• 25.02.2011 15:24

  • von Lennart Schmid

Wieder glücklich: Poggiali spielt jetzt Hallenfußball

Ex-Weltmeister Manuel Poggiali hat mit Futsal eine neue Sportart für sich entdeckt - Der 27-Jährige wollte sich mit San Marino für die Europameisterschaft qualifizieren

(Motorsport-Total.com) - Er war einer der erfolgreichsten Motorradrennfahrer seiner Generation und galt in Italien bereits als "der nächste Valentino Rossi": Manuel Poggiali gewann 2001 im Alter von 18 Jahren die 125er-Weltmeisterschaft, zwei Jahre später folgte der Gewinn der 250er-WM. Doch nach dem steilen Aufstieg in der Grand-Prix-Szene folgte ein langsamer, aber stetiger Abstieg.

Titel-Bild zur News: Manuel Poggiali

Manuel Poggiali hat wieder Spaß am Sport: Ohne Helm, aber mit Ball am Fuß

Der San Marinese gewann 2004 seinen letzten Grand Prix quälte sich in den folgenden anderthalb Jahren noch zu einem fünften und mehreren sechsten Plätzen, doch Platzierungen außerhalb der Top 10 wurden zur Regel. Poggiali klagte immer wieder über einen Mangel an Motivation und während seine ihm vormals unterlegenen Konkurrenten Dani Pedrosa, Casey Stoner und Toni Elias weiter Siege einheimsten und erfolgreich in der MotoGP Karriere machen sollten, gab Poggiali am Ende der Saison 2006 schließlich entnervt auf.

Wegen eines Burnout-Syndroms pausierte Poggiali für ein Jahr. 2008 wagte er bei Gilera in der Viertelliterklasse ein Comeback, doch nach nur fünf Zielankünften in den ersten zehn Rennen (darunter nur ein Top-10-Ergebnis) beendete Poggiali im Alter von 25 Jahren mitten in der Saison seine Karriere als Motorradrennfahrer. "Mit den Jahren verschieben sich die Werte im Leben, das musste auch ich feststellen", erklärte er damals.

"Das Leben öffnet neue Reize und Ziele. Die Dinge, die ich als Rennfahrer erreicht habe, waren fantastisch und haben mir viel Spaß bereitet", sagte Poggiali. "Aber jetzt der passende Zeitpunkt, um neue Prioritäten zu setzen. Eine dieser neuen Aspekte ist die Geburt meines Sohnes."

Seit der Verkündung des Rücktritts war es still um Poggiali geworden. Doch zu Beginn dieses Jahres trat der inzwischen 27-Jährige wieder ins Licht der Öffentlichkeit, indem er sein Hobby zu seinem neuen Beruf machte. Als Mitglied der Futsal-Nationalmannschaft von San Marino wollte er sich Ende Januar für die Europameisterschaft qualifizieren.

"Futsal bereitet mir viel Freude." Manuel Poggiali

Schon während seiner Zeit als Rennfahrer war Poggiali immer wieder als begnadeter Fußballer aufgefallen. Nach dem Karriereende hielt er sich zunächst nur aus Spaß an der Freude mit Fußball fit. Als San Marino Ende 2010 erstmals eine Nationalmannschaft im Hallenfußball zusammenstellte, war Poggiali, der ansonsten für S.S. Pennarossa die Stiefel schnürt, sofort Teil des Teams.

Bei der Vorqualifikation in Zypern setzte es für die Mannschaft San Marinos gegen die Teams aus Zypern, Finnland und Albanien allerdings drei deftige Niederlagen. Poggiali, der in einem Freundschaftsspiel gegen Cesena zuvor zweimal getroffen hatte, blieb in den Qualifikationsspielen ohne Torerfolg. Dennoch zog er ein positives Fazit: "Dein Land zu repräsentieren ist eine einmalige Erfahrung. Es ist etwas, das dich mit Stolz erfüllt."

Wie es scheint hat Poggiali zweieinhalb Jahre nach seinem abrupten Karriereende wieder Spaß am sportlichen Wettkampf gefunden. "Futsal bereitet mir viel Freude", sagte zweimalige Motorradweltmeister gegenüber 'uefa.com'. "Ich stelle fest, dass ich mich verbessere. Nach jeder einzelnen Trainingssitzung kann ich meine Fortschritte erkennen. Das ist ein großartiges Gefühl für mich."