Sicherheit der Nordschleife wird erhöht
Rund 3 Millionen Euro werden in Zäune und Leitplanken investiert, um die Sicherheit für Aktive und Zuschauer an der Traditionsstrecke zu verbessern
(Motorsport-Total.com) - Die Nordschleife gilt als anspruchsvollste und aufregendste Rennstrecke der Welt - allerdings aufgrund ihrer Länge und der damit zwangsläufig eingeschränkteren Sicherheit auch als nicht ungefährlich, obwohl die Sicherheitsvorkehrungen seit der Eröffnung 1927 permanent weiter entwickelt wurden.

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Die Nordschleife wird von Profis, Hobbyfahrern und der Industrie genutzt
Bis heute wurden rund 33 Kilometer Dreifach-Schutzleitplanke an der Strecke installiert, in der Wintersaison werden kontinuierlich immer wieder Streckenabschnitte ausgebessert und neu asphaltiert. Auch in den nächsten drei Jahren wird weiter in die Sicherheit investiert, dies wurde jetzt bekannt gegeben.#w1#
Während der noch laufenden Saison werden zusätzliche Zäune angebracht, die größtenteils von außerhalb der Rennstrecke installiert werden können. Von Dezember bis März erfolgen dann die Arbeiten direkt auf der Nordschleife. Bereits zur Motorsport-Saison 2008 sollen diese Bauarbeiten fertig sein.
"Wir machen hier einen notwendigen Schritt, um die Nordschleife als permanente Rennstrecke für den Motorsport und als Teststrecke für die Industrie auch in Zukunft so nutzen zu können", erklärt Hauptgeschäftsführer Dr. Walter Kafitz. "Wichtig ist, dass auch Bereiche durch Zäune gesichert werden, in denen sich Dritte - also Fans, Zuschauer, Wanderer und Mountainbiker sowie Verkehrsteilnehmer auf den angrenzenden Bundes- und Kreisstraßen aufhalten." Dabei geht es nicht nur um verunfallte Fahrzeuge, sondern vielmehr auch um Fahrzeugteile, die von der Strecke geschleudert werden könnten.
Darüber hinaus werden neue Dreifach-Leitplanken installiert und aufgestockt. Es ist sowohl für Rennfahrer als auch für Testfahrer aus der Industrie im Falle eines Unfalls besser, direkt an der Piste in die Leitplanke zu kommen und dort "geführt abgebremst" zu werden, anstatt etwa auf Gras ins Schleudern zu geraten und dann unkontrolliert mit der Leitplanke zu kollidieren.
Die Fangzäune werden so installiert, dass sie möglichst nicht das Blickfeld der Zuschauer beeinflussen, in dem zum Beispiel die Topographie ausgenutzt wird. "Trotzdem müssen wir im Sinne der Sicherheit handeln, denn die geht vor", erklärt Kafitz. "In den Streckenabschnitten Wehrseifen und Ex-Mühle haben wir zum Beispiel keine andere Möglichkeit, als die Zäune so zu errichten, dass sie auf Augenhöhe mit den Zuschauern stehen und diese zukünftig dahinter stehen."
Trotzdem wurde in den Bereichen Hatzenbach, Brünnchen und Pflanzgarten auf Grund des dortigen starken Besucheraufkommens eine Lösung gefunden, die für Zuschauer sowohl Sicherheit als auch Komfort bietet. Hier können die Zäune so aufgestellt werden, dass die Zuschauer weiterhin freie Sicht auf die Strecke haben.
Insgesamt werden rund um die Nordschleife rund 13 Kilometer Dreifach-Leitplanken und rund 14 Kilometer Sicherheitszäune neu errichtet bzw. aufgestockt. Die Kosten in Höhe von rund drei Millionen Euro bringt zur Hälfte die Nürburgring GmbH auf. Für die andere Hälfte setzte sich der Verein "Ja zum Nürburgring" ein, der den Betrag durch Spendensammlungen akquirierte.

