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  • 28.09.2015 19:04

  • von Lance David Arnold

Die Porsche Carrera Cup Kolumne: Lance David Arnold

Hier schreibt immer ein anderer Fahrer vom Wochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland - Warum Lance David Arnold unbedingt wieder Porsche fahren wollte

(Motorsport-Total.com) - Hallo Leute,
manchmal hat man einfach Glück im Leben. Ich durfte nach sechs Jahren endlich mal wieder an einem Rennwochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland teilnehmen. Und das kam so: In der vergangenen Woche hat mich Carrera Cup Teamchef Frank Aust angerufen, der früher selbst viel gefahren ist und den ich noch aus alten Zeiten kannte. Sein Fahrer Maximilian Hackl musste wegen einer Handgelenksverletzung das Rennwochenende am Nürburgring absagen und Frank fragte mich, ob ich nicht fahren wolle. Ja, ja, ja, sagte mein Rennfahrerherz. Aber mein Kopf sagte: Da wirst du richtig vermöbelt.

Titel-Bild zur News: Lance David Arnold

Lance David Arnold kehrte nach sechs Jahren in den Porsche Carrera Cup zurück Zoom

Ich bin von 2005 bis 2009 in den Porsche-Markenpokalen Carrera Cup und Supercup gefahren und das war eine megatolle Zeit. In den Rennen ging es immer richtig zur Sache, denn alle sitzen im baugleichen Auto - dem Porsche 911 GT3 Cup. Man kann die Performance auf der Strecke nur durch ein paar Features wie Reifendruck, Spur, Sturz und Flügel beeinflussen. Alles andere liegt am Fahrer. Das ist schon cool und natürlich ein großer Unterschied zu Serien, in denen verschiedene Autohersteller gegeneinander fahren.

Multitalent Arnold: Rennfahrer, Instruktor, Auto-Tester

Nachdem mein Rennfahrerherz sich gegen meine zahlreichen Bedenken durchgesetzt hatte, sagte ich Frank Aust für das Rennwochenende auf dem Nürburgring zu. Die Strecke kenne ich nun wirklich aus dem EffEff, denn hier habe ich schon unzählige Runden auf der Nordschleife gedreht und bin auch auf dem Grand-Prix-Kurs mit den unterschiedlichsten Autos gefahren. Im Rahmen der Sportwagen-Langstreckenmeisterschaft konnte ich im August sogar im Porsche Super Sports Cup zwei Rennsiege einfahren.

Mittlerweile bin ich ja nicht mehr ausschließlich Rennfahrer, denn zahlreiche andere Aufgaben machen mir auch total Spaß. Einige von euch haben mich vielleicht schon mal in der Autosendung "auto mobil" auf VOX gesehen. Für die teste ich Autos und ich muss sagen, dass die Dreharbeiten für mich immer eine Bereicherung sind. Ich reise durch ganz Europa, darf die coolsten Schlitten mal richtig ans Limit bringen und arbeite in einem tollen Team.


Porsche-Carrera-Cup am Nürburgring

Die Sendungen schauen im Schnitt über eine Million Menschen an. Das ist schon was. Außerdem bin ich auch häufig als Instruktor im Einsatz und zeige Kunden, was sie mit einem schnellen Auto alles machen können. Da sieht man mal, was für Arbeitsfelder sich für einen Profi-Rennfahrer auftun können und dazu hat meine Erfahrung aus den Porsche-Markenpokalen sicherlich beigetragen.

Viel Spaß bei der Rückkehr in den Porsche Carrera Cup Deutschland

Mit diesem Erfahrungsschatz ging ich am Samstag auf dem Nürburgring auch ins erste Rennen. Als ich auf Platz 16 von insgesamt 22 gestarteten Piloten ins Ziel kam, war ich happy über meine Pace im Rennen, denn mir fehlten nur rund sechs Zehntelsekunden auf die Rundenzeiten der Spitzenfahrer. Aber in so einer hart umkämpften Rennserie sind das eben Welten. Die Geschichte meines Sonntagsrennens ist schnell erzählt. Ich wurde in der ersten Runde von einem Mitstreiter getroffen und landete im Kiesbett.

Alles in allem muss ich sagen, kein vorzeigbares Ergebnis, aber ich durfte mal wieder Teil der Porsche-Familie sein und das konnte ich sehr genießen. Ich habe mich gefreut alte Weggefährten wiederzusehen. Und wenn ich nochmal gefragt werde, dann fahre ich garantiert in die Punkte, denn als Rennfahrer möchte man immer besser sein als beim Mal zuvor.

Euer Lance