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  • 14.09.2015 16:46

  • von Philipp Eng

Die Porsche-Carrera-Cup-Kolumne: Philipp Eng

Hier schreibt immer ein anderer Fahrer vom Wochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland: Was die frühe Titelverteidigung für Philipp Eng bedeutet

(Motorsport-Total.com) - Hallo Leute,
am Sonntag war einer der außergewöhnlichsten Tage in meinem Leben. Ich habe den Titel im Porsche Carrera Cup Deutschland gewonnen! Und das zum zweiten Mal hintereinander. Als Rennfahrer arbeitet man Tag für Tag auf diese Erfolge hin und wenn es dann Wirklichkeit wird, ist das ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Gerechnet hatte ich an diesem Wochenende überhaupt nicht damit, denn unverschuldet wurden meine drei direkten Verfolger im Samstagsrennen in einen Crash verwickelt und blieben ohne Punkte. Da war plötzlich klar, dass ich Champion werden kann.

Titel-Bild zur News: Philipp Eng

Philipp Eng krönte sich in Oschersleben vorzeitig zum Meister im Carrera-Cup Zoom

Seit dem zweiten Rennwochenende lag ich an der Spitze der Gesamtwertung. Insgesamt umfasst der Carrera Cup in diesem Jahr 17 Läufe. Jetzt in Oschersleben standen die Läufe 12 und 13 auf dem Programm. Vier Rennen vor Schluss bereits Meister zu sein, ist natürlich cool. So früh gab es das in der 26-jährigen Geschichte des Cups wohl noch nie, sagten mir die Offiziellen, nachdem ich am Sonntag das Rennen gewonnen hatte. Zudem bin ich der Erste, dem eine direkte Titelverteidigung im Folgejahr gelungen ist. Das klingt schon gut, denn am Ende werden wir Rennfahrer an unseren Erfolgen gemessen.

Im vergangenen Jahr waren im Porsche Carrera Cup Deutschland 37 Fahrer am Start, von denen letztendlich jeder am Ende der Beste sein wollte. Und auch in diesem Jahr waren in dem starken Fahrerfeld zehn Piloten dabei, denen ich zutrauen würde, Rennen zu gewinnen. Gegen all die muss man sich erst mal durchsetzen, und wenn man das schafft, wirkt sich das positiv auf das Selbstvertrauen aus.

Selbstvertrauen ist ein gutes Stichwort, denn in dieser Hinsicht habe ich mich wirklich verändert. Ich lasse mich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen und weiß, dass ich mich sehr gut konzentrieren kann. Zu Beginn meiner Karriere hatte ich bestimmte Rituale, um in die Konzentrationsphase vor dem Rennen hineinzufinden. Mittlerweile brauche ich diese nicht mehr. Es gibt nur noch eine einzige Sache, die ich so mache wie früher: Ich ziehe immer den rechten Handschuh zuerst an. Wenn ich im Rennauto sitze, weiß ich, was ich zu tun habe - und dann kommt die Konzentration von ganz alleine.


Fotos: Porsche-Carrera-Cup in Oschersleben


Alleine kann man nichts erreichen

Eines der wichtigsten Dinge am Rennwochenende ist mein Team. Project 1 gibt mir das Gefühl, dass sie mir absolut vertrauen. Ich genieße diese Akzeptanz im Team und ich weiß, dass ich ohne jeden einzelnen von ihnen nicht so schnell wäre. Mein 460 PS starker Porsche 911 GT3 Cup wird immer perfekt vorbereit. Ich hatte in dieser Saison keinen einzigen technischen Ausfall, konnte acht Mal auf die Pole-Position fahren, gewann sieben Rennen und stand elfmal auf dem Podium.

Mein Team kümmert sich auch um die Sponsoren, ohne deren Unterstützung ich keinen Meter hätte fahren können. Wie sagt man im Motorsport immer so schön: Das Gesamtpaket muss stimmen. Und das hat bei mir zu hundert Prozent gestimmt. Dafür bin ich unglaublich dankbar.

Philipp Eng

Ohne Team geht nichts: Der Österreicher feiert mit seiner Project-1-Truppe Zoom

Nachdem ich am Sonntag Meister wurde, hörte mein Handy nicht mehr auf zu klingeln. Anrufe, SMS, WhatsApp, Facebook, Twitter - von überall her kamen Glückwünsche. Total gefreut habe ich mich über eine Twitternachricht von Porsche-Motorsportchef Frank-Steffen Walliser, der mir sofort nach Rennende gratulierte. Jetzt fahre ich erst mal zu meinem Team, denn Titel müssen gefeiert werden!

Bis zum nächsten Rennwochenende, das vom 25. bis 27. September auf dem Nürburgring stattfindet, bin ich wieder fit. Kommt doch mal vorbei!

Euer Philipp

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