• 30.06.2012 11:21

Winkelhock: Weltrekord auf der Nordschleife

Markus Winkelhock hat auf der Nürburgring-Nordschleife mit einem Audi R8 e-tron einen Weltrekord für Serienfahrzeuge mit Elektroantrieb aufgestellt

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft der Elektromobilität bei Audi ist sehr dynamisch: Der R8 e-tron hat auf der Nürburgring-Nordschleife, der härtesten Teststrecke der Welt, die Bestzeit für Serienfahrzeuge mit Elektroantrieb aufgestellt. Markus Winkelhock pilotierte den rein elektrisch angetriebenen Hochleistungssportwagen in 8:09.099 Minuten über den anspruchsvollen 20,8 Kilometer langen Kurs. Nach den Gesamtsiegen bei den 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in Le Mans hat Audi damit einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte gesetzt.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock nach seiner Rekordfahrt auf der Nordschleife

Markus Winkelhock und der Audi R8 e-tron nach der Rekordfahrt auf der Nordschleife

"Der R8 e-tron hat sein Potenzial auf der härtesten Rennstrecke der Welt eindrucksvoll unter Beweis gestellt", sagt Michael Dick, Vorstand für Technische Entwicklung bei Audi. Dick, der selbst eine schnelle Runde im R8 e-tron absolvierte, erklärt weiter: "Die Rekordfahrt hat uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Elektromobilität bedeutet für uns niemals Verzicht, sondern immer Emotion, Sportlichkeit und Fahrspaß."

Der Audi R8 e-tron, mit dem Winkelhock auf der Nordschleife den Rekord erzielte, entspricht in allen Antriebsdetails dem Serienmodell, das Ende des Jahres auf den Markt kommt. Seine beiden Elektromotoren geben zusammen 280 Kilowatt Leistung und 820 Newtonmeter Drehmoment ab. An den Hinterrädern liegen schon fast aus dem Stand heraus über 4.900 Newtonmeter an. Der R8 e-tron beschleunigt in 4,6 Sekunden von null auf 100 km/h. Sein Topspeed ist üblicherweise auf 200 km/h begrenzt, für die Rekordrunde waren 250 km/h freigegeben.

Der Lithium-Ionen-Akku des R8 e-tron speichert 49 Kilowattstunden Energie - genug für etwa 215 Kilometer Fahrdistanz. Seine T-Form erlaubt es, ihn im Mitteltunnel und somit im Bereich zwischen der Fahrgastzelle und der Hinterachse zu montieren. Im Schubbetrieb und beim Bremsen wird der Akku per Rekuperation geladen. Die ultraleichte Karosserie des R8 e-tron besteht im Wesentlichen aus Aluminium sowie aus CFK-Komponenten. Sie trägt stark dazu bei, dass der Hochleistungssportwagen trotz der großen Batterie nur 1.780 Kilogramm wiegt.

"Die Rekordfahrten waren für mich ein einzigartiges Erlebnis", sagt Winkelhock. Der 32-Jährige, der in der Nähe von Stuttgart lebt, hat einen hohen Vergleichsmaßstab - den Audi R8 LMS ultra, mit dem er gemeinsam mit Marc Basseng, Christopher Haase und Frank Stippler vor wenigen Wochen das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewann.

"Natürlich ist der R8 e-tron kein Rennwagen mit aerodynamischen Hilfen, sondern ein Serienauto", unterstreicht Winkelhock, "aber er bringt mit seinem niedrigen Schwerpunkt und der heckbetonten Gewichtsverteilung hohe sportliche Qualitäten mit. Das Drehmoment, mit dem die Elektromotoren bergauf anschieben, schlägt alles, was ich kenne. Auch wenn sie dabei kaum Geräusche erzeugen, was am Anfang schon eine völlig neue Erfahrung ist. Dort, wo ich auf Traktion angewiesen bin, hilft mir das Torque-Vectoring, die Verschiebung der Momente zwischen den angetriebenen Rädern."

Entwicklungschef Dick zieht nach der Rekordfahrt am Nürburgring stolz Bilanz: "Innerhalb weniger Wochen haben wir uns großen Herausforderungen gestellt und dabei gezeigt, dass wir mit all unseren Antriebskonzepten an der Spitze liegen. Im Mai haben wir mit dem Audi R8 LMS ultra mit Zehnzylindermotor das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Mitte Juni gab es den Triumph bei den 24-Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 e-tron quattro - den ersten Gesamtsieg eines Hybridfahrzeugs beim härtesten Rennen der Welt. Und jetzt haben wir mit dem rein elektrisch angetriebenen R8 e-tron auf dem anspruchsvollsten Kurs, den es gibt, eine weitere Bestmarke gesetzt."