Audi startet in Japan aus Reihe drei

Beide Audi R18 e-tron quattro fahren im Qualifying von Fuji in Startreihe drei, für das Rennen rechnen sich die Ingolstädter aber gute Chancen aus

(Motorsport-Total.com) - Audi erreichte im Qualifying zum fünften Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Fuji die Startplätze fünf und sechs. In den Trainings hat sich das Team von Motorsportchef Wolfgang Ullrich und LMP-Leiter Chris Reinke, gründlich auf das 6-Stunden-Rennen am Sonntag vorbereitet. Audi wusste, dass auf dem 4,563 Kilometer langen Kurs am Fuße des Mount Fuji im Qualifying eine anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen war. Die 1,4 Kilometer lange Start-Ziel-Gerade war für den Audi R18 e-tron quattro im Kampf um eine einzelne schnelle Rundenzeit nicht von Vorteil.

Titel-Bild zur News: Andre Lotterer, Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Mehr als die Startplätze fünf und sechs war für Audi nicht drin Zoom

Andre Lotterer und Benoit Treluyer erzielten bei ihren vier schnellsten Runden einen Durchschnittswert von 1:28.118 Minuten. Damit startet der Hybrid-Sportwagen der Le-Mans-Sieger vom fünften Platz. Ihre Teamkollegen Loic Duval und Tom Kristensen waren im Schwesterauto im Schnitt ihrer vier besten Runden nur 47 Tausendstelsekunden langsamer. Die Startnummer 1 nimmt das Rennen damit aus der sechsten Position in Angriff. Die schnellste Einzelrunde eines Audi-Piloten gelang Lotterer mit seiner Zeit von 1:27.605 Minuten.

Wenn das fünfte Saisonrennen am Sonntag um 11 Uhr Ortszeit in Japan (4 Uhr deutscher Zeit) gestartet wird, geht es allerdings keineswegs nur um Rundenzeiten. Bereits beim vergangenen Rennen in Austin hat Audi bewiesen, dass sich eine optimale Kombination aus Tempo, Strategie, fahrerischer Zuverlässigkeit und einem guten Reifenmanagement am Ende durchsetzt.

Stimmen nach dem Qualifying:

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Die Startplätze fünf und sechs sind sicher nicht das, was wir uns erhofft haben, obwohl zu erwarten war, dass wir nach dem Qualifying nicht ganz vorne stehen würden. Man kann auf der sehr langen Geraden, die viel Einfluss auf die Rundenzeit hat, für eine Einzelrunde insbesondere hohe Hybridleistungen entsprechend umsetzen. Da sind wir etwas benachteiligt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir im Rennen besser abschneiden werden."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Unser Plätze im Qualifying sind eher ein solides als ein euphorisches Resultat. Nichtsdestotrotz sehen wir uns für das Rennen gut vorbereitet. Wir haben hier noch eine Rechnung offen und werden versuchen, dieser Erwartung gerecht zu werden."

Ralf Jüttner (Teamdirektor): "Es war heute ein schwieriges Qualifying. Gestern beim Freien Training sahen wir gut aus. Im Zeittraining ist es uns nicht gelungen, noch einmal zuzulegen. Wir werden darauf bauen, im Rennen konstant und problemlos durchzufahren. Wir sind optimistisch, dass wir am Sonntag weiter vorn stehen werden."

Marcel Fässler: "Wir wussten vorher, dass wir im Zeittraining mehr Mühe haben würden als auf anderen Strecken. Die lange Gerade ist auf eine gezeitete Runde sehr entscheidend. Doch ich bin zuversichtlich, dass unsere Leistungen im Rennen besser sein werden. Schon in den vergangenen Läufen war zu beobachten, dass wir durch ein ausgewogene Fahrzeugperformance über die Distanz einiges aufholen können. Deswegen blicke ich nach vorn und freue mich auf das Rennen. Es dauert sechs Stunden. Da kann viel passieren."

Marcel Fässler, Andre Lotterer, Benoit Treluyer

Die lange Gerade in Fuji kommt den Audi R18 e-tron quattro nicht entgegen Zoom

Andre Lotterer: "Wir haben heute im Qualifying nicht die beste Leistung gezeigt, obwohl wir alles richtig gemacht haben. Man konnte erkennen, dass wir trotzdem nicht das gleiche Tempo hatten wie die Konkurrenz. Das liegt an der Streckencharakteristik, bei der wir das Potenzial unseres Autos nicht ausschöpfen können. Wir sind mit der kleineren Hybridklasse im Nachteil. Aber wir haben ein gutes Rennauto. Das wird uns für morgen helfen."

Benoit Treluyer: "Es war ein hartes Qualifying. Im Freien Training lagen wir noch vor der Konkurrenz, beim Zeittraining haben wir dann die Plätze getauscht. Damit war zu rechnen. Bei meinem Stint ist es mir nicht gelungen, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Andre ist ein gutes Zeittraining gefahren und hat ordentliche Zeiten geliefert, die uns letztlich auf Startplatz fünf gebracht haben."

Lucas di Grassi: "Das war ein anspruchsvolles Qualifying. Wir haben alles versucht und müssen uns mit diesem Ergebnis zufrieden geben. Das Rennen ist sehr lang und über die Distanz können wir unsere Stärken besser ausspielen. Das haben wir auch schon in Austin gezeigt."


Fotos: Audi Sport, WEC in Fuji


Loic Duval: "Mehr war heute für uns nicht drin. Der Abstand zu unserem Schwesterauto ist extrem eng. Unsere Konkurrenten sind hier sehr stark. Das war uns im Vorfeld bewusst. Jetzt stimmen wir unser Auto so gut wie möglich auf das Rennen ab und bereiten unsere Strategie gründlich vor. Unser Ziel ist es, viele Punkte zu sammeln."

Tom Kristensen: "Heute hat sich wieder gezeigt, dass das Zeittraining in der Langstrecken-WM eine sehr harte Angelegenheit ist. Hier müssen wir uns verbessern, damit wir in Zukunft um die Pole-Position mitfahren können. Insgesamt hat unser Auto gut funktioniert, besonders gestern im Freien Training. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Rennen die passende Antwort geben werden."