• 24.08.2015 15:56

  • von Sven Müller

Sven-Müller-Kolumne: Zweiter Sieg in Folge

Sven Müller berichtet von seinem erneuten Supercup-Erfolg, der Begeisterung für sein Rennrad und der Bodenständigkeit von Patrick Dempsey

Hallo Leute,

Titel-Bild zur News: Sven Müller

Sven Müller jubelt über seinen Sieg im Supercup in Spa-Francorchamps Zoom

jetzt läuft es! Ich konnte im Porsche Mobil 1 Supercup schon wieder gewinnen. Nach meinem Sieg in Budapest bin ich am Wochenende in Spa erneut Erster geworden. Und das, obwohl ich vom vierten Startplatz kam. Außerdem gab es bei diesem Event zwei Rennen, und nach dem Erfolg am Samstag wurde ich am Sonntag Zweiter. Ich hab mich total gefreut. Letztendlich ist es das, wonach man als Rennfahrer strebt.

Ziel ist immer das Podium. Die Siegeszeremonie, die Nationalhymne, der Pokal, der Champagner, der Jubel des Teams - das alles erzeugt ein ganz spezielles Gefühl. Und dieses Gefühl liebe ich. Ja, ich will das immer und immer wieder erleben. Leider ist das nicht so einfach, denn die Fahrer der anderen Teams möchten das auch.

Bodenständige Stars zum Anfassen

Am Freitag starteten in Spa 34 Piloten ins Freie Training, unter ihnen zwei Promis. Der neunfache Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb, der im Supercup bei verschiedenen Rennen mit einem eigenen Team an den Start geht, und der Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey. Beide waren echt cool und bodenständig, wenn man ihnen im Fahrerlager begegnet ist, und das trotz der großen Erfolge, die beide schon gefeiert haben. Das fand ich klasse.

Sebastien Loeb

Rallye-Legende Sebastien Loeb lieferte als 13. eine starke Leistung ab Zoom

Also wir waren mit insgesamt 34 Startern eine Riesengruppe. Gegen jeden einzelnen muss man sich letztendlich durchsetzen. Als Porsche-Junior profitiere ich davon, dass wir einen eigenen Fahrercoach an der Strecke haben. Der ehemalige Rennfahrer Sascha Maaßen gibt Tipps, für die ich immer dankbar bin. Er bespricht mit mir und meinen beiden Junioren-Kollegen Matteo und Connor die Ideallinie und sagt, wie wir die Curbs nutzen können. Das versuche ich dann möglichst gut umzusetzen, und in dem leistungsstarken Starterfeld entscheiden manchmal Tausendstelsekunden im Qualifying.

Hinzu kommen auch psychologische Komponenten, die ausschlaggebend sein können, so wie zum Beispiel bei meinem Überholmanöver im Samstagsrennen mit dem Meisterschaftsführenden Philipp Eng. Ich lag auf Position zwei und überlegte, wie ich an Philipp vorbeikommen könnte. Mein 460 PS starker Porsche 911 GT3 Cup war mit dem perfekten Setup unterwegs und ich merkte, dass ich schneller war als er.

Heißes Duell mit Philipp Eng

Ich hängte mich ganz dicht hinter ihn, gab mich immer wieder im Rückspiegel zu erkennen und setzte mich zeitweise neben ihn. Er versuchte, die Ideallinie dicht zu machen, doch in der siebten Runde direkt nach Eau Rouge hatte ich ihn so weit, dass er auf dem dreckigen Teil der Strecke bremsen musste. Dort hatte er weniger Grip als ich und ich ging vorbei. Druck machen gehört eben auch dazu.

Patrick Dempsey

Hollywood zum Anfassen: Patrick Dempsey fuhr im Supercup in Spa Zoom

Ich glaube, dass auch die körperliche Fitness beim Rennfahren eine ganz wichtige Rolle spielt. Ich gehe viel Laufen und ins Fitnessstudio. Jetzt bekam ich von einem neuen Sponsor ein total cooles Rennrad und werde mehr Radfahren. Bei abwechslungsreichem Training werden entsprechend verschiedene Muskeln trainiert und ich kann so meine Fitness weiter verbessern. Vielleicht kommt das an den noch verbleibenden zwei Supercup-Wochenenden zum Tragen. In Monza (4. bis 6. September) und beim Saisonfinale in Austin (23. bis 25. Oktober) werden jeweils zwei Rennen am Wochenende ausgetragen.

Drückt mir die Daumen, dass ich meinen insgesamt drei Supercup-Siegen noch weitere hinzufügen kann. In Monza stand ich 2014 ganz oben auf dem Podium. Das ist hoffentlich ein gutes Omen! Auf bald!

Euer Sven