• 19.09.2010 19:10

Tandy hält Titelentscheidung mit fünftem Sieg offen

Nick Tandy rundet seine dominante Performance in Oschersleben mit dem Sieg ab und hält damit die Entscheidung in der Meisterschaft offen

(Motorsport-Total.com) - In beeindruckender Manier hat Nick Tandy den achten Lauf des Porsche-Carrera-Cups Deutschland dominiert. Er war in den freien Trainingssitzungen der Schnellste, holte überlegen die Pole-Position, fuhr die schnellste Rennrunde und gewann das vorletzte Saisonrennen in der Motorsport-Arena Oschersleben mit 5,8 Sekunden Vorsprung. Mit seinem fünften Saisonsieg hat der Brite vom Team Konrad seine Chancen gewahrt, beim Finale in vier Wochen in Hockenheim den prestigeträchtigen Meistertitel im schnellsten deutschen Markenpokal zu erringen.

Titel-Bild zur News: Nicholas Tandy

Nick Tandy lässt sich den Schampus für den Sieg in Oschersleben schmecken

"Die erste Runde war ziemlich aufregend, als René gleich attackierte", sagt Tandy. "Ich bin glücklich, dass es gut für mich ausgegangen ist. Dann bin ich kurz auf Wasser ausgerutscht und habe mich schon im Kiesbett gesehen. Aber ich konnte das Auto kontrollieren und hatte genügend Vorsprung. Fünf Pole-Positions, fünf Siege, das ist der Hammer. Nur dass Nicolas wieder Zweiter wurde, stört unser Glück ein bisschen. Er macht einfach keine Fehler."#w1#

Nachdem Tabellenführer Nicolas Armindo als Zweiter über die Ziellinie fuhr, verringerte sich der Abstand zwischen dem Franzosen vom Hermes Attempto und seinem britischen Verfolger vor dem neunten und letzten Saisonlauf auf nur mehr fünf Zähler - spannender geht's kaum!

"Zweiter Platz? Super", strahlt Armindo. "Damit sind wir dem Titel ein bisschen näher gekommen. Mein Plan ist aufgegangen, ich habe Robert beim Start überholt, mir den Zweikampf zwischen Nick und René angeschaut und dann ganz kontrolliert und vorsichtig meinen zweiten Platz nach Hause gefahren."

Für Tandy war nur die erste von 22 Rennrunden kritisch, als Gaststarter René Rast (Farnbacher) versuchte, den Spitzenreiter zu attackieren. Nachdem der Steyerberger aber noch im ersten Umlauf wegen Kühlflüssigkeitsverlust aufgeben musste, hatte der Brite freie Fahrt. Das galt auch für Armindo, der vom vierten Startplatz aus bereits nach der ersten Runde Zweiter war und sich in der Folge leicht von Robert Renauer absetzen konnte. Für den Jedenhofener (Herberth) ging sein Traum in Erfüllung, in dieser Saison endlich noch einen Podiumsplatz zu holen. Nur am Schluss wurde es ungemütlich, als Sean Edwards näher kam. Mit einer halben Sekunde Vorsprung rettete Renauer Platz drei.

"Na also, es geht doch", sagt Renauer. "Ich freue mich natürlich riesig über den ersten Podiumsplatz in dieser Saison, es hat lange genug gedauert. Nicolas zog mit einem super Start an mir vorbei, danach war mein Rennen recht ruhig, nur am Ende kam Sean Edwards näher. Aber das hat mich nicht nervös gemacht."

Edwards bewies mit Rang vier erneut seine kämpferischen Qualitäten: Der Brite von tolimit war nur als Siebter in den Sprint gestartet. Und obwohl Edwards nicht bei allen Rennen an den Start gegangen ist, hat er vor dem Finale Martin Ragginger von Platz fünf der Gesamtwertung verdrängt. Der Österreicher vom Team Schnabl verbuchte in Oschersleben eine weitere Nullrunde.

Auch Renauers Herberth-Teamkollege Uwe Alzen, im Qualifying nur Neunter, konnte im Rennen die Erwartungen der Fans an seine Fahrkunst erfüllen. Der Betzdorfer fuhr auf Platz fünf nach vorne, obwohl er in der ersten Kurve nach dem Start noch spektakulär die Reifenstapel touchiert hatte. Damit sicherte sich der zweimalige Carrera-Cup-Meister zunächst auch seinen dritten Rang in der Gesamtwertung - allerdings hat er nun nur noch zwei Zähler Vorsprung auf Renauer.

Noch mehr Plätze hat Stefan Rosina in der Magdeburger Börde gutgemacht. Der Slowake stand nach verpatztem Training nur auf Startplatz 13 und wurde Sechster im Rennen. Da der Pilot von Förch erst am Nürburgring in den Carrera-Cup kam, spielt er in der Punktetabelle keine große Rolle. Auch Sascha Maassen konnte sich erneut gut in Szene setzen. Der Aachener (tolimit) fuhr nach einem engagierten Rennen als Siebter ins Ziel. Plätze gut machte auch der Jüngste im Starterfeld. Der 19-jährige Ferdinand Stuck (Farnbacher), als Porsche-Motorsport-Talent geförderter Nachwuchsfahrer, schaffte im Qualifying nur Startplatz 20 und freute sich im Ziel über den 13. Rang - als seinem zweitbesten Saisonresultat.

Der neunte Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland - das Finale - wird am 17. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ausgetragen.