Superbike-WM in Jerez: Tom Sykes gewinnt Superpole

Tom Sykes erobert in Jerez knapp vor seinem Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea die Pole-Position - Niccolo Canepa sorgt für eine Überraschung

(Motorsport-Total.com) - Das Kawasaki-Duo setzt sich in einer spannenden Superpole in Jerez (Spanien) knapp vor einem Überraschungsmann durch. Tom Sykes eroberte zum 29. Mal in seiner Karriere die Pole-Position in der Superbike-WM. In seiner schnellsten Runde von 1:40.292 Minuten war der Brite um zwei Zehntel schneller als sein Teamkollege Jonathan Rea, der am Sonntag zum ersten Mal Weltmeister werden kann. Startplatz drei in der ersten Reihe ging an Niccolo Canepa, der im Althea-Team eine private Ducati fährt.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Zum 29. Mal erobert Tom Sykes den besten Startplatz Zoom

"Es war interessant, denn mein erster Versuch mit Rennreifen war schrecklich", sagt Sykes über seinen zähen Beginn der Superpole. "Wir haben Probleme mit dem Hinterreifen, weshalb die Rundenzeit wirklich langsam war. Mit dem Qualifyer fühlte sich das Motorrad so an, wie es sein sollte. Ich fand 1,8 Sekunden! Für einen Moment war ich nervös, aber am Ende habe ich es umgesetzt. Ich habe auch einen neuen Rundenrekord aufgestellt."

Für die beiden Rennen bahnt sich ein Kawasaki-Duell um den Sieg an. Für Sykes geht es auch gegen Chaz Davies, der mit seiner Ducati in Startreihe zwei steht, auch um die Vize-WM. "Generell sind wir zufrieden, die Rennpace sieht gut aus. Ein Startplatz in der ersten Reihe ist immer das Ziel und die Pole-Position ein Bonus. Hoffentlich kann ich morgen die Ausgangsposition umsetzen", denkt Sykes an den Sieg.

Niccolo Canepa

Mit Startplatz drei sorgt Niccolo Canepa für die größte Überraschung Zoom

Entscheidend wird in der Hitze Andalusiens der Umgang mit den Reifen sein. Rea ist mit dem Kontingent von Pirelli nicht besonders glücklich: "An diesem Wochenende haben wir einen etwas anderen Plan, weil Pirelli nicht meinen Lieblingsreifen mitgebracht hat. Deswegen hatten wir viel zu tun, um die beiden neuen Vorderreifen zu evaluieren. Mit einem Reifen habe ich ein gutes Setup gefunden und ich habe Vertrauen gefunden. Im vierten Freien Training hatten wir bei Hitze einen sehr guten Longrun."

Da Rea für den WM-Titel nur einen zehnten Platz benötigt, kann er ohne Druck angreifen. Sykes rechnet nicht damit, dass sein Teamkollege defensiv fahren wird: "Jonathan kann morgen die WM gewinnen. Er zeigt eine phantastische Saison und kann morgen eigentlich nichts verlieren. Er wird morgen sicher um den Sieg kämpfen." Der Schlüssel zum Sieg liegt wie zuletzt in Malaysia an der Taktik. Die Fahrer müssen sich die Reifen über die Distanz genau einteilen.

Reifen im Rennen der Schlüssel zum Erfolg

"Auf dieser Strecke lassen die Reifen stärker nach als auf anderen Kursen", denkt Rea auch an die Rennen im Vorjahr. "Ich will meinen Rhythmus fahren und das Motorrad nicht zu stark belasten. Das Rennen wird in den letzten fünf Runden entschieden. Man muss am Anfang ruhig bleiben, aber die anderen nicht zu weit entwischen lassen. Am Ende müssen die Reifen in einem besseren Zustand sein."

Die Überraschung des Tages war Canepa, denn im Freien Training hatte der Italiener einen heftigen Abflug. Seine Althea-Mechaniker konnten die Panigale R reparieren. Canepa biss trotz Schmerzen die Zähne zusammen und fuhr in die erste Startreihe. In seiner schnellsten Runde heftete sich Canepa an das Hinterrad von Rea. Honda-Pilot Michael van der Mark zog Startplatz vier an Land, nachdem er in Superpole 1 die Bestzeit aufstellen konnte. Bester Aprilia-Mann war Jordi Torres als Fünfter, während Leon Haslam nur Elfter wurde.


Superbike-WM in Jerez

Ducati-Werksfahrer Chaz Davies belegte mit acht Zehntelsekunden Rückstand Position sechs. "Um eine gute Rennpace zu haben, mussten wir das Tempo für eine schnelle Runde opfern", liefert der Brite die Erklärung dafür. "Das wurde heute klar. Am Vormittag bin ich einen Longrun über 16 Runden gefahren und das Bike fühlte sich gut an. Mit dem Qualifyer machte ich keinen Fehler, aber leider kam keine bessere Rundenzeit zustande. In Malaysia hat es auch von Startplatz sechs geklappt. Deshalb bin ich für die Rennen optimistisch."

Die Plätze sieben bis neun in der dritten Reihe gingen an Michele Pirro (Ducati), Matteo Baiocco (Althea-Ducati) und Alex Lowes (Crescent-Suzuki). In Reihe vier werden sich Sylvain Guintoli (Honda), Haslam und David Salom (Pedercini-Kawasaki) aufstellen. Salom belegte in Superpole 1 den zweiten Platz. Zu Beginn von Superpole 2 stürzte der Spanier jedoch und konnte keine Rundenzeit erzielen. Die beiden Rennen starten am Sonntag um 10:30 Uhr und um 13:10 Uhr MESZ.

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