• 06.09.2016 09:39

  • von Roman Wittemeier

Audi im Pech: Im WM-Kampf wird aber nicht aufgegeben

Das Auto ist schnell, aber die Zuverlässigkeit lässt noch zu wünschen übrig: Andre Lotterer, Marcel Fässler und Sportchef Wolfgang Ullrich über den harten WEC-Kampf

(Motorsport-Total.com) - Zweite Pole-Position und zweite Enttäuschung im Rennen in Folge: Audi hat die WEC-Saison 2016 in den vergangenen Wochen und Monaten viele Nerven gekostet. Auch im vergangenen Lauf in Mexiko-Stadt waren die beiden R18 siegfähig, doch technische Defekte und taktisches Pech verhinderten entsprechende Ergebnisse. Die Startnummer 8 (Jarvis/di Grassi/Duval) sammelte nach starker Leistung in der Frühphase aufgrund von technischen Defekten (Radlager und Hydraulik) keine Punkte.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler, Andre Lotterer

Mussten sich mit Platz zwei begnügen: Marcel Fässler und Andre Lotterer Zoom

Der in der Meisterschaft weniger gut positionierte Audi mit der Startnummer 7 (Lotterer/Fässler) hatte bis kurz vor dem Ende des 6-Stunden-Rennens realistische Siegchancen, die Aufholjagd auf den führenden Porsche wurde jedoch durch einen Defekt im Bremssystem beendet. "Das war nicht fair. Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben", meint Andre Lotterer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Der Start war super, die ersten drei Runden auch. Aber dann ist die Leistung abrupt eingebrochen, was wohl an den Reifen lag. Wir wissen nicht, warum das passiert ist, mussten dann aber frühzeitig wechseln", so der gebürtige Duisburger, der sich beim Start von Position drei an die Spitze katapultiert hatte. "Die Performance war wieder da, aber wir waren halt in einem anderen Boxenstopp-Rhythmus. Und genau das hat uns das Genick gebrochen. Während wir unter Grün stoppen mussten, haben alle anderen zweimal genau das Fenster in den Gelbphasen erwischt. Da haben wir massiv Zeit verloren."

Bremssystem wirft den Anker bei der Aufholjagd

"Wir hatten auf der einen Seite Pech, aber auf der anderen Seite auch Glück", meint Marcel Fässler. "Als es zu regnen begann, passte das Timing genau. Unser Tank war fast leer. Ich bin hereingekommen und habe dem Team gesagt, sie sollen Intermediates draufziehen. Andre konnte um die anderen dann Kreise fahren. Da ist er mega gefahren. Andere Autos waren im Vergleich nirgends. Er war phasenweise sechs oder sieben Sekunden pro Runde schneller. Das hat uns zurück in den Wettbewerb gebracht."

"Dass wir später bis auf 20 Sekunden an den führenden Porsche herangekommen sind, zeigt doch deutlich, dass wir mit unserer Performance klare Siegkandidaten waren", erklärt Lotterer. "Leider gab es am Ende noch ein Problem mit der Bremse." Der dreimalige Le-Mans-Champion landete beim Anbremsen seitlich in den Barrieren, konnte sich aber auf die Strecke zurückretten. "Die elektronische Bremskraftverteilung, die das Gesamtsystem beim Rekuperieren managt, hat nicht mehr richtig funktioniert. Da haben die Räder einfach blockiert, ich konnte nichts mehr machen."


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"Über Platz zwei können wir uns unter diesen Voraussetzungen nicht beklagen, denn eigentlich ist es fast unmöglich, ohne funktionstüchtiges Bremssystem weiter zu fahren", sagt Lotterer. "Wir hatten schon am Nürburgring gezeigt, dass wir um Siege mitkämpfen können. Jetzt waren wir wieder extrem stark - auch mit dem Schwesterauto. Es ist enttäuschend, wenn man dann sieht, dass die Kollegen komplett leer ausgehen. Vor allem, weil sie in unserem Lager die einzigen sind, die noch realistisch um den Titel mitfahren können", erklärt Fässler nach dem Lauf in Mexiko-Stadt.

"Viel Grund für Lob, aber auch für Selbstkritik. Wir haben uns in Mexiko selbst um bessere Ergebnisse gebracht, weil unsere Zuverlässigkeit einfach nicht stimmte", meint Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. "Die Meisterschaft ist weiter unser Ziel", so die klare Ansage des Österreichers. "In Austin haben wir zwei Mal seit 2013 gewonnen. Daran wollen wir gerne anknüpfen. Schön ist, dass wir nach Le Mans extrem spannende Kämpfe gesehen haben. Wir setzen alles daran, dass das so bleibt, dass wir unser Potenzial weiter ausbauen und unsere Zuverlässigkeit wiedererlangen."

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