• 12.04.2018 17:46

  • von Arantxa Dörrié

Wie Laureus Sport for Good hilft

Eine ganz persönliche Karriere - mit Hilfe von Laureus Sport for Good (unterstützt von der Motorworld Group. Ein bewegender Erfahrungsbericht

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - Marcel Mauz wird nach der Grundschule auf die Hauptschule geschickt. Damit verbindet er ein persönliches Versagen und glaubt, seine Zukunft könne nur schwierig werden. Dann aber kommt er in Kontakt mit KICKFORMORE, einem Projekt in Trägerschaft von KICKFAIR, das von der Laureus Sport for Good Foundation mitunterstützt wird. Dort lernt er seine eigenen Stärken kennen und übernimmt Verantwortung - nicht nur im Projekt, sondern auch in seinem Leben.

Titel-Bild zur News: Marcel Mauz

Marcel Mauz - durch Straßenfußball zum Piloten Zoom

Am Ende der Grundschulzeit habe ich von meiner Klassenlehrerin die Empfehlung bekommen, auf die Hauptschule zu gehen. Dort kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit KICKFORMORE. Jugendliche aus dem Projekt sind zu uns in die Klasse gekommen und haben vom Straßenfußball erzählt und dass sie mehrere Turniere planen - und uns angeboten, dass wir daran teilnehmen könnten.

Als ich dort zum Turnier kam, war das ein Hammer: Etwas völlig Anderes als Vereinsfußball. Es war auf einem Kleinfeld, es gab gemischte Teams, in jeder Mannschaft spielte mindestens ein Mädchen mit, es gab drei Regeln, die man vor dem Spiel vereinbart und anschließend ausgewertet hat. Das war neu und irgendwie auch seltsam für uns, aber wir haben uns darauf eingelassen und nicht nur dieses, sondern auch die folgenden Turniere mitgespielt.

Fairplay first

Der Fairplay-Gedanke und die Straßenfußballmethode an sich wurden sehr schnell völlig selbstverständlich für uns. Und so habe ich mich vom Spieler zum Teamer entwickelt. Teamer sind die Spielbeobachter, die gemeinsam mit den Teams die individuellen Regeln festlegen und anschließend beim Spiel die Geschehnisse beobachten und notfalls eingreifen, denn wir spielen ja ohne Schiedsrichter. Dafür gab es eine Schulung, die von älteren Jugendlichen geführt wurde. Wir haben gelernt, wie man mit Konflikten umgeht und Diskussionen anleitet. Die letzte Stufe war dann, selbst Turniere zu organisieren und anzuleiten.

Die älteren Jugendlichen, die bereits länger Teil des Projekts und damit schon Teamer oder Turnierorganisatoren waren, haben uns angeleitet und motiviert. Sie haben keine Vorgaben gemacht, sondern nur Möglichkeiten eröffnet und den Rahmen gesteckt, in welchem wir unsere individuellen Ideen entwickeln und auch mal Fehler machen konnten, aus denen wir gelernt haben. Sie haben uns etwas zugetraut und kannten teilweise aus eigener Erfahrung die Vorurteile, die man gegenüber Hauptschülern hat.

Das Entscheidende für mich war Selbstvertrauen. Ich habe gelernt, dass ich etwas schaffen kann, obwohl ich auf der Hauptschule war. Das Projekt hat mir gezeigt, dass ich etwas aus meinem Leben machen und vorankommen kann. Es hat mir geholfen, an mich zu glauben und ich habe gelernt, wie wichtig es ist, in einem Team zu arbeiten. Im Projekt begegnen sich alle auf Augenhöhe, wir hören einander zu und verfolgen dasselbe Ziel. Und im Team arbeiten zu können ist auch für den Beruf später essentiell.

Die Älteren haben geholfen

Während meiner Schulzeit habe ich es immer so empfunden, dass Hauptschüler mit einem Stigma behaftet sind. Sie werden mit Problemen, Schwierigkeiten und Faulheit in Verbindung gebracht. Das ist abwertend und erschwert es einem, selbst den Blick auf sich zu wechseln.

Umso wichtiger waren die älteren Jugendlichen aus dem Projekt, die diese Entwicklung schon durchlaufen haben und eine Art Vorbilder für mich waren. Gerade der Anfang ist wichtig: Das Projekt hat mir Selbstvertrauen gegeben und das hat sich dann zu einer Art Selbstläufer entwickelt. Die Erfolge, die sich dann einstellen, tragen einen weiter zum nächsten Ziel. Ich habe gemerkt, dass ich etwas erreichen kann, wenn ich mir Ziele setze, dass ich mir selber und auf meine Stärken vertrauen kann. So habe ich es schließlich geschafft, mich bis zum Abitur hochzuarbeiten.

Und dann gab es diese Idee vom Fliegen. Den Traum hatte ich schon lange. Aber mit der Hauptschulempfehlung war es natürlich schwierig, daran noch zu glauben. Durch das Projekt aber wurden die Schullaufbahn und dann auch mein Traum möglich: Ich absolvierte die Pilotenausbildung der Lufthansa und fliege nun für Austrian Airlines.
Glaube an sich selbst als Schlüssel

Es hätte nichts Besseres passieren können

Diese positiven Erfahrungen möchte ich an andere Jugendliche weitergeben. Ich sehe mich nicht als Vorbild, sondern als Mentor. Nicht alle müssen genau den gleichen Weg gehen wie ich. Wichtig ist, dass sie sehen, dass so ein Weg möglich ist. Ich gebe ihnen mit, dass sie es schaffen können und ihren Traum verfolgen sollen, aber was genau sie machen oder welchen Weg sie einschlagen, ist individuell und ihnen überlassen.

Im Nachhinein bin ich auch nicht böse auf meine Klassenlehrerin. Damals war die Hauptschulempfehlung natürlich niederschmetternd, aber eigentlich hätte mir nichts Besseres passieren können, denn sonst hätte ich nie den Kontakt zu KICKFAIR und diese Chancen mit KICKFORMORE bekommen. Ich kann nur jedem, der auf der Hauptschule ist, empfehlen: Seht es nicht als Last, sondern als Chance, Euch zu beweisen. Man kann trotzdem viel erreichen. Ich weiß es!

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Spendenkonto:
Laureus Sport for Good Foundation Germany, Austria
IBAN: DE70600700700171819607
BIC: DEUTDESSXXX
Kreditinstitut: Deutsche Bank Stuttgart

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