• 28.06.2013 22:02

BMW: Durchwachsener Auftakt in Imola

Marco Melandri kann das Tempo der Spitze in Imola nicht ganz mitgehen, Teamkollege Chaz Davies sucht noch nach einem besseren Gefühl

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Team ist in das Heimspiel im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola gestartet. Auf der berühmten Rennstrecke wird die siebte Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 ausgetragen. Der Werksfahrer und Lokalmatador Marco Melandri belegte mit seiner BMW S1000RR im ersten Qualifikationstraining den sechsten Platz und steht damit in der provisorischen zweiten Startreihe. Sein Teamkollege Chaz Davies wurde Elfter.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri fuhr seine beste Rundenzeit mit gebrauchten Reifen Zoom

"Wir fahren in diesem Jahr in Imola bei höheren Temperaturen als im vergangenen Jahr", bemerkt Melandri. "Zudem sind wir auf dieser Strecke erstmals mit den 17-Zoll-Reifen unterwegs. Deshalb probieren wir verschiedene Abstimmungsmöglichkeiten aus und evaluieren neue Reifen. Wir hatten heute zwei gute Sessions, es lief recht gut. Wir haben an der Rennvorbereitung gearbeitet und können zufrieden sein."

"So bin ich meine schnellste Rundenzeit auf gebrauchten, bereits zehn Runden alten Reifen gefahren. Wir waren noch nicht ganz so schnell wie die Jungs an der Spitze, aber wir haben den richtigen Weg eingeschlagen. Morgen werden wir noch speziell daran arbeiten, in den Richtungswechseln schneller zu werden. Wir haben genug Zeit, um unsere Vorbereitung erfolgreich abzuschließen. Insgesamt bin ich für die Rennen optimistisch", so Melandri.

Davies mit Problemen

Teamkollege Davies kam nicht so gut zurecht. "Ich bin mit dem heutigen Tag nicht sonderlich zufrieden. Jedes Mal, wenn ich versucht habe, mehr zu attackieren, habe ich beim Einlenken in die Kurven Schwierigkeiten bekommen, und zwar in einem Ausmaß, wie wir es zuvor noch nicht hatten", schildert der Brite. "Wir hatten keine dramatischen Änderungen vorgenommen, aber jedes Mal, wenn ich etwas mehr Druck machen wollte, sind diese Schwierigkeiten aufgetreten."

"Zudem müssen wir auch ein anderes Problem beheben: Mein Vorderrad verliert zu oft den Kontakt zum Boden und dadurch verliere ich auf der Gerade einiges an Zeit. Wir werden uns nun die Daten ganz genau anschauen und Einstellungen erarbeiten, mit denen ich das Bike besser kontrollieren kann. Denn wenn ich nicht pushe, ist meine Rundenzeit schneller", erklärt Davies.


Fotos: Superbike-WM in Imola


"Eigentlich war für heute schlechtes Wetter vorhergesagt, aber zum Glück hatten wir stattdessen gute Bedingungen, bei denen wir vernünftig arbeiten konnten", berichtet Serafino Foti, der Sportdirektor des BMW-Teams. "Marco ist mit seiner RR zufrieden. Er hat heute an der Rennvorbereitung gearbeitet und nur einen Hinterreifen benutzt. Dabei konnte er ein gutes Renntempo gehen. Morgen werden wir noch an ein paar Details feilen. Chaz hatte Schwierigkeiten. Es gelang ihm nicht, in allen Sektoren konstant schnell zu fahren. Wir werden die Daten analysieren, damit wir ihm morgen ermöglichen, im Spitzenfeld mitzufahren."

Dosoli hat klare Vorstellungen

"Wir hatten heute einen arbeitsreichen Tag", fasst Andrea Dosoli, der Technische Direktor des Teams zusammen. "Nachdem es in der Nacht geregnet hatte, war die Strecke am Vormittag noch etwas kalt, doch am Nachmittag wurden die Bedingungen immer besser. Wir konnten mit beiden Crews bereits verschiedene Reifen evaluieren. Dabei haben wir festgestellt, dass wir bezüglich der Lebensdauer der Reifen, zumindest bei den heute gefahrenen Geschwindigkeiten, keine großen Bedenken haben müssen."

"Bei Chaz war der Rückstand auf die Spitze größer als wir erwartet hatten. Seine Ideal-Zeit, die Kombination aus seinen besten Sektorenzeiten, ist schneller", beruhigt Dosoli. "Das Potenzial für eine bessere Rundenzeit ist also gegeben, aber er ist mit dem Brems- und Einlenkverhalten des Bikes nicht zufrieden. Wir werden daran arbeiten, das zu verbessern. Wir wissen, worin die Schwierigkeiten bestehen und versuchen, sie zu beheben."

"Marco hatte alles in allem einen guten ersten Tag. Er war auf gebrauchten Reifen schnell unterwegs, das stimmt uns optimistisch für das Rennen. Wie erwartet, ist die Strecke für die Fahrer eine Herausforderung. Wir haben einige Fehler gesehen, sogar von den Spitzenleuten. Deshalb möchten wir nicht nur schneller, sondern auch konstanter werden, indem wir daran arbeiten, das Handling des Bikes auf dieser Strecke zu verbessern. Es gibt ein paar Abschnitte, in denen Marco auf die Spitze ein bisschen Zeit verliert. Dort müssen wir das Einlenkverhalten des Bikes etwas verbessern", so Dosoli.