Laverty holt ersten Sieg für Crescent-Suzuki

Sternstunde für Crescent-Suzuki: Eugene Laverty gewinnt den ersten Lauf auf Phillip Island (Australien) vor dem Aprilia-Duo Marco Melandri und Sylvain Guintoli

(Motorsport-Total.com) - Vizeweltmeister Eugene Laverty hat den Saisonauftakt in Australien (Phillip Island) gewonnen und den ersten Sieg für Crescent-Suzuki erobert. Der Vizeweltmeister lag in der Anfangsphase im Verfolgerfeld, drehte dann auf und schnappte sich Fahrer um Fahrer, bis er an der Spitze lag und den Vorsprung in der Schlussphase verwaltete. Laverty hatte im vergangenen Oktober beim Saisonfinale in Spanien einen Doppelsieg mit Aprilia gefeiert und nun mit einer Suzuki gewonnen. Im Aprilia-Stallduell setzte sich Marco Melandri durch und kletterte als Zweiter auf das Podest. Pole-Setter Sylvain Guintoli kam auf Platz drei ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty, Sylvain Guintoli, Marco Melandri

Eugene Laverty holte den ersten Sieg für Crescent-Suzuki Zoom

Zum ersten Mal seit Kyalami im Jahr 2010 stand wieder eine Suzuki ganz oben. "Ein unglaublicher Tag für uns. Im ersten Rennen zu gewinnen, ist komplett überraschend", sagt Laverty überglücklich. "Ich bedanke mich bei Paul Denning, denn er hat mir diese Chance gegeben." Laverty besiegte sein Ex-Team Aprilia. Melandri und Guintoli hatten am Ende keine Chance. Dennoch war Melandri mit Platz zwei in seinem ersten Rennen auf der RSV4 zufrieden. "Es war für mich ein gutes Rennen."

"Ich hatte einen guten Start. Dann versuchte ich das Motorrad zu verstehen, als der Reifen abbaute", berichtet der Italiener. "Es war aber schwierig zu fahren, denn das Motorrad rutschte stark. Eugene war schneller und ich kämpfte dann mit Sylvain um Platz zwei. Wir versuchen für das zweite Rennen etwas zu unternehmen."

Auch Guintoli war nach Rang drei nicht unzufrieden, denn seine Schulter bereitete keine Probleme. "Es war ein aufregendes Rennen. Ab Rennmitte hatte ich Mühe, denn die Bedingungen waren ganz anders als gestern und am Freitag. Ich habe dieses Ergebnis vor einem Monat nicht erwartet, also muss ich zufrieden sein. Mein Team hat gut gearbeitet." Insgesamt mussten im Rennen 22 Runden zurückgelegt werden.


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island, Sonntag


Beim Start setzte sich das Aprilia-Duo sofort an die Spitze: Guintoli bog als Erster in die erste Kurve ein, gefolgt von Melandri und Davide Giugliano (Ducati). Die beiden Briten Jonathan Rea (Honda) und Laverty kamen gut von der Linie weg und sortierten sich als Vierter und Fünfter ein. Tom Sykes (Kawasaki) folgte als Sechster. Auf dem Vormarsch war auch Chaz Davies (Ducati), der im Laufe der ersten Runde einige Positionen gutmachte und am Ende des ersten Umlaufs schon Fünfter war. Alle Fahrer kamen gut durch die erste Runde und es gab keine Zwischenfälle.

Marco Melandri

Marco Melandri wurde bei seinem ersten Rennen für Aprilia Zweiter Zoom

Weltmeister Sykes kam in der Anfangsphase nicht in die Gänge und fiel bis auf Rang neun zurück. In der vierten Runde ereignete sich der erste Zwischenfall: Alex Lowes stürzte und seine Crescent-Suzuki lag schwer beschädigt in der Wiese. Der Brite humpelte schließlich davon. Schon im Training hatte sich Lowes einen Knöchel verletzt. Die starke Vorstellung des Rookies war beendet. Nach fünf Runden hatte sich das Bild an der Spitze verändert.

Guintoli, Melandri und Giugliano hatten sich von den Verfolgern abgesetzt. Rund dreieinhalb Sekunden dahinter folgte eine große Gruppe mit Rea, Davies, Laverty, Loris Baz (Kawasaki), Sykes und Leon Haslam (Honda). Allerdings stürzte Haslam in der sechsten Runde in Kurve zwölf. Die drei italienischen Motorräder an der Spitze fuhren deutlich schnellere Rundenzeiten als die Verfolgergruppe, wo heftig gekämpft wurde. Bis zur neunten Runde hatte sich Laverty in der großen Gruppe durchgesetzt und nahm alleine die Verfolgung des Spitzentrios auf. Er fuhr schneller als die Top 3.

Laverty startet Aufholjagd

Nach 13 Runden hatte Laverty den Anschluss an Guintoli, Melandri und Giugliano geschafft. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte bekam Melandri leichte Probleme, denn er fiel hinter Giugliano und Laverty zurück und hatte etwas Mühe das Tempo zu halten. Laverty war auf dem Vormarsch, denn zu Beginn der 15. Runde überholte er auf der Zielgeraden außen Giugliano und war bereits Zweiter. In Runde 17 verlor Guintoli erstmals seine Führung. Laverty ging im ersten Abschnitt vorbei und war vorne.

Sylvain Guintoli, Marco Melandri

Pole-Setter Sylvain Guintoli führte die erste Rennhälfte an Zoom

Laverty war klar der schnellste Mann und legte sofort einige Meter zwischen sich und seine Verfolger. Die Entscheidung war gefallen. Um Platz zwei entbrannte in der Schlussphase ein Aprilia-Stallduell, während Guigliano als Vierter etwas abreißen lassen musste. Schließlich schnappte sich Melandri in der Honda-Haarnadel den zweiten Platz von Guintoli und hielt seinen Teamkollegen bis ins Ziel in Schach. Giugliano kam wenige Sekunden dahinter als Vierter über die Linie.

Die komplette zweite Rennhälfte über gab es einen engen Dreikampf um die Verfolgerplätze. Rea kämpfte gegen die beiden Kawasaki-Fahrer. Schließlich eroberte Baz vor Rea den fünften Platz. Weltmeister Sykes sah die karierte Flagge als Siebter. Davies beendete sein erstes Rennen für Ducati als Achter. Spannend ging es bis zum Schluss auch bei den schnellsten Evo-Vertretern zu: David Salom (Kawasaki) besiegte knapp Niccolo Canepa (Ducati) im Duell um Rang neun.

Glen Allerton (BMW Italia) hielt mit dem Duo mit und kam als Elfter über die Ziellinie. Die weiteren WM-Punkte gingen an Fabien Foret (Kawasaki), Claudio Corti (MV Agusta), Jeremy Guarnoni (Kawasaki) und Sheridan Morais (Kawasaki). Insgesamt sahen 17 Fahrer die Zielflagge. Imre Toth (BMW) und Aaron Yates (EBR) holten als 16. und 17. keine WM-Punkte. Zu den Ausfällen gesellte sich in der zweiten Rennhälfte noch Alessandro Andreozzi, der von seiner Kawasaki stürzte.