Young und Skoda die Sieger im Autofriedhof Malaysia
Gaurav Gill gewinnt bei der APRC-Rallye in Malaysia sämtliche Wertungsprüfungen und übernimmt die Spitze der Fahrerwertung - Der Sieg ging an Brian Young
(Motorsport-Total.com) - Im Service-Park neben dem Angsana-Einkaufszentrum sah es fast aus wie auf einem Autofriedhof. Immer wieder kamen die Abschleppwagen und lieferten zerbeulte Teilnehmer der Malaysia-Rallye ab. Hier fehlten schon mal ein Hinterrad und ein Teil der Hinterachse, dort zeigte sich am leicht eingebeulten Dach wie lebensrettend Rollkäfige in Rallye-Autos sind. Andere Wagen kamen rauchend oder schnaufend mit eigener Kraft zurück - gerade so eben.

© Skoda Auto
Gaurav Gill führt nun die Fahrerwertung knapp vor Esapekka Lappi an Zoom
Am Ende der wohl schwierigsten Rallye im Kalender der Asien-Pazifik-Rallyemeisterschaft (APRC) war König, wer überhaupt ankam. Am Sonntag waren dies in der APRC-Wertung nur die Neuseeländer Brian Young/Malcolm Read mit ihrem Toyota Vitz RS. Die gute Nachricht für das favorisierte Skoda-Team war, dass Gaurav Gill/Glenn MacNeall auf dem Fabia Super 2000 alle sieben Wertungsprüfungen des zweiten Tages gewannen und damit jetzt mit einem halben Punkt Vorsprung auf ihre Teamkameraden Esapekka Lappi/Janne Ferm in der Fahrerwertung vorne liegen. Lappi hatte am Samstag in Führung liegend wegen eines Motorschadens aufgeben müssen.
Das Skoda-Team profitierte auch vom endgültigen Ausfall des indischen Privatfahrers Sanjay Takale (Beifahrer Sean Gregory) auf Subaru Impreza 4WD, der in Malaysia nach seinem ersten Ausfall keine Punkte sammeln konnte und nunmehr mit 75 Punkten Dritter ist. Damit deutet sich vor den beiden letzten Rallys in Japan und China ein spannender Endspurt an.
Gill wird in jedem Fall in Japan bei der Rallye Hokkaido (28. und 29. September) an den Start gehen. Beim Finale der Serie in China werden auf jeden Fall beide Skodas dabei sein. Gill haderte trotz seiner Führung im Gesamtklassement mit sich selbst, nachdem er am Samstag wegen eines Fehlers in Führung liegend von der Strecke geflogen war. Dass er der klare Favorit war, hatte er bereits auf der ersten Wertungsprüfung bewiesen, als er Teamkamerad Lappi fast eine Minute abnahm.
"Dafür habe ich teuer bezahlt", sagt Gill leicht zerknirscht und beschwor nun den Zusammenhalt in der Mannschaft, sonst sei der ganze Aufwand von Skoda am Ende nichts wert. Wie bisher deutlich bewiesen, können sich die Werkspiloten nur selber schlagen, nicht eine einzige Wertungsprüfung in vier Rallys hat ein anderes Team gewonnen - solange zumindest einer der beiden Skodas im Rennen war.

