Rookies: van der Mark führt, blauer Hintern bei de Puniet

Supersport-Weltmeister Michael van der Mark führt das zweite Rennen in Australien für einige Runden an - Auch Ex-Moto2-Pilot Jordi Torres kämpft im Spitzenfeld mit

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rookies fuhren sich beim Saisonauftakt der Superbike-WM in Australien ins Rampenlicht: Supersport-Weltmeister Michael van der Mark (Honda) und Ex-Moto2-Starter Jordi Torres (Aprilia) zeigten auf Anhieb ihr Talent. Torres hatte im ersten Rennen auf Phillip Island das bessere Ende für sich. Der Spanier folgte dem britischen Spitzentrio und hatte es bis ans Rennende im Blick. Nach 22 Runden fehlten Torres nur 2,2 Sekunden auf den Sieger. Die Belohnung beim Einstand war Rang vier. Van der Mark kam in Lauf eins mit knapp zehn Sekunden Rückstand als Fünfter über den Zielstrich.

Titel-Bild zur News: Michael van der Mark, Leon Haslam

Supersport-Weltmeister Michael van der Mark (60) mischte ganz vorne mit Zoom

Dann zeigte van der Mark im zweiten Rennen sein großes Talent auf. Zu Beginn der achten Runde übernahm der Niederländer sensationell die Führung. Für fünf Runden war er unangefochten an der Spitze. Erst nachlassende Reifen ließen ihn zurückfallen. Drei Runden vor dem Ende schied van der Mark durch Sturz aus. Auch Torres konnte den zweiten Lauf wegen eines Sturzes in Kurve 1 nicht beenden.

"Im ersten Rennen hatte ich einen guten Start und bin in den ersten Runden aggressiv gefahren. Ich konnte aber nicht mit der Spitze mithalten", berichtet van der Mark aus seiner Sicht. "Dann bauten die Reifen stark ab. Ich musste mich deshalb auf die Jungs hinter mir konzentrieren. Schließlich brachte ich den fünften Platz ins Ziel. Für den zweiten Lauf änderten wir die Elektronik. Ich hoffte auch auf höhere Temperaturen."

"Mein Start war nicht besonders gut, aber ich fuhr aggressiv und konnte diesmal vorne mitfahren. Ich konnte sogar führen und fühlte mich gut, bis die Reifen erneut plötzlich stark nachließen", ärgert sich van der Mark. "Ich versuchte den Jungs zu folgen, aber ich pushte zu hart und stürzte." Für van der Mark überwiegt dennoch die Freude über sein positives Debüt: "Platz fünf in meinem ersten Rennen war unglaublich. Dass ich dann im zweiten Lauf führen konnte, ist zu schön um wahr zu sein."

Torres schnuppert am Podest

Auch Torres setzte sich in Szene und holte im ersten Rennen immer weiter auf das Spitzentrio auf. Im zweiten Lauf kämpfte er mit Ex-Weltmeister Tom Sykes, bis ihm in der Honda-Haarnadel ein kleiner Fehler unterlief. Kurz darauf schied Torres in Kurve 1 aus. "Wir haben heute viel gelernt, denn im ersten Rennen war die Performance sehr gut. Ich war von Beginn an schnell und lernte viel über den Umgang mit den Reifen, und wie man sie schonen muss", sagt der Spanier und geht ins Detail: "Man darf keine extreme Schräglage fahren und muss vorsichtig am Gasgriff drehen."

Jordi Torres, Tom Sykes

Jordi Torres (81) im Zweikampf mit Ex-Weltmeister Tom Sykes (66) Zoom

"Diese Erkenntnisse setzte ich im zweiten Rennen um. Leider bremst Sykes sehr spät, wodurch ich ihn nicht überholen konnte. Als ich dachte, dass ich es doch schaffen kann, bin ich gestürzt. Ich muss die positiven Aspekte dieses Wochenende sehen. Ich kann schnell sein, muss mir das Rennen aber noch besser einteilen." In der vergangenen Saison waren Torres beste Ergebnisse in der Moto2 zwei achte Plätze.

Neben van der Mark und Torres zog sich auch Rookie Nico Terol (Ducati), der im Vorjahr in der Moto2 völlig unterging, achtbar aus der Affäre. Der letzte 125er-Weltmeister der Geschichte belegte die Plätze acht und sechs. Erwartungsgemäß schwierig war der Renntag von Suzuki-Neuling Randy de Puniet. Der Franzose litt noch an starken Schmerzen von seinem Testcrash Anfang der Woche. De Puniet belegte die Positionen 17 und sieben.

De Puniet kritisiert Camier

"Es war ein schrecklicher Sonntag für mich", klagt der ehemalige MotoGP-Fahrer. "Ich hatte große Schmerzen und das erste Rennen war ein Desaster. Nach sechs Runden konnte ich wegen der Schmerzen kaum noch fahren. Dazu kam Armpump. Es war unmöglich, vernünftig zu bremsen und zu beschleunigen. Ich glaube, ich war Neunter und hätte Zehnter werden müssen. Leider ist Camier in mich geknallt. Ich musste geradeaus fahren und wurde nur 17.", erklärt de Puniet die Umstände für dieses Ergebnis. "Davon bin ich etwas enttäuscht."

"Ich sorgte mich für das zweite Rennen um meine körperliche Verfassung, aber es lief dann besser. Bis Rennhalbzeit lag ich nur vier Sekunden hinter der Spitze. Dann wurde es schwieriger. Trotzdem hielt ich meinen Rhythmus und kam als Siebter ins Ziel. Das ist angesichts der Umstände ein sehr gutes Ergebnis", findet de Puniet. "Ohne dem Zwischenfall im ersten Rennen könnte ich jetzt WM-Siebter sein. Ich bin jetzt nur Elfter, aber es war in dieser Woche nicht alles schlecht. Jetzt muss ich bis Thailand wieder fit werden."