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BMW im Pech: Ausfall verhindert Podium von Davies
Eine starke Leistung von Chaz Davies wird im zweiten Rennen der Superbike-WM in Silverstone nicht belohnt - Melandri fährt zwei Mal in die Top 10
(Motorsport-Total.com) - BMW erlebte im britischen Silverstone einen turbulenten Sonntag mit unberechenbarem Wetter, berechtigten Hoffnungen auf das Podium und einem schwierigen Ende. Werksfahrer und Lokalmatador Chaz Davies kämpfte in Lauf zwei mit um den Sieg, schied dann aber mit technischen Schwierigkeiten aus. In Lauf eins belegte er nach einer starken Anfangsphase Rang zehn. Sein Teamkollege Marco Melandri versuchte, das Beste aus seinem 15. Startplatz zu machen. Er wurde in beiden Rennen Neunter und sammelte damit mit seiner BMW S 1000 RR wichtige Punkte.

© BMW AG
Chaz Davies kämpfte im zweiten Rennen von Silverstone um den Sieg Zoom
Der Start des ersten Superbike-Laufs wurde aus Sicherheitsgründen um 20 Minuten verschoben, da leichter Regen einsetzte, während die Piloten sich auf der Startaufstellung bereit machten. Als das auf 17 Runden verkürzte Rennen begann, war die Strecke überwiegend trocken. Davies, der von Platz sechs aus gestartet war, kämpfte in der Anfangsphase in der Spitzengruppe mit und nahm das Podium ins Visier. Später fiel er jedoch zurück.
Melandri arbeitete sich von Startplatz 15 aus schnell in die Top 10 nach vorn. Ab der sechsten Runde fiel immer wieder leichter Regen, und es wurde enorm schwierig, die Bedingungen richtig einzuschätzen. Ab diesem Moment gab es im gesamten Feld zahlreiche Positionswechsel. Nach 17 schwierigen Runden kamen Marco und Chaz auf den Plätzen neun und zehn ins Ziel.
Hochspannung in Lauf zwei

© BMW AG
Nach schwierigem Auftakt ging es im Rennen für BMW aufwärts Zoom
Auch Lauf zwei wurde zu einem Thriller, und Davies war einer der Hauptdarsteller. Er lieferte sich in der Spitzengruppe packende Duelle mit seinen Gegnern und mischte im spannenden Kampf um den Sieg und die Podiumsplätze mit. Dabei übernahm Davies zwischenzeitlich auch die Führung. Doch seine Hoffnungen auf einen Heimsieg oder eine Podiumsplatzierung endeten in der 15. Runde, als er wegen technischer Schwierigkeiten am Motor ausrollte. Kurz danach wurde das Rennen abgebrochen, da es wieder zu regnen begonnen hatte und zwei Fahrer gestürzt waren.
Melandri fuhr in der Anfangsphase von Platz 15 vor bis auf Rang acht, kam dann jedoch kurzzeitig von der Strecke ab und fiel zurück auf Rang 14. Er versuchte, sich wieder nach vorn zu arbeiten und belegte am Ende Rang neun. Die Siege gingen an Jonathan Rea und Loris Baz. In der Fahrerwertung belegt Marco nach neun Saisonrunden mit 221 Punkten den vierten Platz. Sein Rückstand auf die Spitze beträgt 41 Zähler. Chaz folgt mit 180 Punkten direkt dahinter auf Rang fünf. In der Herstellerwertung ist BMW mit 276 Punkten Dritter.
"Es ist wirklich nicht einfach, von hinten zu starten", sagt Melandri. "Im ersten Rennen war ich bei trockenen Bedingungen recht schnell unterwegs. Doch in manchen Kurven hatte ich mit Vibrationen zu kämpfen. Deshalb konnte ich meinen schnellen Rhythmus nicht konstant über eine ganze Runde halten. Dann hat sich das Wetter geändert und in den langgezogenen Kurven ist es mir nicht gelungen, die Reifen auf Temperatur zu halten. Ich habe entschieden, nichts zu riskieren und einfach das unter diesen Bedingungen bestmögliche Ergebnis zu holen, um den Schaden zu begrenzen."
Vibrationen bremsen Melandri ein
"Im zweiten Rennen lief es leider nicht besonders gut für mich. Nach ein paar Runden, ich war gerade dabei, Positionen gutzumachen, kam ich leicht von der Strecke ab. Dadurch habe ich den Anschluss an die Führenden verloren. Ich habe versucht, erneut zu attackieren, doch ich hatte mit enormen Vibrationen zu kämpfen und konnte nicht richtig fahren. Glücklicherweise habe ich in der Fahrerwertung nicht zu viele Punkte auf die Spitze eingebüßt", so der Italiener. "Die Pause vor dem Rennwochenende am Nürburgring wird uns helfen, neue Kräfte zu tanken und dann optimal gerüstet in den letzten Teil der Saison zu starten."
"Das erste Rennen lief am Anfang nicht schlecht. Ich konnte ein gutes Tempo gehen, und auch wenn ich mit dem Bike nicht rundherum zufrieden war, waren wir vorn dabei. Ich war Vierter und mittendrin in der Spitzengruppe", berichtet Davies. "Von daher war es okay. Dann setzte der Regen ein und ich hatte Schwierigkeiten, die Bedingungen einzuschätzen. Ich bin ein paar Mal auf der Seite des Reifens weggerutscht, ohne dabei Gas zugeben. Das hat mich ein bisschen vorsichtig gemacht. Etwas später habe ich zu einem guten Rhythmus zurückgefunden, doch dann begann es erneut zu regnen und das Fahren wurde wieder schwieriger."
"Im zweiten Lauf habe ich alles gegeben und versucht, den Sieg zu holen. Das Heck des Bikes war nun stabiler als im ersten Rennen. Dann begann es wieder zu regnen, und das hat auch eine Rolle gespielt. Dennoch haben wir zu diesem Zeitpunkt haben wir immer noch im Kampf um den Sieg mitgemischt. Aber dann bekam ich das Problem mit dem Motor. Es war frustrierend", sagt der Waliser. "Es wäre schön gewesen, bei meinem Heimrennen auf dem Podium zu stehen, aber leider hatten wir heute keinen guten Tag."
BMW will sich am Nürburgring zurückmelden

© BMW AG
Die BMW-Werksfahrer freuen sich nun auf das Heimspiel am Nürburgring Zoom
"Wir müssen unseren Fokus weiter auf die Meisterschaft ausrichten. Das hat das Team getan und wird es weiter tun, und sich als konstante und starke Mannschaft präsentieren", sagt Andrea Buzzoni, Superbike-Leiter bei BMW. "Die Ergebnisse dieses Rennwochenendes spiegeln unser Potenzial nicht wider, heute war ein ungewöhnlicher Tag. Im ersten Rennen hat das unbeständige Wetter dafür gesorgt, dass innerhalb des Feldes unterschiedliche Prioritäten gesetzt wurden. Im zweiten Rennen hätte Chaz gewinnen oder zumindest auf das Podium fahren können."
"Doch dann hatte er einen technischen Defekt, der uns den Erfolg kostete. Das Team hat in einer schwierigen Situation professionell und mit hoher Motivation weitergearbeitet. Glücklicherweise haben die Ergebnisse in Bezug auf die Gesamtwertungen keine allzu negativen Auswirkungen für uns und am Nürburgring werden wir uns zurückmelden. Dann wollen wir wieder um Siege kämpfen", so Buzzoni.
"Unsere Fahrer hatten heute beide sehr schwierige Rennen. Im Vergleich zu gestern haben wir Anzeichen einer Steigerung gesehen", erkennt Andrea Dosoli,Technischer Direktor des Teams. "Chaz hatte ein besseres Gefühl für das Bike, vor allem im zweiten Lauf. Da ist er ein fantastisches Rennen gefahren, und ich muss ihm und seiner Crew dazu gratuliere. Aber leider konnte er das Rennen wegen eines Problems mit dem Motor nicht beenden. Das tut uns leid für ihn, und es war für uns alle schade. Doch das kann im Rennsport passieren. Wir müssen nun aus dem Geschehenen lernen, es besser machen und dann gut gerüstet an den Nürburgring reisen."
"Für Marco war es sicherlich nicht einfach, von Platz 15 loszufahren. Er hatte zwei gute Starts und konnte dann recht schnelle Rundenzeiten fahren, schnellere als am Freitag und am Samstag. Damit hat er gezeigt, dass sich sein Gefühl für das Bike gebessert hatte, aber es war noch nicht gut genug. Er hatte in beiden Rennen beim Einlenken Schwierigkeiten mit der Front und das hat ihn beim Überholen behindert. Das Wetter hat dabei sicher nicht geholfen, aber das war für alle gleich und soll keine Ausrede sein. Wir müssen unser Paket weiter verbessern, damit wir für die nächsten Rennen gerüstet sind, egal wie das Wetter wird", so Dosoli.

