Die Stimmen zur Superpole in Monza

Tom Sykes überstrahlt auch in Monza die versammelte Konkurrenz - Die Stimmen der Topfahrer zur Superpole im königlichen Park

(Motorsport-Total.com) - Tom Sykes ist derzeit der beste Qualifying-Fahrer in der Superbike-WM. In Monza stellte der Brite in Superpole 2 einen neuen Rundenrekord auf, doch Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty konnte mit der Kawasaki mithalten. In Superpole 3 verbesserte Sykes noch einmal seine Zeit und hielt Laverty um 0,078 Sekunden in Schach. Es war seine dritte Pole in Folge und die 14. seiner Karriere. Reihe eins komplettierte Lavertys Teamkollege Sylvain Guintoli. Dagegen konnte Honda-Speerspitze Jonathan Rea nach starken Trainingsleistungen nicht um den besten Startplatz kämpfen und wurde Vierter.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Auch mit Bart hatte Tom Sykes nach der Superpole gut lachen Zoom

Das Suzuki-Duo Jules Cluzel und Leon Camier kam in die dritte Startreihe. Ducati hatte den erwartungsgemäß großen Rückstand. Sykes ist in der Superpole derzeit in seiner eigenen Liga, doch diesmal bekam der Brite Druck von Laverty. "Ich wusste nicht, welche Zeit Eugene aufgestellt hatte, doch ich wusste, dass Aprilia hier schnell sein würde", sagt Sykes über die Konkurrenz. "Ich freue mich auf morgen, denn wir haben eine gute Rennpace. In einigen Bereichen haben wir einen Vorteil und ich habe in der Superpole einen neuen Streckenrekord aufgestellt."

"Außerdem stehe ich auf der idealen Startposition. Ich gehe von zwei spannenden Rennen aus. Mir gefällt Monza, weil die Fans so verrückt wie ich sind. Die Fans sind hier immer sehr enthusiastisch und Monza ist eine sehr schnelle Strecke. Ich hoffe, dass ich morgen stark bin." Es kristallisierte sich in erster Linie Aprilia als starker Gegner heraus. Die RSV4 ist auf den langen Geraden extrem stark und schnell.


Fotos: Superbike-WM in Monza, Samstag


Laverty wurde mit 337 km/h gemessen. Sykes passierte mit 330 km/h die Lichtschranke. Dagegen kam Ayrton Badovini mit der Ducati Panigale nur auf 318 km/h. BMW war beim Top-Speed zwischen Kawasaki und Aprilia zu finden. Es wird eine spannende Windschattenschlacht erwartet. "Zu einem Zeitpunkt dachte ich, dass ich die Pole habe, aber Tom hat mich noch um 78 Tausendstelsekunden geschlagen", ärgert sich Laverty, der im Jahr 2011 beide Rennen in Monza gewonnen hat. Damals fuhr er noch für Yamaha.

Eugene Laverty

Eugene Laverty musste sich nur hauchdünn geschlagen geben Zoom

"Der zweite Platz in der ersten Startreihe ist aber ein sehr gutes Resultat, wenn ich mein Renntempo bedenke. Ich hoffe, dass ich im Rennen das volle Potenzial meiner RSV4 nutzen kann. Die Aprilia-Motorräder sind konstant am schnellsten. Das ist ein wichtiger Vorteil für uns. Monza ist eine spezielle Strecke. Die Charakteristik passt perfekt zu meinem Motorrad und zu den Stärken meines Fahrstils."

Auf der Rechnung muss man auch Guintoli haben. Dank seiner konstanten Spitzenresultate führt er die WM an. "Wir haben gut gearbeitet und uns so gut wie möglich bei der Rennpace und dem Umgang mit den Reifen vorbereitet. Bisher war es meine beste Superpole bei Aprilia, aber ich bin noch nicht an der Spitze. Der Start aus der ersten Reihe wird morgen sehr wichtig sein, denn mehrere Fahrer scheinen für den Sieg in Frage zu kommen. Deshalb erwarte ich zwei hitzige Rennen", sagt der Franzose. "Ich möchte morgen Spaß haben, den Fans eine gute Show zeigen und Monza mit vielen Punkten verlassen."

Rea führt Reihe zwei an

Honda-Ass Rea fehlte schlussendlich mehr als eine halbe Sekunde auf Sykes, womit er auf Platz vier landete. Auf der Geraden wurde die betagte CBR1000RR mit 327 km/h gemessen. "Ein Teil von mir ist enttäuscht, weil ich bis zur letzten Sekunde in der ersten Reihe war. Ich muss aber trotzdem zufrieden sein, wenn ich mir unsere Stärken und Schwächen ansehe, denn Monza ist kein guter Kurs für uns", bewertet Rea die Hochgeschwindigkeitsstrecke. "Trotzdem bin ich froh, dass ich mitkämpfen kann."

Jonathan Rea

Jonathan Rea ist zufrieden, dass er mit der Honda vorne mitmischen kann Zoom

"Im Freien Training bin ich gestürzt. Das hat etwas mein Vertrauen in Sektor drei beeinflusst, wo ich davor stark war. In der Superpole habe ich das Vertrauen wiedergefunden. Hoffentlich kann ich morgen mit einem guten Rhythmus in der ersten Gruppe mitfahren. Dann werden wir sehen was passiert. Wir müssen noch an der Motorbremse und der Kurvenstabilität arbeiten. Es werden zwei lange Rennen, aber ich freue mich darauf."

Das Suzuki-Duo hatte keine Chance auf die vorderen Plätze. Cluzel und Camier landeten auf den Positionen sieben und acht. Der Rückstand betrug rund eineinhalb Sekunden. "Ich bin zufrieden, weil ich zum ersten Mal an diesem Wochenende auf dem Motorrad lächeln konnte", zeigt sich Rookie Cluzel zufrieden. "Am Vormittag war es aufgrund der Bedingungen sehr schwierig. Gestern war ich zum ersten Mal mit dem Superbike auf dieser schnellen Strecke unterwegs. Ich musste erst die Bremspunkte finden und verstehen, wie ich die schnellen Kurven fahren muss."

Jules Cluzel

Jules Cluzel musste erst die Bremspunkte der schnellen Strecke finden Zoom

"Für einen Rookie ist das nicht einfach, weshalb ich am Vormittag nicht schneller fahren konnte. Meine Crew hat mir ein gutes Motorrad zur Verfügung gestellt. Sie haben auch hart an der Abstimmung für diese Strecke gearbeitet. Ich muss mich bei ihnen bedanken, denn ich war glücklich und will es auf dem Motorrad auch jedes Mal versuchen. Deshalb fahren wir Rennen", so der Franzose. "Es werden zwei schwierige Rennen, weil ich mich noch nicht komplett wohlfühle, aber ich glaube, wir finden eine gute Richtung und können uns in beiden Rennen verbessern."

Sein Teamkollege Camier war dagegen nicht so zufrieden: "Es war ein frustrierender Tag, weil ich nicht alles aus dem Qualifyer herausholen konnte. Ich war überrascht davon, wie viel Grip sie boten. Den Vorteil daraus konnte ich nicht ziehen. Das hat mich mehr als alles andere geärgert, weil ich in Superpole 3 mit einem gebrauchten Rennreifen schnelle und konstante Rundenzeiten gefahren bin. Ich wollte noch mit einem weiteren Qualifyer hinausgehen und versuchen das Beste herauszuholen."

Ducati chancenlos

"Es ist aber wie es ist und ich kann es nicht ändern." Deshalb ist sein Blick nun nach vorne gerichtet: "Ich werde versuchen einen guten Start zu haben und will mich dann im Windschatten festsetzen, damit ich den Anschluss zur Spitze nicht verliere." Camier wurde in der Superpole mit 328 km/h gemessen. Auf Windschatten müssen auch die beiden Ducati-Fahrer hoffen. Max Neukirchner schied in Superpole 1 aus und wird als 13. starten. Etwas schneller war Badovini vom Alstare-Team unterwegs, doch mehr als Position zwölf war für den Italiener auch nicht möglich.

Ayrton Badovini

Ayrton Badovini stellt sich auf schwierige Rennen mit der Ducati ein Zoom

Da Carlos Checa schon verletzungsbedingt passen muss, setzte es für Ducati die nächste Schlappe beim Heimspiel. "Die Tatsache, dass wir es in den zweiten Superpole-Abschnitt geschafft haben, ist schon positiv zu bewerten, wenn man bedenkt, wie wir hier in Monza zu leiden haben", drückt Badovini die derzeitige Leistungsfähigkeit der Panigale aus.

"Der Qualifying-Reifen hatte etwas mehr Grip, aber leider nicht genug, um einen Unterschied auszumachen, damit ich weiter nach vor komme. Ich starte morgen von einer ziemlich zentralen Position. Die schnelle Gruppe ist unmittelbar vor mir. Kritisch ist für uns der Ausgang der Parabolica. Deshalb müssen wir weiterarbeiten, damit wir den Rückstand in diesem Abschnitt verringern können."