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  • 25.04.2019 17:04

  • von Arantxa Dörrié

Laureus: Maria Höfl-Riesch macht mit

Die dreifache Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch erzählt im Interview, warum Laureus Sport for Good eine Herzensangelegenheit für sie ist

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - Frau Höfl-Riesch, auf der Piste waren Sie immer rasant unterwegs - wie ist es beim Autofahren?
Maria Höfl-Riesch (lacht): Ich bin mit der Zeit ein wenig vorsichtiger geworden. Ich bin also keine Raserin, dennoch fahre ich gerne zügig. Auf der Piste bin ich natürlich sportlicher unterwegs. Wenn man das ganze Leben lang Rennen gefahren ist, ist es vermutlich normal, dass man nie ganz vorsichtig oder langsam fährt.

Titel-Bild zur News: Maria Höfl-Riesch bei Laureus Sport for Good in

Für Laureus: Skilegende Maria Höfl-Riesch (r.) hilft bedürftigen Kindern Zoom

Gibt es ein Auto-Modell, das Ihnen besonders zusagt?
Höfl-Riesch: Seit vielen Jahren bin ich mit der Marke Audi verbunden. Ich würde sagen, dass der R8 das beste Auto war, das ich gefahren bin. Er macht einfach - genau wie alle S und RS Modelle bei Audi - sehr viel Spaß. Ich selbst fahre einen S6. Eigentlich bin ich immer sehr gerne RS6 gefahren, aber in meinem Wohnort Kitzbühel ist es oft sehr kalt und im RS6 ist, aufgrund der Größe seines Motors, kein Platz für eine Standheizung. Mit dem S6 bin ich jedoch auch sehr glücklich.

Glücklich macht Sie auch soziales Engagement. Seit 2016 sind Sie Laureus Academy Mitglied. Warum?
Höfl-Riesch: Ich war von Anfang an von Laureus Sport for Good begeistert. Es ist eine weltweite Organisation, die aber auch großartige soziale Sportprojekte hier in Deutschland und Österreich unterstützt. Ich habe bisher einige Projekte besucht und die bedürftigen Kinder und Jugendlichen zu treffen, erdet ungemein. Gerade wenn bei einem selbst alles passt, vergisst man in der heutigen schnelllebigen Zeit oft, dass es viele Menschen gibt, denen es nicht so gut geht. Bei einem Laureus Förderprojekt erlebt man hautnah, mit welchen Schwierigkeiten junge Menschen zu kämpfen haben. Mein Engagement für Laureus Sport for Good ist für mich wirklich eine Herzensangelegenheit. Ich freue mich, wenn ich helfen und etwas zurückgeben kann.

Wer hat Sie denn in Ihrer Jugend geprägt?
Höfl-Riesch: Es gibt viele Menschen, die einen Anteil daran haben, dass ich mit drei Olympischen Goldmedaillen so erfolgreich war: Als ich zwei Jahre alt war, haben mich meine Eltern auf die Skier gestellt und mich von da an immer unterstützt. All das ist nicht selbstverständlich: Der Skisport ist ein teurer Spaß - gerade in jungen Jahren. Ich hatte noch zwei Geschwister, die das Ganze natürlich auch machen wollten und bin meinen Eltern bis heute sehr dankbar, dass sie mich zum Sport gebracht haben.

Laureus nutzt die Kraft des Sports, um bedürftigen Kindern und Jugendlichen Werte zu vermitteln. Welche Werte haben Sie am meisten geprägt?
Höfl-Riesch: Zum Beispiel nach Niederlagen wieder aufzustehen. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Für mich war das eine schmerzvolle Erfahrung, denn meine größten Niederlagen waren meine Verletzungen. Mir waren dann einfach die Hände gebunden und ich konnte nichts machen. Aber diese Zeit hat mich gestärkt, weil ich mich wieder zurückkämpfen musste. Bis zu meinen Verletzungen ging alles relativ einfach für mich - natürlich nicht von selbst, denn ich musste trotzdem noch möglichst schnell die Berge runterfahren. Dennoch hatte ich es durch mein Talent leichter und musste vielleicht nicht ganz so viel trainieren wie einige andere. Nach meinen Verletzungen war es dann eben anders: Ich bin zwei Jahre in Folge ausgefallen und habe gelernt, zu kämpfen und mich richtig reinzubeißen, um überhaupt eine Chance zu haben, wieder zurückzukommen.

Was gab Ihnen die Kraft, weiter zu machen?
Höfl-Riesch: Mein Ehrgeiz und mein Wille. Aber natürlich sind auch die Menschen um einen herum sehr wichtig: Die Familie, die Trainer und Teamkollegen, die einem über die lange, schmerzvolle Zeit immer das Gefühl geben, dass sie an einen glauben.

Und was war Ihr wertvollster Sieg?
Höfl-Riesch: Der erste Sieg nach meinen zwei schweren Verletzungen! Im Januar hatte ich mir das Kreuzband gerissen, hatte gerade den ganzen Reha-Wahnsinn hinter mir und startete wieder in die neue Saison, doch dann habe ich mir gleich zu Beginn das andere Kreuzband gerissen. Ich habe also zuerst die WM in Bormio verpasst und dann die Olympischen Winterspiele in Turin, welche meine ersten Spiele gewesen wären. Das war extrem bitter! Ich hatte lange zu kämpfen und wusste nicht, ob ich den Anschluss wieder schaffe oder ob ich überhaupt wieder Skirennen fahren kann. In der nächsten Saison habe ich dann direkt eine der ersten Abfahrten in Lake Louise gewonnen. Das kam total unerwartet, es war aber für mich einfach großartig, dass ich mich so schnell wieder überwinden konnte und nach der Leidenszeit direkt wieder in der Weltspitze angekommen war.

Und was machen Sie nun nach Ihrer aktiven Karriere? Ist es ruhiger geworden?
Höfl-Riesch:Ich glaube, ich habe einen ganz guten Weg für mich gefunden. Die Winter sind mit meinen Einsätzen als Weltcup-Expertin bei der ARD und als Schneebotschafterin für die Region Obertauern sehr intensiv. Jetzt im Sommer wird es zum Glück wieder ein bisschen ruhiger für mich, obwohl ich auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa 2 unterwegs bin und dort Fitness-Programme an Board mache. Wir haben aber ein sehr schönes Haus am Gardasee, wo wir im Sommer viel Zeit verbringen und ich mich gut entspannen kann. Und ich freue mich natürlich, wenn ich wieder für Laureus Sport for Good unterwegs sein und die Projekte besuchen kann.

Und das sind keine leeren Worte, denn Sie haben zuletzt zusammen mit Ihrem Mann einen beträchtlichen Spendenbetrag für Laureus generiert...
Höfl-Riesch: Während ich noch aktiv war, hatte ich noch nicht ganz so viel Zeit, mich für Laureus Sport for Good einzusetzen. Aber seit ich meine Karriere beendet habe, waren wir auf der Suche nach einer eigenen Eventidee, die wir zugunsten von Laureus umsetzen können - und die eben auch zu mir und meiner Leidenschaft für den Wintersport passt. So ist die Idee für den Ski Triathlon entstanden, der Ende März zum ersten Mal stattgefunden hat und wirklich erfolgreich verlaufen ist. Insgesamt wurden über 100.000 Euro für Laureus Sport for Good gesammelt. Unser Ziel ist es nun, den Ski Triathlon als jährlichen Event zu etablieren und mit dem Erlös möglicherweise auch ein neues Laureus Förderprojekt zu starten oder ein bestehendes Projekt auszuweiten.

Helfen Sie mit!
Laureus Sport for Good Foundation Germany, Austria
IBAN: DE70600700700171819607
BIC: DEUTDESSXXX
Kreditinstitut: Deutsche Bank Stuttgart

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