Aprilia-Duo ganz vorne: Guintoli auf Pole, Melandri Dritter

Aprilia: Sylvain Guintoli strahlt nach der Pole-Position in Australien und sieht sich körperlich in Form - Marco Melandri hätte nicht mit Platz drei gerechnet

(Motorsport-Total.com) - Crescent-Suzuki überstrahlte die Trainingstage beim Saisonauftakt in Australien auf Phillip Island, doch als es zum ersten Mal wirklich zählte, war das Aprilia-Werksteam zur Stelle. Sylvain Guintoli eroberte mit einem neuen Rundenrekord die erste Pole-Position des Jahres und Teamneuling Marco Melandri qualifizierte sich als Dritter in der ersten Startreihe. Das erfahrene Duo arbeitete in den vier Freien Trainings konsequent an der Abstimmung der silber lackierten RSV4 und packte den Hammer in der Superpole mit dem weichen Reifen aus.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri, Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli und Marco Melandri haben beste Voraussetzungen geschaffen Zoom

Guintoli wäre beinahe als erster Superbike-Fahrer unter 1:30 Minuten gefahren. Mit seiner Runde in 1:30,038 Minuten wäre der Franzose im vergangenen Oktober auf Startplatz zehn im MotoGP-Feld gestanden - vor allen CRT-Bikes. "Der Winter war hart. Nachdem ich vier Monate nicht Motorrad gefahren bin und nur wenig getestet habe, konzentrierte ich mich auf meine körperliche Verfassung", spricht der 31-Jährige seine Schulterverletzung an, die ihn seit vielen Monaten geplagt hat.

"Meine Aprilia hat heute sehr gut funktioniert und es ist kein Geheimnis, dass es eine meiner Lieblingsstrecken ist. Ich hatte heute viel Spaß. Schade, dass ich nicht 1:29 fahren konnte, denn das wäre phantastisch gewesen. Wichtig ist, dass wir wachsen und uns im Laufe des Wochenendes weiterentwickeln." Für Guintoli war es seine dritte Pole-Position in der Superbike-WM. Vor den beiden Rennen am Sonntag steht hinter seiner Schulter aber weiterhin ein Fragezeichen.

"Meine Schulter bereitet mir keine Probleme, also werde ich morgen hart pushen, denn wir haben eine exzellente Rennpace. Ich erwarte aber zwei harte Rennen. Es gibt viele Fahrer mit einer guten Pace, aber ich hoffe, dass ich die Power meine RSV4 dazu nutzen kann zu gewinnen." Sein Teamkollege Melandri wird erstmals seit dem Jahr 2002 wieder ein Rennen mit einer Aprilia starten. Damals gewann der Italiener seinen letzten Grand Prix auf der 250er-Maschine.


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island, Samstag


Außerdem holte sich Melandri in seinem WM-Jahr auch den 250er-Sieg auf Phillip Island. Kann der 31-Jährige diesen Erfolg nun zwölf Jahre später in der Superbike-WM wiederholen? "Es war eine unglaubliche Superpole. Nach meinem Crash im Training haben meine Mechaniker super gearbeitet und meine RSV4 repariert. Ich hatte mein Gefühl etwas verloren. Vor der Superpole sagte ich zu meinem Crewchief, dass ich mit einem Ergebnis in den Top 6 glücklich wäre."

"Dann fand ich mit dem Rennreifen sofort ein gutes Gefühl und bin eine exzellente Runde gefahren", berichtet Melandri. "Mit dem Qualifyer versuchte ich zu pushen, aber ich hatte Mühe und kam in Siberia von der Linie ab." Trotzdem reichte es für die erste Reihe. "Der Startplatz an der Spitze ist für morgen sehr wichtig. Ich habe eine gute Rennpace, aber es wird gegen mindesten fünf andere Fahrer ein harter Kampf." In den vergangenen drei Jahren holte Melandri je einen Podestplatz in Australien. Den letzten Sieg auf Phillip Island feierte er im Jahr 2006 in der MotoGP.