• 24.07.2008 20:07

Transsyberia: Viel Bewegung in den Top 10

Team Spain hat bei der Transsyberia den zweiten Tagessieg geholt und ist nun auf Platz zwei - Team France baut Vorsprung in Gesamtwertung aus

(Motorsport-Total.com) - Bei der Transsyberia-Rallye führte heute von Bayankhor über 339 Kilometer in die Dünenlandschaft des Mongol Els in der Mittelgobi. Nach jeder Menge Wüstenstaub stand eine Sonderprüfung mit Wasserdurchfahrten an. Viele, die vergangenes Jahr schon dabei waren, haben sich darauf gefreut. Andere hegten unangenehme Erinnerungen, als sie baden gingen. Bereits am Abend zuvor war klar, dass die Wertungsprüfung etwas gekürzt wird, da es im ursprünglich geplanten hinteren Teil für Schlepp- und Rettungsfahrzeuge kein Durchkommen gegeben hätte. Den Teams blieben 172 Kilometer. Die Strecke führte entlang des Shargaljuut-Flusses und -Bergmassivs durch imposante Natur bis in die Nähe der ehemaligen mongolischen Hauptstadt Karakorum.

Titel-Bild zur News: Team Spain

Das spanische Team hat sich mit den Tagessieg auf Gesamtrang zwei verbessert

Das schnellste Team war heute das Team Spain, das sich seinen zweiten Tagessieg sicherte und damit vor der letzten Etappe das Team Germany 1 mit Armin Schwarz und Andi Schulz auf Rang drei der Gesamtwertung verdrängte. Dem Österreicher Christof Danner gelang ein ebenfalls ein guter Lauf und er sicherte sich mit 4:31 Minuten Rückstand Rang zwei der Tageswertung. "Eine Zeit lang war die Transsyberia wie verhext für uns. Viele kleine, unvorhersehbare Defekte, die wir alle am Abend nach den Etappen selbst reparieren mussten", erklärte Danner. "Jetzt läuft es! Ich war eins mit dem Auto, wir haben uns so richtig gut vertragen." Danner überholte Team France im schlammigen Terrain und ein Abschlepp-Manöver zwischen Team Germany 2 und Team USA. "Die Strecke war super. Das Driften hat mir besonders gefallen. Am wichtigsten war, sich keinen Defekt einzufangen."#w1#

Ein breites Strahlen hatte auch Andreas Kramer im Gesicht. "Wir hätten die Bestzeit gepackt", ist sich der Pilot sicher. Von Position 16 gestartet schob sich das Suzuki-Team immer weiter vor. "Schließlich hatten wir vier bis fünf Porsche im Schlepptau, die unserer Spur folgten." Kurz vor dem Ziel: ein Navigationsfehler und sie steckten im Sumpf. "Das hat uns sicher fünfzehn Minuten gekostet." Es reichte für einen hervorragenden fünften Platz (9:35 Minuten zurück). Auch vom Gelände zeigte sich Kramer begeistert. "Bei der Streckenwahl hat unser Rallyeherz höher geschlagen! Schnell, perfekt zum Driften. Auf den Wiesen konnte man gut ausweichen, wenn das Geröll auf dem Haupt-Track zu holprig wurde."

JoeVito mit Schwimmreifen

Auf Platz sechs rangieren mit ihrem Land Rover Panos Meyer und Birger Veit. Für das, die Rallye rundherum belebende, Amateur-Team JoeVito ist es ein absolutes Top-Resultat. Sicherheitshalber hatte das Team einen Schwimmreifen am Auto montiert, der aber nicht zum Einsatz kam. "Die Wässerchen haben wir so geschafft und ansonsten: Lächeln, winken, Gas geben", gab sich Meyer sichtlich zufrieden.

Die Flussdurchquerungen kamen vor allem dem Team aus Spanien zugute. Laia Peinado, Navigatorin des Siegerteams: "Ich habe Respekt vor den reißenden Gewässern der Mongolei. Bei uns in Spanien gibt es das nicht. Ich war richtig glücklich, dass das Wasser nur bis zu einem Meter hoch war, Pau durchlenken konnte und ich nicht aussteigen musste wie letztes Jahr." Nach 3:16:30 Stunden kamen Pau Soler und Laia Paneido als Erste ins Ziel und rückten damit im Gesamtklassement der Rallye auf den zweiten Platz auf.

Souverän haben Christian Lavieille und Francois Borsotto die Führung in der Gesamtwertung der Transsyberia 2008 ausgebaut. Ihr Vorsprung beträgt nun 2:18:57 Stunden auf die Zweiten. Mit cleverer und dosierter Fahrweise landeten sie mit 5:09 Rückstand auf Platz drei der Wertungsprüfung. Elektronische Probleme warfen den fünffachen Tagessieger der Transsyberia 2008, Armin Schwarz, im Gesamtklassement auf den dritten Platz zurück. Team Portuguese, auf Platz vier der Gesamtwertung fand nicht den richtigen Rhythmus, hatte Probleme mit seinem Off-Road-Vehicle und verlor als Siebte 28:31 Minuten auf die Spitze. Spannung pur ist daher am morgigen Freitag für das Endresultat der Transsyberia Rallye 2008 angesagt, denn Platz zwei bis vier liegen lediglich 28 Minuten auseinander.

Team Germany 2 als Samariter

Team Germany 2 hatte die Rolle des Samariters übernommen. Erst zog es den steckengebliebenen Wagen von Armin Schwarz heraus, dann half es dem Team Colombian Arrow beim Reifenwechsel und schließlich schleppte es nach der Special Stage 30 Kilometer den Porsche Cayenne von Ryan Millen in die nächste Ortschaft. Dort ging nichts mehr, mit Getriebeschaden wurde das Fahrzeug von Team USA auf dem Schlepper Richtung Camp geladen.

Nicht mehr ins heutige Rennen starten konnten die Drittplatzierten von gestern und von 2007, Adel Abdulla und Norbert Lutteri vom Team Qatar. Die Schäden, die gestern auf den letzten Kilometern an ihrem Porsche Cayenne S Transsyberia verursacht wurden, waren auf die Schnelle nicht zu reparieren. Die beiden verfolgen aber ebenso wie der Schweizer Aurele Bachmann und das Team RUS&SWED das Geschehen als Beobachter weiter und werden Freitagnacht die Sieger in Ulaanbaator feiern.

Gesamtstand nach 13 von 14 Etappen (Top 10):

01. Lavieille/Borsotto (Team France Porsche) - 26:07:47 Stunden
02. Soler/Peinado (Team Spain Porsche) + 02:18:57 Stunden
03. Schwarz/Schulz (Team Germany 1 Porsche) + 02:32:01
04. Gameiro/Figueiredo (Team Portuguese Porsche) + 02:56:23
05. Levyatov/Talantsev (Team Russia 1 Porsche) + 03:58:02
06. Celma/Unger (Team Germany 2 Porsche) + 08:20:17
07. Baier/Steinbring (Teambuctou Toyota) + 09:32:47
08. Pfeil-Schneider/Steuer (Colombian Arrow Porsche) + 10:54:23
09. Szustkowski/Kazberuk (STT Racing/Poland 2 Porsche) + 13:15:41
10. Millen/Godby (Team USA Porsche) + 17:36:14