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  • 23.11.2021 09:44

  • von Roland Hildebrandt

Vergessene Studien: Opel Twin (1992)

Nomen est omen: Mit dem Twin zeigte Opel anno 1992 eine Studie mit austauschbarem Antrieb im Heck - Wir erzählen ihre Geschichte

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Vor dreißig Jahren, lange bevor die großen Automobilhersteller ernsthaft über die Abschaffung der Verbrennungsmotoren nachdachten, dachte man, dass sich die Nutzung von Elektroautos auf kurze Strecken in der Stadt beschränken würde.

Titel-Bild zur News:

Opel Twin (1992) Zoom

Damals präsentierte Opel eine Studie namens Twin, ein Fahrzeug, das nach der Idee der Marke die Vorteile eines Verbrennungsmotors mit denen eines Elektromotors verbinden konnte. Aber nicht etwa im Stile eines heutigen Plug-in-Hybrids. Sondern viel verrückter. Oder genialer?

Das 1992 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Konzeptfahrzeug zeichnete sich durch sein einzigartiges, austauschbares Antriebssystem aus. Dank wechselbarer Hinterachsen bewegte sich das Auto mit zwei zwischen den Rädern angeordneten Elektromotoren mit je 14 PS und einer 29-kWh-Batterie, die eine Reichweite von rund 200 km ermöglicht, emissionsfrei durch die Stadt.

Auf langen Fahrten konnte der kleine Opel die hintere Reserveachse montieren, bestehend aus einem 0,8-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 34 PS, Getriebe und einem 25-Liter-Tank. Für den Verbrennungsmotor gab das Unternehmen einen Verbrauch von 3,5 Litern Benzin pro 100 km an.


Fotostrecke: Opel Twin (1992)

Im Innenraum beeindruckte der Twin nicht so sehr durch die bunten Materialien und Polsterungen der Sitze, Türen und des Armaturenbretts, die damals in Mode waren, sondern durch seine einzigartige Kabinenausstattung. Der Fahrer saß in zentraler Position, während die Bank hinter ihm Platz für drei Passagiere bot.

Weitere vergessene Studien von Opel:

Vergessene Studien: Opel Maxx (1995)
Vergessene Studien: Opel Tech I (1981)

Trotz seiner interessanten und für die damalige Zeit futuristischen Technik ging der Prototyp nie in Produktion und wird heute im Untergeschoss der Opel-Sammlung in Rüsselsheim zusammen mit anderen "sekundären" Autos aus der Geschichte der deutschen Marke ausgestellt.

In der Zwischenzeit hat sich die Idee einer von der Vorderachse "unabhängigen" Hinterachse weiterentwickelt: In jüngster Zeit sind neue Konzeptautos auf den Markt gekommen, wie etwa der Renault Morphoz und der Audi Skysphere, die es ermöglichen, die Länge des Radstands durch eine Verlängerung der Karosserie per Knopfdruck zu variieren, um mehr Innenraum zu bieten oder das Aussehen der Karosserie zu verändern.

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