• 14.07.2013 12:41

  • von Alex Hofmann

Skoda siegt auch in Australien

Esapekka Lappi fährt für Skoda den dritten Sieg im dritten Rennen der APRC heraus - Queensland-Rallye wird von einem schweren Unfall mit Todesopfer überschattet.

(Motorsport-Total.com) - "Thank you mate", dank Dir Kumpel", mit diesen uraustralischen Worten gratulierten die Mechaniker Esapekka Lappi nach dessen souveränen Sieg im Skoda Fabia Super 2000 bei der Internationalen Rallye von Queensland am Sonntag. Der junge Finne war mit seinem Landsmann Janne Ferm in Australien nach 21 Wertungsprüfungen 18:27,5 Minuten schneller als Adrian Coppins/Tim Batten (Ford Fiesta R 2) und gar 20:14,6 Minuten schneller als Simon und Margot Knowles in einem Mitsubishi Lancer Evo IX.

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi

Skoda-Pilot Esapekka Lappi fuhr in Queensland überlegen zum Sieg Zoom

Das Rennen rund zwei Stunden nördlich von Brisbane wurde aber von einem schweren Unfall überschattet. Ein Auto überschlug sich und rollte nach Augenzeugenberichten eine 50 Meter hohe Böschung hinunter. Der Beifahrer verstarb noch an der Unfallstelle, der Fahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden.

Nachdem auf der gleichen Wertungsprüfung Lappis einzige ernsthafte Konkurrenten, die Teamkollegen Gaurav Gill/Glenn Macneall (Indien/Neuseeland) ausgeschieden waren, konnte er die Rallye in Ruhe nach Hause fahren. Damit ließ er seinem Sieg in der ersten Runde der Asien-Pazifik-Rally-Meisterschaft (APRC) in Neuseeland im Mai nun den zweiten folgen. Gill hatte im vergangenen Monat in Neukaledonien gewonnen, als Lappi ausgeschieden war.

Der 22jährige Skandinavier war überglücklich, nach seinem selbstverschuldeten Aus wieder auf dem obersten Treppchen des Siegpodests zu stehen. Nachdem Gill schon am ersten Tag der Rallye rund zwei Autostunden nördlich von Brisbane wegen eines Reifenschadens zwei Minuten auf Lappi verloren hatte, musste dieser nicht unbedingt an Grenzen gehen, um zu siegen.

Gill war ziemlich vergrätzt, er wähnt sich derweil als Pechvogel, der nicht unbedingt Schuld daran hat, dass er in dem APRC-Feld nicht mit seinem jüngeren Teamkollegen mithalten konnte. "Das ist schon sehr frustrierend, ich wollte heute wenigstens für das Team die maximalen Punkte einfahren." Sollte er nicht wieder Pech haben, gilt er sicher als Favorit für die nächste Runde vom 23. bis 25. August in Malaysia. Dort werden Bedingungen vorherrschen, die er aus seiner Heimat gewohnt ist. "Malaysia ist die langsamste, rutschigste sowie technisch anspruchsvollste und physisch härteste Rally des Jahres" beschrieb Gill.

Vielleicht wollte er seinem unerfahrenen Teamkollegen ein wenig Angst einjagen. Lappi selbst gibt zu, dass er unter "solchen Bedingungen" noch nie gefahren ist, aber dies sei natürlich auch eine Herausforderung, die er gerne annehme. Neben seinen fahrerischen Qualitäten bewies Lappi in Australien erneut, dass er auch abseits der Rennstrecke das Zeug zum Star hat. Er war bei den Medien überaus beliebt, im Rundfunk, Fernsehen und in Zeitungen präsent und brachte die wegen des Unfalls betretenen Zuschauer bei der Siegerehrung sogar zum Lachen. Nach dem Geheimnis seines Erfolges befragt, brachte er es auf eine simple Formel. "Immer in der Mitte der Straße fahren."