• 30.11.2013 07:53

  • von Roman Wittemeier

Bahrain: Warum die WEC 2013 schneller ist

Kühlere Bedingungen, mehr Grip und die Entwicklung der Autos: Die LMP1-Klasse ist 2013 fast vier Sekunden schneller als im Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - Die WEC-Szene nimmt immer mehr Tempo auf. Der Zuspruch der Weltmeisterschaft befindet sich ebenso auf dem aufsteigenden Ast wie das Tempo der Rennfahrzeuge. Wie schnell die Werks-LMP1 von Toyota und Audi mittlerweile sind, wurde im Qualifying in Bahrain einmal mehr deutlich. Alexander Wurz markierte in seinem TS030 eine Zeit von 1.42.170 Minuten. Dabei nahm der Österreicher seine Michelin-Reifen nicht bis ans Limit ran, denn immerhin musste Kollege Kazuki Nakajima anschließend noch zwei schnelle Umläufe auf dem gleichen Satz absolvieren - und ins Rennen geht man mit den gleichen Walzen.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen, Loic Duval, Allan McNish, Marcel Fässler, Benoit Treluyer, Anthony Davidson, Sebastien Buemi, Stephane Sarrazin

Relativ gesehen fast auf Formel-1-Tempo: Die LMP1-Autos der WEC Zoom

Genau in diesem Moment wird der Vergleich zur Formel 1 interessant. In der Königsklasse sicherte sich Nico Rosberg im April dieses Jahres mit seinem Mercedes die Pole-Position in 1:32.330 Minuten. Er war somit nicht einmal zehn Sekunden schneller als Wurz im LMP1-Auto. Die Faustformel besagt in der Formel 1: zehn Kilogramm mehr Gewicht machen drei Zehntelsekunden pro Runde aus - in Bahrain eher noch mehr. Rechnet man nun ein Formel-1-Auto (640 Kilogramm) auf das Gewicht des Toyotas (915 Kilogramm) plus Fahrer Wurz (80 Kilogramm) hoch, dann würde Rosberg in Bahrain eine Zeit von 1:42.980 Minuten fahren. Da war Wurz schneller!

Klar, diese Rechnung ist zu einfach. "Man muss dabei bedenken, dass die Zunahme bei der Rundenzeit nicht linear verläuft, wenn ich das Gewicht erhöhe", erklärt Toyota-Werkspilot Anthony Davidson. "Es stimmt aber dennoch, dass wir hier extrem schnell sind. Wenn hier die engen Ecken nicht wären, dann sähe es nochmal besser aus", so der Brite. "Mir war das gar nicht so bewusst, dass wir im Vergleich zur Formel 1 wirklich so schnell sind", meint TMG-Technikchef Pascal Vasselon. "Beeindruckend finde ich das!" Davidson merkt an: "Man darf nicht vergessen: Ein LMP1-Auto hat selbst im Le-Mans-Trimm mehr Abtrieb als ein Formel-1-Auto in Monaco."

Winter macht die Autos schneller

"Wir haben dieses Jahr gesehen, dass wir auf allen Strecken zugelegt haben. Dass es hier noch ein zusätzliches Delta gibt, schreiben wir hauptsächlich den Temperaturen zu. Wir sind dieses Jahr in einer anderen Jahreszeit unterwegs, mit ganz anderen Werten - das macht den Unterschied", erklärt Audi-LMP1-Leiter Chris Reinke im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Die LMP1-Autos sind um 3,7 Sekunden schneller als am WEC-Wochenende in Bahrain 2012. Die anderen Klassen legten weniger zu.


Fotos: WEC in Bahrain


"Die Temperatur schlägt sich vielfältig nieder: Performance von Reifen, Leistung des Motors bis hin zur Physis der Fahrer. Im vergangenen Jahr war es das extremste Rennen. Das ist es in diesem Jahr ganz klar nicht", sagt Reinke, dessen Audis in Bahrain auf Augenhöhe mit Toyota kämpfen. "Auf den Stop-and-Go-Strecken liegen wir eng beisammen. Das hatten wir zu Saisonbeginn erwartet, und genau dies hat sich bisher bestätigt. Es wird ein enges und spektakuläres Rennen."

"Auf solchen Strecken haben wir den Nachteil, weil unser Hybridantrieb erst bei 120 km/h einsetzen darf, aber nichtsdestotrotz sind wir siegfähig", sagt der Audi-Verantwortliche. "Es gibt das Tag-Rennen und das Stück in die Nacht hinein. Das macht dieses Rennen so speziell. Wir simulieren vorab, was unser Auto auf dieser Strecke zu leisten imstande ist. Dann analysieren wir die Temperaturverläufe der Vortage und optimieren damit unsere Simulation. Dadurch können wir dann unsere Strategie festlegen. Die ist erst einmal fix, aber natürlich sind wir jederzeit in der Lage, per ad-hoc-Entscheidungen anzupassen."

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