• 18.06.2011 22:35

Scirocco R-Cup: Lloyd siegt mit packendem Fight

Daniel Lloyd heißt der strahlende Sieger beim bisher packendsten Saisonrennen im Volkswagen Scirocco R-Cup 2011 - Ralf Waldmann beste Legende

(Motorsport-Total.com) - Beim vierten Saisonlauf des Volkswagen Scirocco R-Cups auf dem Lausitzring siegte der Brite Daniel Lloyd in einem durch zahlreiche Führungswechsel geprägten Rennen vor James Mobley aus den USA und dem Polen Mateusz Lisowski. In der Gesamtwertung behält Lisowski seine Führung mit 148 Punkten vor Mobley (120 Punkte). Bei den Motorrad-Stars der Legendenwertung siegte Ralf Waldmann vor den Moto2-Piloten Aleix Espargaro und Max Neukirchner.

Titel-Bild zur News: Daniel Lloyd

Daniel Lloyd hat sich auf dem Lausitzring in spannenden Duellen durchgesetzt

Beim durch zahlreiche Überholmanöver geprägten Rennen konnte Mobley seine Pole-Position nach dem Start behaupten. Direkt dahinter lieferte sich eine Vierergruppe mit Ola Nilsson, Lisowski, Lloyd und Aditya Patel über mehrere Runden packende Positionskämpfe. Ab der zweiten Rennhälfte entwickelte sich dann ein hochdramatischer Dreikampf zwischen Lloyd, Lisowski und Mobley, der von einigen spektakulären Überholmanövern geprägt war. Am Ende setzte sich der junge Brite, der vom fünften Startplatz ins Rennen gegangen war, mit seinem ersten Sieg im Scirocco R-Cup durch, vor Mobley und Lisowski.

"Es war das beste Rennen meines Lebens", freut sich Lloyd. "Ich bin überglücklich, es ist so ein gutes Gefühl. In meiner ersten Runde habe ich schon drei Mal den Push-to-pass Button benutzt, um mich nach vorn zu kämpfen. Ich möchte mich bei Mateusz und Mobley bedanken, weil jeder dem anderen harte, aber immer faire Gegenwehr geliefert hat. Und ich möchte ganz besonders meinem Vater Neil danken und Andy von meinem Sponsor TNTpost."


Fotos: VW Scirocco R-Cup am Lausitzring


"Es macht so einen großen Spaß gegen Jungs wie Mateusz oder Daniel zu fahren", pflichtet Mobley bei. "Es ist echtes Racing mit so vielen tollen Überholmanövern und wir haben bewiesen, dass es im Scirocco R-Cup spektakulär, aber fair zugeht. Im Rennen hatte ich die Strategie in jeder Runde einmal den Push-to-pass zu benutzen, leider hat es am Ende nicht ganz gereicht. Aber mit meinem zweiten Platz bin ich super zufrieden. Mein Ziel ist es, bis Saisonende in jedem Lauf unter die Top Fünf zu kommen. Für mich zählt am Ende die Meisterschaft."

Nach dem packenden Rennen war auch Lisowski mit Platz drei zufrieden. "Es war ein unglaubliches Rennen, vielleicht das spannendste bisher. Und es war trotz der engen Überholmanöver stets fair. Am Ende hatte ich ohne Push-to-pass keine Chance mehr, Mobley hinter mir zu halten. Aber ich bin ein Kämpfer, im nächsten Rennen will ich wieder ganz oben stehen. Ich glaube, wir haben heute Werbung für den Scirocco R-Cup gemacht."

Waldmann beste Legende

Bei den Legenden bot Waldmann eine extrem starke Vorstellung. Der 20-fache Motorrad-Grand-Prix-Sieger überholte mehrere Stammpiloten und fuhr im bis zu 275 PS starken Bioerdgas-Renner vom 15. auf den zehnten Platz nach vorn. Auch die beiden Moto2-Piloten Espargaro und Neukirchner zeigten, dass sie auch mit vier Rädern umgehen können.

Der Spanier Espargaro katapultierte sich vom 21. auf den elften Platz, Neukirchner zeigte ebenfalls eine tolle Aufholjagd und landete am Ende auf dem 13. Rang. Etwas enttäuscht war der Weltmeister von 1993 in der 125er-Klasse Dirk Raudies, der als 23. das Rennen beendete.

"Ein bisschen enttäuscht bin ich schon über meinen 23. Platz. Nach 13 Jahren ohne Rennen bin ich offensichtlich etwas eingerostet, obwohl ich vorher noch Konditionstraining gemacht habe. Die meiste Zeit habe ich beim Bremsen liegen lassen, da war ich etwas zu vorsichtig. Insgesamt hat es mir aber großen Spaß gemacht. Der Scirocco R-Cup ist eine tolle Rennserie mit wirklich packenden Überholmanövern - auch wenn ich leider keines hatte."

Ralf Waldmann

Motorrad-Legende Ralf Waldmann gab auf dem Lausitzring mächtig Gas Zoom

Auf den Tribünen jubelten die Fans Waldmann wie in alten Zeiten zu. "Am Anfang bin ich beim Lenken immer auf den Push-to-pass-Button gekommen, dadurch hatte ich den letzten Runden keine Schüsse mehr zur Verfügung", sagt "Waldi". "Sonst wäre ich vielleicht sogar noch weiter nach vorn gekommen. Das Rennen hat mir einen Riesenspaß gemacht, ein großes Kompliment an alle Fahrer hier im Scirocco R-Cup. Aber man hat gesehen, dass wir Motorrad-Jungs es auch auf vier Rädern ganz gut können."

Neukirchner legte wie in seinen Moto2-Rennen eine tolle Aufholjagd hin."Den Start habe ich verschlafen, aber dann habe ich eine Aufholjagd gestartet. Für mich war es eine sehr interessante Erfahrung, denn beim Autorennen kann man auch mit leichtem Kontakt fahren ohne gleich auszufallen wie beim Motorradrennen. In den letzten Runden habe ich auch das Untersteuern besser in den Griff bekommen. Ich würde auf jeden fall noch mal fahren, wenn sich die Gelegenheit bietet."

Ein schönes Erfolgserlebnis hatte Espargaro mit Platz 13. "Vielen Dank an Volkswagen. Ich habe das Rennen einfach genossen. Toll, wie viele Überholmanöver es dank des Push-to-pass-Buttons gibt - fast so viel wie bei uns in der Moto2-WM. Am Anfang habe ich so viele Push-to-pass benutzt wie möglich, damit bin ich gleich weit nach vorn gekommen. Das war mein Erfolgsgeheimnis."

Unter dem Strich war es ein gelungenes Rennen für alle Beteiligten. Deshalb freut sich auch VW-Motorsportdirektor Kris Nissen. "Glückwunsch an den Sieger Daniel Lloyd, aber auch an James Mobley und Mateus Lisowski. Alle drei haben ein phantastisches Rennen gezeigt, mit vorbildlich fairen, aber spannenden Überholmanövern."

"Der Volkswagen Scirocco R-Cup hat einmal mehr bewiesen, dass er bei den Markenpokalen auch dank des innovativen Push-to-pass-Systems ein Garant für packenden Motorsport ist. Gratulation auch an unsere Motorrad-Legenden, die ihr großes fahrerisches Können auch auf vier Rädern haben aufblitzen lassen. Stefan Bradl, der ja leider krank zu Hause im Bett liegt, haben wir vermisst. Wir wünschen ihm gute Besserung und hoffen, dass er in Assen wieder topfit ist."

Das vierte von zehn Saisonrennen verfolgten auch zahlreiche Promis, darunter "Alles was zählt"-Schauspielerin Anna-Katharina Samsel, die für ihre Rolle in der RTL-Soap vor kurzem mit dem "German Soap Star Award" als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde.