• 03.08.2013 21:26

Schwieriger Samstag für BMW in Silverstone

Stürze und technische Probleme behinderten die BMW-Piloten am Samstag in Silverstone - Chaz Davies startet dennoch aus der zweiten Reihe

(Motorsport-Total.com) - BMW erlebte im britischen Silverstone einen schwierigen Samstag, der jedoch noch ein teilweise versöhnliches Ende nahm. Werksfahrer Chaz Davies erreichte das gesteckte Ziel, aus einer der beiden vordersten Reihen zu starten. Der Waliser belegte mit seiner BMW S 1000 RR in der turbulenten Superpole-Qualifikation den sechsten Rang. Damit startet er bei der neunten Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 aus der zweiten Reihe. Seinem Teamkollegen Marco Melandri war es wegen eines mechanischen Problems nicht möglich, in der Superpole anzugreifen. Er wird von Platz 15 aus in die morgigen Rennen starten.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Chaz Davies startet morgen von Position sechs Zoom

Der Tag begann ganz nach Plan, und das Team setzte im zweiten Qualifikationstraining am Vormittag die Vorbereitungsarbeit fort. Doch während des freien Trainings am Mittag wendete sich das Blatt. Davies musste wegen eines mechanischen Problems zur Box zurückkehren und verlor viel Trainingszeit. Melandri stürzte und musste ins Medical Centre gebracht werden. Er zog sich jedoch glücklicherweise nur leichtere Verletzungen zu und konnte in der folgenden Superpole-Qualifikation an den Start gehen.

Dort konnte Melandri jedoch nur eine fliegende Runde absolvieren, bevor er aufgrund eines mechanischen Problems am Streckenrand stehenblieb. Damit war die Superpole für ihn beendet, er musste sich mit Rang 15 begnügen. Davies ging im ersten Teil der Session zweimal auf die Streckte. In seinem zweiten Versuch holte er mit Qualifikationsreifen die Bestzeit, mit der er in den zweiten Abschnitt einzog. In der Superpole 2 nutzte Chaz seinen anderen Qualifikationsreifen und erreichte den entscheidenden dritten Teil. In der Superpole 3 versuchte Chaz auf Rennreifen, das bestmögliche Ergebnis zu holen.

Turbulentes Qualifying

Dann wurde die Session abgebrochen, da es über Teilen der Strecke zu regnen begonnen hatte. Der Modus wurde geändert, und die neun Fahrer, die sich für die Superpole 3 qualifiziert hatten, traten nun in einer 20-minütigen "Wet Superpole" an. Während dieser Session herrschten wechselhafte Bedingungen, und die Fahrer verbrachten die meiste Zeit in der Box. Doch gegen Ende der Qualifikation besserten sich die Bedingungen wieder, und drei Minuten vor Ablauf der Zeit gingen die Piloten noch einmal auf die Strecke, um sich einen letzten Kampf um die Startpositionen zu liefern. Dabei fuhr Davis die sechstschnellste Zeit.

"Wir haben unser Ziel, aus einer der ersten beiden Reihen zu starten, erreicht. Aber es war ein seltsamer Tag", meint Davies. "Ich muss zugeben, dass ich mit dem Bike in der Superpole nicht vollkommen zufrieden war. Es war etwas schwierig zufahren. Das hat es nicht einfach gemacht, auf einer schnellen Runde alles herauszuholen. Doch was unsere Performance über die Renndistanz angeht, waren wir heute Vormittag nicht zu schlecht."


Fotos: Superbike-WM in Silverstone


"Ich war damit recht zufrieden, aber wir müssen noch nachlegen, da das Bike mit den Unebenheiten im Belag noch Schwierigkeiten hat. Daran werden wir heute Abend arbeiten, damit es morgen passt. Unser Ziel für die Rennen ist, auf das Podium zu fahren. Es wird sicher interessant, denn ein paar der Jungs können ein gutes Tempo gehen, doch ich weiß nicht, wie lange sie das über die Renndistanz halten können. Die Haftung lässt hier recht schnell nach, also müssen wir abwarten, wie es morgen läuft", so der Brite.

Schwerer Sturz von Melandri endet glimpflich

Marco Melandri

Marco Melandri klagt nach seinem Sturz über Schmerzen Zoom

"Es war ein schwieriger Tag. Ich bin heute Vormittag recht schwer gestürzt und dabei mit meiner rechten Hand und dem Ellbogen auf den Boden geprallt. Nun spüre ich Schmerzen in den Fingern und kann meinen Ellbogen nicht richtig beugen. Deshalb fällt es mir schwer, schnell die Bremse zu lösen und Gas zu geben", erklärt Melandri. "In der Superpole habe ich mein Bestes gegeben und bin die erste Runde mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren."

"Doch dann hatte ich in der zweiten Runde ein mechanisches Problem, und die Qualifikation war für mich damit beendet. Das Bike hat noch Schwierigkeiten mit den Unebenheiten im Belag, aber wir arbeiten daran. Dass ich aus der fünften Reihe starte, macht die Sache nicht einfacher, auch wenn unsere Performance eigentlich gar nicht so schlecht ist. Jetzt muss ich mich erholen, damit ich für die morgigen Rennen so fit wie möglich bin", so der Italiener.

"Es war kein guter Tag. Wir haben auf dieser Strecke Schwierigkeiten mit dem unebenen Belag, und dazu hatten wir auch noch Pech", sagt Sportdirektor Serafino Foti. "Marco hat nach seinem Sturz trotz der Schmerzen versucht, an der Superpole teilzunehmen, aber wegen, mechanischen Problems konnte er dann nur eine Runde fahren. Wir haben noch Arbeit vor uns, bis das Bike startklar für das Rennen ist, denn wir konnten unseren Job heute nicht zu Ende erledigen."

Was ist im Rennen drin?

"Zudem wird Marco morgen wahrscheinlich Schmerzen haben. Doch ich bin sicher, dass er alles geben wird, um den Schaden zu begrenzen und das bestmögliche Ergebnis zu holen. Chaz ist recht zufrieden. Er fühlt sich auf dieser Strecke etwas wohler als Marco und hat im Verlauf des heutigen Tages seine Performance verbessert. Er ist für morgen gut gerüstet. Im Warm-Up werden wir daran arbeiten, uns weiter zu steigern.", so Foti.

"Heute haben wir den Rennsport von seiner harten Seite erlebt. Leider hatten wir mit beiden Fahrern Schwierigkeiten", sagt Andrea Dosoli, Technischer Direktor des Teams. "Chaz hatte im freien Training ein mechanisches Problem und konnte deshalb nicht die ganze Session fahren. Marco hatte in diesem Training ebenfalls Pech. Er stürzte und war danach sicherlich nicht in der besten Form für die Superpole. Dann konnte er wegen eines weiteren Problems aber leider kaum fahren. Chaz hat sich für die zweite Startreihe qualifiziert. Das ist angesichts all der Widrigkeiten, mit denen wir heute zu kämpfen hatten, ein gutes Ergebnis."

"Das Positive ist, dass er sein Gefühl für das Bike verbessern konnte. Er ist mit dem Fahrverhalten seines Bikes zwar noch nicht ganz zufrieden, da er Vibrationen spürt. Doch wir werden morgen im Warmup noch etwas anderes ausprobieren, damit wir ihn in die Lage bringen, ganz vorne mitzukämpfen", so Dosoli.

"Auch Marco hat sein Gefühl für das Bike verbessert. Das Heck arbeitet besser als gestern, und er ist schnellere Rundenzeiten gefahren. Auch sein Rhythmus ist nicht zu schlecht. Doch es wird sehr wichtig sein, wie es ihm morgen geht. Dass er aus der fünften Reihe losfährt, ist keine Hilfe. Doch er hat uns bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass er ein guter Starter ist - und morgen muss er einen seiner besten Starts hinlegen. Dann sind wir zuversichtlich, dass er die anderen einholen und versuchen kann, mit um die Spitzenplätze zu kämpfen", so der Italiener.