Achterbahnwochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz
Max Sandritter erzählt in seiner Kolumne von einem Wochenende voller Zwischenfälle, das mit einem positiven Fazit abgeschlossen werden konnte
(Motorsport-Total.com) - Das letzte Rennwochenende war die reinste Achterbahnfahrt, zum Glück mit einem tollen Ende für mich. Zum ersten Mal in dieser Saison gelang es mir und meinem Team Pole Promotion das Setup meines Seat Leon Supercopa so abzustimmen, dass ich mich im Auto wohlfühlte und richtig schnell fahren konnte.

© SEAT/Urner
Max Sandritter erlebte ein äußerst ereignisreiches Rennwochenende
Am Samstag unterlief mir allerdings nach dem Qualifying ein blöder Fehler: ich fuhr als erster von der Strecke und verpasste die Einfahrt zum Parc Fermé. Kurz danach durfte ich mir bei der Rennleitung die dafür übliche Strafe abholen und wurde in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt.#w1#
Mann, habe ich mich geärgert, so sehr, dass ich im ersten Rennen gleich in der vierten Runde den Bremspunkt Ende der Start-Ziel-Gerade verpasst habe und einen "Ausflug" auf die Steilkurve des Ovals machen musste. Nach dem Umfahren der Reifenstapelschikane reihte ich mich dann als 18. und Letzter wieder in das Feld ein. Ich steckte aber nicht auf und begann meine Aufholjagd.
Meine Zeiten wurden immer schneller und fast jede Runde konnte ich einen Fahrer überholen. In der 18. und vorletzten Runde fuhr ich dann auch die zweitschnellste Zeit mit 1:34.25 Minuten, nur elf Tausendstel langsamer als der Schnellste. Ein Wahnsinns-Gefühl, endlich mit dem Seat so richtig schnell fahren zu können. Am Ende wurde ich Siebter und fuhr das erste Mal in dieser Saison zufrieden von der Strecke.
Am Sonntag startete ich aus der vierten Reihe und konnte schnell auf Platz fünf vorfahren. Dann fuhr ich in der zehnten Runde beim Beschleunigen aus Kurve fünf leicht in die Mauer. Ich war, denke ich, ein bisschen zu früh am Gas und hatte mich einfach verschätzt. Mist!
Durch die Mauerberührung war meine Spur krumm und das Lenkrad stand circa 30 Grad schief nach rechts. Es war echt schwierig, mit dem Auto zu fahren. In Linkskurven fuhr es gefühlt geradeaus und sonst untersteuerte der Seat auch extrem. Ich musste den Kontakt zum Vordermann abreißen lassen und war die letzten neun Runden nur damit beschäftigt, mich gegen Petr Fulin hinter mir zu verteidigen. Schließlich rettete ich den sechsten Platz ins Ziel. In der Box stellten wir dann fest, dass ich mit angebrochenem Radträger und quasi zerstörter Lenkung ins Ziel gefahren bin.
Alles in allem trotzdem ein gutes Wochenende für mich, mit 14 weiteren Meisterschaftspunkten im Gepäck und dem Bewusstsein, mit den Schnellsten im Feld mithalten zu können. Dank der Infos und der Hilfe von meinem Team sowie der Ausbildung bei der Speed Academy der Deutschen Post bin ich in der neuen Rennserie angekommen.
Am Norisring am 3. und 4. Juli greife ich an, da war für mich in den letzten beiden Jahren immer eine Kehrtwende zu erkennen, denn ab da fuhr ich regelmäßig aufs Podium. Ich hoffe, dass sich diese Serie in dieser Saison fortsetzt.
Mehr Infos und Bildmaterial findet ihr auch auf meiner überarbeiteten Webseite unter www.max-sandritter.de.
Euer

