrain war schon enttäuschend, weil wir da einfach von der Performance nicht da waren, wo wir gerne wären. Ob das jetzt an der BoP liegt oder woran auch immer, sei einmal dahingestellt", meint Bergmeister. "Schanghai war noch einmal ein Doppelsieg, das war sehr schön." Allerdings auch in China reichte es für ihn persönlich wieder nur zu einem zweiten Rang - der ersehnte Sieg blieb 2014 in der WEC aus.

Fährt der Deutsche 2015 wieder in den USA?

"Vom Auto her sind wir wirklich gut aussortiert", meint der erfahrene Werksfahrer. Allerdings hatte der 911er im vergangenen Jahr eine Schwäche: bei wenig Grip auf der Fahrbahn waren die Autos aus Zuffenhausen oft chancenlos. Ausnahme: Regen - wie immer bei Porsche. "In so einer Serie ist es auch immer eine Frage der BoP, wie man eingestuft ist. Damit steht und fällt die Wettbewerbsfähigkeit eines Autos. Der Aston, das ist zumindest meine Meinung, ist sehr gut aufgestellt", sagt Bergmeister.

"Der Wettbewerb ist sehr hochklassig, auch wenn es nur sechs Autos sind, aber es geht wirklich gut zur Sache", hat Bergmeister viel Freude an der Langstrecken-WM erfahren. "Die WEC insgesamt hat sich sehr gut entwickelt, auch was die Zuschauerzahlen betrifft. Das sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr geworden", meint der gebürtige Leverkusener, der sich einen Verbleib in der Szene wünscht. Allerdings spielt Bergmeister in den aktuellen WEC-Planungen von Porsche keine große Rolle.

Jörg Bergmeister

Der 911 RSR war in der WEC-Saison 2014 nicht überall konkurrenzfähig Zoom

Für 2015 haben die Stuttgarter zunächst Michael Christensen und Richard Lietz sowie Patrick Pilet von Fred Makowiecki für die beiden Werksautos benannt. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass einer der genannten Piloten in das dritte LMP1-Auto von Porsche aufrücken wird. Dann könnte sich eine weitere Chance für Bergmeister ergeben. Bislang steht nur eines fest: sein Start bei den 24 Stunden von Daytona, wo er sich gemeinsam mit Earl Bamber und Fred Makowiecki an einem weiteren USCC-Erfolg versuchen wird.

"Viel fahren ist immer gut", sagt Bergmeister auf die Frage nach seinem Wunschprogramm 2015. "Grundsätzlich machen mir die Strecken in Amerika etwas mehr Spaß, weil es Strecken sind, auf denen es Konsequenzen gibt, wenn man Fehler macht. Das macht mir persönlich etwas mehr Spaß." Wer die beiden 911er in der nordamerikanischen Serie nach dem Auftakt in Daytona bei den folgenden Läufen pilotieren wird, steht derzeit noch nicht fest.