Neue Startaufstellung: So funktioniert es am Sonntag

Wie wird die neue Startaufstellung für das zweite Superbike-WM-Rennen am Sonntag gebildet? - Was passiert, wenn ein Fahrer am Samstag stürzt? - Hier die Antworten!

(Motorsport-Total.com) - In der Superbike-WM gibt es 2017 eine wesentliche Veränderung für die Startaufstellung. Für das erste Rennen am Samstag bleibt alles beim Alten. Wer sich am Vormittag die Superpole gesichert hat, wird auf dem besten Startplatz stehen. Bisher entsprach das Ergebnis der Superpole auch der Startaufstellung am Sonntag. Das wird nun nicht mehr der Fall sein.

Titel-Bild zur News: Start

Am Sonntag könnten vermeintliche Außenseiter in der ersten Reihe stehen Zoom

Die ersten neun Plätze orientieren sich ab sofort am Rennergebnis vom Samstag, aber in umgekehrter Reihenfolge. Der Samstagsieger steht auf dem neunten Startplatz, der Zweite auf Platz acht und und der Dritte auf Rang sieben. Die drei Fahrer am Podium werden somit in der dritten Startreihe stehen. Der Viertplatzierte vom ersten Rennen wird am Sonntag auf der Pole-Position stehen, der Fünfte auf Startplatz zwei und der Sechste auf Startplatz drei.

Genauso verhält es sich mit der zweiten Startreihe. Dort werden jene Fahrer stehen, die im ersten Rennen auf den Plätzen sieben bis neun ins Ziel gekommen sind. In der jeweiligen Reihe wird also nur die Reihenfolge der drei Podestfahrer umgedreht. Ab Startplatz zehn orientiert sich die weitere Startaufstellung anhand des Superpole-Ergebnisses. In der Theorie klingt dieses System komplizierter, als es in der Praxis ist.

Trotzdem wirft dieses neue System einige Fragen auf. Was passiert, wenn ein Fahrer, der sich zum Beispiel in den Top 3 qualifiziert hat, im Samstagsrennen stürzt und ausscheidet? Auf welchem Startplatz steht er dann? "Wenn das passiert, dann ist dieser Fahrer stärker von der neuen Regel betroffen, als jemand, der sich als Neunter oder weiter hinten qualifiziert hat", gibt Superbike-Sportdirektor Gregorio Lavilla bei 'WorldSBK.com' zu.

Wie funktioniert es im Detail?

Und wie funktioniert das System nun im Detail? "Wir sehen uns das Rennergebnis an. Die Top 9 gehen sofort in die ersten drei Reihen. Dann gibt es die Superpole-Klassifikation. Von diesem Ergebnis muss man die ersten neun Fahrer des ersten Rennens abziehen, weil sie schon ihre Plätze in den ersten drei Reihen haben. Somit hat man die Superpole-Liste ohne diese neun Fahrer", erklärt Lavilla. Und das ist dann die Reihenfolge ab Platz zehn.

Stürzt zum Beispiel der ursprüngliche Superpole-Gewinner im Samstagsrennen, würde er am Sonntag auf Startplatz zehn stehen. Hat sich ein Fahrer in der Superpole beispielsweise für Startplatz zwölf qualifiziert, es gibt im Samstagsrennen vor ihm kaum Ausfälle und er kommt aus eigener Kraft nicht in die Top 9, so wird er auch am Sonntag in etwa im gleichen Bereich starten. "Das sind die Variablen, die wir haben werden", so der Sportdirektor. Die neue Startaufstellung würde nach den Ergebnissen des Vorjahres in erster Linie Kawasaki und Ducati treffen.

Aber warum wurde überhaupt eine Veränderung vorgenommen? "Zwei Gründe haben dafür gesprochen", erläutert Lavilla die Details. "Wenn möglich, versuchen wir das Racing etwas aufregender zu gestalten. Der zweite Grund ist für mich aber wichtiger. Wir wollen den Teams und Fahrern mehr Wert ermöglichen. Sie haben nicht immer die Möglichkeit, ein Rennen von der ersten Reihe zu starten, aber mit diesem Format erlangen sie mehr Wert."


Fotos: Superbike-WM-Test auf Phillip Island


Privatteams wie zum Beispiel Althea-BMW könnten am Sonntag oft in der ersten Startreihe stehen und wären zu Beginn des Rennens im Fokus der TV-Kameras. Das wiederum ist hilfreich für die Sponsorensuche, als wenn es nur eine Show zwischen Kawasaki, Ducati und restlichen Statisten gibt. "Außerdem können wir den Fahrern eine weitere Chance geben, wenn ihr Samstag sehr schlecht war", meint Lavilla. "Ich hoffe, diese Änderung macht es aufregend und ist keine zu drastische Veränderung."