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  • 21.09.2014 09:00

Audi: Im Rennen die richtigen Entscheidungen getroffen

Nach dem durchwachsenen Qualifying in Austin stellte das Audi-WEC-Team im Rennen wieder einmal seine Qualität im entscheidenden Moment unter Beweis

(Motorsport-Total.com) - Audi feiert in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) den zweiten Doppelsieg in Folge. Nach ihrem Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans im Juni setzten sich Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer auch beim vierten Rennen der Saison in Austin durch. Ein plötzlicher Platzregen, die rote Flagge nach einer Serie von Drehern und ein taktisch anspruchsvoller Rennverlauf auf abtrocknender Strecke verwandelten das Nachtrennen in Texas in einen wahren Krimi. Lucas di Grassi, Loic Duval und Tom Kristensen komplettierten den Erfolg von Audi mit ihrem zweiten Platz.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler, Andre Lotterer, Benoit Treluyer

Der Audi mit der Startnummer 2 sichert sich nach Le Mans den nächsten WEC-Sieg Zoom

Das 20. Rennen in der noch jungen Geschichte der WEC war ein Klassiker, der bis zum Schluss offen war. Nach sechs Rennstunden setzte sich das siegreiche Fahrertrio von Audi mit einem denkbar knappen Vorsprung von 53 Sekunden vor ihren Teamkollegen durch. Der Lauf auf dem Circuit of The Americas unterhielt die Zuschauer dabei mit Hochspannung bis zum Schluss.

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von mehr als 30 Grad begann das Rennen regulär. Schon früh setzte Audi ein taktisches Zeichen, verzichtete beim ersten Boxenstopp auf einen Reifenwechsel und arbeitete sich Platz um Platz vor. Nach eineinhalb Rennstunden setzte Nieselregen ein, der sich rasch in einen Platzregen verwandelte. Audi wechselte an beiden R18 e-tron quattro rechtzeitig von Slicks auf Regenreifen. Während Treluyer die Führung übernahm und Tom Kristensen Platz drei belegte, rutschten etliche Konkurrenten ins Kiesbett und kamen an gefährlichen Stellen zum Stehen. Die Rennleitung entschloss sich deshalb zur Unterbrechung mit der roten Flagge.

Nach rund 50 Minuten nahmen die Teams hinter dem Safety-Car das Rennen wieder auf. Beide Diesel-Hybridsportwagen von Audi behielten beim Restart auf nasser Strecke ihre Regenreifen. Nach einer Viertelstunde entschied sich das Team Joest bei der Startnummer 2 für den Wechsel auf Intermediate-Reifen. Treluyer verteidigte auf den Pneus für Mischbedingungen die Führung, bevor er eine Stunde später auf Slicks wechselte.

"Es war ein großartiges Rennen. Es ist viel passiert", sagt Treluyer. "Der Toyota mit der Startnummer 8 war anfangs sehr schnell, aber das sind sie anfangs immer. Dann hatten wir ein gutes Tempo und waren ihnen nah. Wir sind nach der Regenunterbrechung an der Spitze gestartet. So konnte ich das Tempo und den Vorsprung kontrollieren. Ich bin nicht zu viele Risiken eingegangen und bin glücklich mit meinem Einsatz. Andre und Marcel sind ebenfalls super gefahren. Wie in Le Mans haben wir keine Konkurrenten touchiert. Das ist einer der Schlüsselfaktoren in diesem Jahr, um ganz oben auf dem Podium zu stehen."

"Wir sind sehr glücklich, denn der Sieg war perfekt - ganz im Gegensatz zu unserem Qualifying", findet Fässler. "Das Rennen begann etwas wild mit dem Regenschauer in der Anfangsphase. Aber das Team von Audi hat den besten Überblick bewahrt und richtig agiert. Meine Teamkollegen sind genial gefahren. Ich habe mir zum Schluss noch einen Vorsprung herausgefahren, weil ich wusste, dass ich einen letzten kurzen Tankstopp machen musste. Klasse, dass uns ein Doppelsieg gelungen ist."

Lotterer spricht von einem "super Ergebnis für das Team. Etwas Besseres als Platz eins und zwei kann man sich nicht wünschen. Die Teamleistung war heute super. Das gilt auch für unseren Partner Michelin. Die Techniker waren zuversichtlich, dass wir die Reifen nur bei jedem zweiten Stopp wechseln mussten. Ebenso haben wir im Regen keine Fehler gemacht. Das war ein wichtiger Schritt in der Meisterschaft."

Beim Schwesternauto entschied sich das Team für eine andere Strategie. Um sich den Wechsel auf Intermediates zu sparen, wollte die Mannschaft die Regenreifen so lange nutzen, bis es trocken genug für Slicks war. Diese taktische Option resultierte in einem Boxenstopp weniger. Jedoch musste Kristensen zunächst ebenfalls Intermediate-Reifen aufziehen lassen, bevor beim nächsten Boxenstopp der Wechsel auf Trockenreifen möglich war. Nach einer Aufholjagd von di Grassi am Rennende belegte die Startnummer 1 im Ziel den zweiten Platz.

"Das war eine Wiederholung von Le Mans - Erster und Zweiter. Ich freue mich sehr über dieses Resultat nach dem schwierigen Qualifying", strahlt di Grassi. "Wir hatten eine falsche Reifenwahl zur Mitte des Rennens im Regen, deshalb passte unsere Strategie nicht mehr und wir benötigten einen Stopp mehr. Das Auto war sehr gut. Ich konnte bei meinem Einsatz zwei Autos überholen. Ich freue mich über das Podium. Zwei Podiumsergebnisse in zwei Wochen sind nicht so schlecht, oder?"

"Ein großartiges Ergebnis für Audi, denn jetzt liegen wir in der Herstellerwertung vorn", sagt Duval. "Auch das Rennergebnis hätte mit Platz eins und zwei nicht besser sein können. Unser Auto Nummer 1 war an diesem Wochenende ebenfalls siegfähig, doch mit dem Regen und der roten Flagge gab es zu viele Zwischenfälle. Uns fehlte etwas Glück und unsere Reifenstrategie ist nicht ganz aufgegangen. Aber ich freue mich über den Doppelsieg von Audi."

"Was für ein Rennen", so Kristensen. "Es herrschten harte Bedingungen von Anfang bis zum Ende. Hier hing viel von der Strategie und der Reifenwahl ab. Ein Doppelsieg nach dem schwierigen Tag im Qualifying ist fantastisch. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Rennen in Japan."


Audi und die Einheit zwischen Fahrer und Auto

Audi macht mit diesem Kurzvideo auf das Rennen von Austin am kommenden Wochenende aufmerksam

Bereits vor einem Jahr hat Audi das WEC-Rennen in Nordamerika für sich entschieden. Für Audi war es der 13. Sieg in 20 WEC-Rennen seit Beginn der Weltmeisterschaft im Jahr 2012. Mit dem neuerlichen Erfolg hat die Mannschaft von Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich und Chris Reinke, Leiter LMP, nach vier von acht Rennen erstmals in diesem Jahr die Führung in der WEC-Markenwertung übernommen.

"Es war ein sehr schwieriges Rennen", sagt Ullrich. "Der heftige Regenfall, der einige Autos von der Piste geschwemmt hat, und unsere Entscheidung im richtigen Moment, als Erste auf Regenreifen zu wechseln, waren mitentscheidend für den Doppelsieg. Es war aber auch das gute Tempo. Es hat alles gepasst: Wir hatten ein gutes Auto, die Fahrer sind toll gefahren und es gab schnelle Boxenstopps. Wir können diesen Erfolg genießen. Es ist schön, dass es nach Le Mans so positiv weitergeht."

"Nach unserem Sieg in Le Mans war es unser Ziel, als Weltmeisterschafts-Führender aus Austin abzureisen. Das ist uns gelungen", freut sich Reinke. "Wir haben eine sehr souveräne Leistung abgegeben. Wir hatten im Qualifying kurzzeitig Pech, haben aber im Rennen zu unserer Stärke zurückgefunden. Wir haben bei wechselhaften Bedingungen vernünftig agiert, denn es waren viele Hürden zu nehmen. Wir haben einen verdienten Sieg eingefahren."


Fotos: WEC in Austin


Und Joest-Teamdirektor Ralf Jüttner meint: "Es war ein sehr turbulentes Rennen. Als wir die Reifen zwei Stints genutzt haben, ging es vorwärts. Im Regen haben wir dieses Mal goldrichtig gelegen. Danke an den Spotter, der über Funk den Fahrern alle Gefahren angesagt hat. Nach der Rot-Unterbrechung ging es volle Attacke vorwärts. Es war schwierig, denn auch unsere Gegner waren sehr schnell. Wir konnten gut mit den Reifen haushalten und hatten sensationelle Fahrer. Der Doppelsieg ist toll und wir sind in der Marken-Weltmeisterschaft vorn. So darf es weitergehen."

In drei Wochen steht auf der Strecke von Fuji in Japan der fünfte Lauf im WEC-Programm.

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Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
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Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

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