Yamaha kritisiert Rennleitung für Regenchaos

Marco Melandri eroberte auf dem Nürburgring einen Podestplatz und lieferte sich enge Duelle mit seinem Teamkollegen Eugene Laverty - Scharfe Kritik an der Rennleitung

(Motorsport-Total.com) - Sowohl im trockenen ersten Rennen, als auch im Regenchaos am Nachmittag fuhren die beiden Yamaha-Piloten auf dem Nürburgring auf einem ähnlichen Niveau. Im ersten Lauf kämpften Eugene Laverty und Marco Melandri rundenlang miteinander, bis sich der Italiener schließlich durchsetzen konnte und am Ende Zweiter wurde. Laverty kam auf Platz vier. Im zweiten Rennen fuhr das Duo nicht an der Spitze mit, sondern duellierte sich auf den Verfolgerplätzen. Der Nordire wurde schließlich Fünfter, dicht gefolgt von Melandri.

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Eugene Laverty und Marco Melandri sind mit der Rennleitung nicht zufrieden

Letzterer hat sich in der WM-Wertung auf den zweiten Platz verbessert. Sein Rückstand auf Checa beträgt 74 Punkte. "Das erste Rennen war nicht leicht, weshalb ich mit dem Podestplatz sehr zufrieden bin. Ich hatte einen guten Start, war aber in den ersten Runden nicht so schnell. Mir passierte ein Fehler und ich verlor beim bremsen die Kontrolle über das Vorderrad. Deshalb bin ich von der Strecke abgekommen."


Fotos: Superbike-WM am Nürburgring, Sonntag


"Dann habe ich Eugene und Noriyuki (Haga; Anm. d. Red) eingeholt, aber Carlos war zu weit weg. Ich bedanke mich beim Team, weil sie das gesamte Wochenende über einen guten Job gemacht hat", zieht Melandri Bilanz. Das zweite Rennen war schwieriger. "Ich versuchte weiterzufahren und nicht zu stürzen. Es gab ein Problem mit der Elektronik, weshalb das Display nicht funktioniert hat."

"Ich war extra vorsichtig, damit ich nicht stürze. Ich finde, dass es bezüglich der Sicherheit eine falsche Entscheidung war, die Fahrer bei diesen Bedingungen zwei Drittel des Rennens fahren zu lassen. Ich bin sehr enttäuscht. Meiner Meinung nach hätte das Rennen für die Sicherheit schon zu Beginn gestoppt werden müssen."

Auch Laverty vertritt diese Ansicht. "Das zweite Rennen war heimtückisch und hätte früher abgebrochen gehört. Ich glaube, dass nach Reas Sturz Öl auf der Strecke war, weshalb so viele Fahrer ausgerutscht sind. Es ist gut, dass sich niemand schwer verletzt hat. Es ärgert mich aber, dass wir so viel Risiko eingehen mussten."

Im trockenen ersten Lauf verpasste der Nordire knapp das Podium. "Es war etwas unglücklich, weil mein Tempo das gesamte Wochenende gut war. Ich hatte aber nicht so ein gutes Gefühl für das Motorrad und die niedrige Streckentemperatur hat auch nicht geholfen, um den Grip am Hinterreifen zu erhöhen."

Scharfe Kritik kommt auch von Teammanager Andrea Dosoli: "Die Piloten sind 14 Runden gefahren und es war weit über den Sicherheitslimits. Ab dem elften Umlauf wurde das Wetter immer schlimmer und es wurde noch riskanter. Ich bin erleichtert, dass beide Fahrer diese Situation so gut gemanagt haben. Sie haben sich nicht verletzt und wichtige WM-Punkte erobert. In Zukunft müssen wir einen Weg finden, um solche Risiken für die Fahrer zu vermeiden."