• 21.07.2008 10:08

Team France: Neuer Spitzenreiter bei der Transsyberia

Auf der neunten Etappe haben Christian Lavieille und Francois Borsotto die Führung übernommen - Armin Schwarz und Andi Schulz nun auf Rang drei

(Motorsport-Total.com) - Die Transsyberia-Rallye hat die Mongolei erreicht - und damit das "Ende des Asphalts". Waren die Wertungsprüfungen in Russland noch kurz und knackig, erwarten die Teilnehmer ab sofort bis zu 407 Kilometer lange Special Stages durch die schroffe, mongolische Berglandschaft. Von schweißtreibenden Temperaturen in der russischen Ebene geht es nun bis auf 3000 Meter Höhe - eisige Temperaturen und Schnee inbegriffen.

Titel-Bild zur News: Transsyberia Rallye

Die Transsyberia-Rallye hat die Berge der Mongolei erreicht

Etappe neun führte die Teams der Transsyberia-Rallye 2008 von Ölgy nach Mankhan. Durch Täler und über Gebirgspässe ging es rauf bis auf 3025 Höhenmeter. Nach 4:45.47 Sekunden passierte das Team Spain mit Pau Soler und Laia Painado als Erstes die Ziellinie der 282 km langen Sonderprüfung. Zum zweiten Mal sind sie bei der Transsyberia dabei und es ist ihr erster Etappensieg. "Wir sind als Neunte gestartet und als Erste angekommen. Das ist doch super!" strahlte die Co-Pilotin des spanischen Sieger-Duos. "Laia hat einen tollen Job gemacht, das Navigieren heute war nicht gerade leicht!" ergänzte Pau Soler. "Etwa 100 Kilometer vor dem Ziel wussten wir nicht genau, ob wir richtig sind. Es waren überhaupt keine Spuren zu sehen. Doch dann haben wir Armin Schwarz überholt. Es kam eine Abzweigung, an der wir rechts gefahren sind. Armin fuhr links. Wir waren richtig." Wieder erkennt man, welches Gewicht die Navigation bei der Rallye hat.#w1#

Mit nur 7:15 Minuten Abstand folgte Team France Christian Lavieille und Francois Borsotto, das dadurch die Führung in der Gesamtwertung übernommen hat. "Wir haben die erste Etappe in der Mongolei hinter uns gebracht. Die Navigation war sehr schwer. Aber am Ende sind wir ziemlich gut durchgekommen. Das einzige Problem, das wir hatten, war ein Plattfuß. Wir freuen uns riesig, jetzt die Gesamtführung zu haben", sagte Lavieille. Das bis dahin führende Team Middle East schied hingegen aus. Pilot Said al Hajri fuhr in eine nicht einsehbare Bodenwelle und verletzte sich an der Wirbelsäule. Sein Beifahrer Tim Trenker blieb unverletzt.

Dritte in der Tageswertung und neue Drittplatzierte in der Gesamtwertung sind Armin Schwarz und Andi Schulz vom Team Germany 1. Bis zum dritten Checkpoint führten sie das Klassement klar an, schlugen an einer unübersichtlichen Stelle jedoch den falschen Weg ein. Dies kostete den ehemaligen Rallye-Europameister und den zweifachen Dakar-Sieger den möglichen Tagessieg. "Bis zum dritten Checkpoint waren wir optimal unterwegs. Wir sind unser Tempo gefahren und haben nicht zu viel Gas gegeben. Denn das Hauptziel ist es, den Cayenne ohne Schaden über jede Wertungsprüfung zu bringen. Danach haben wir uns verfahren. Das hat uns leider viel Zeit gekostet", sagte Armin Schwarz im Ziel.

Weitere Stimmen:

Ryan Millen (Team USA): "Das war heute eine sehr gute Wertungsprüfung für uns. Einmal haben wir einen Checkpoint nicht gleich gefunden. Wir sind dann einfach auf einen nahe gelegenen Berg gefahren und haben den Punkt von oben ausfindig gemacht. Aus meiner Sicht war die Strecke herausfordernd und extrem steinig. Letzten Endes sind wir gut durchgekommen. Zwar mit insgesamt zwei Reifenpannen, aber ansonsten problemlos."

Pedro Gameiro (Team Portugal): "Die Wertungsprüfung war fantastisch. Eine tolle Herausforderung, die wir wirklich gut gemeistert haben. Der Porsche lief auch heute wieder wie ein Uhrwerk. Wir hatten sogar Zeit, die tolle Landschaft zu genießen. Die sanft geschwungenen Hügel und die schroffen Berge sind wunderschön."

Adel Abdula (Team Quatar): "Wir haben auf der diesjährigen Transsyberia schon schönere Tage erlebt. Nach etwa 120 Kilometern hatten wir einen Unfall. Im Wasser sind wir auf einen großen Stein gerutscht. Wir haben dann mehr als 40 Minuten gebraucht, um das Fahrzeug wieder fahrbereit zu machen. Die Prüfung war wirklich eine große Herausforderung für uns und für unseren Cayenne."

Denis Levyatov (Team Russia): "Die Wertungsprüfung war im Prinzip okay. Leider hatten wir zwei platte Reifen und sind ein paar Mal von der richtigen Route abgekommen. Die Navigation war heute wirklich der Schlüssel zum Erfolg."

Eddie Keng (Team China): "Fast bis zur Ziellinie hatten wir keinerlei Probleme. Der Cayenne lief wunderbar und wir haben uns auch kaum verfahren. Selbst über die harten Bodenwellen und die stellenweise sehr tiefen Löcher haben wir unser Fahrzeug ohne Schwierigkeiten gebracht. Kurz vor dem Ende der Wertungsprüfung ist uns dann die Kardanwelle abgerissen. Das ist wirklich ein Jammer."

Lars Kern (Team Germany 3): "Die heutige Prüfung war einfach nur brutal. Wir hatten zwei Reifenpannen, am Ende kaum noch Benzin im Tank und auf der Strecke war es extrem steinig. Insgesamt waren wir mehr als sechs Stunden unterwegs. Ich bin einfach nur froh, dass ich ins Ziel gekommen bin."

Carles Celma (Team Germany 2): "Ich bin hin und her gerissen vom heutigen Tag. Das Fahren hat zwar wirklich Spaß gemacht, aber es war auch enorm anstrengend. Vor allem für meinen Beifahrer Wolf-Hendrik, der sehr aufpassen musste, um mich nicht auf den falschen Weg zu schicken. Wir sind exakt nach dem Roadbook gefahren, aber sind trotzdem an Stellen gekommen, an denen vor uns anscheinend keiner gewesen ist. Teilweise reichten die Steine bis zur Höhe der Scheinwerfer. Wir haben dann festgestellt, was der Cayenne wirklich kann. Selbst ich war sehr überrascht. Das Ziel haben wir ohne Probleme erreicht: Der Wagen ist in einem super Zustand und wir hatten keine Reifenpanne."

Christian Pfeil-Schneider (Colombian Arrow): "Der Anfang der heutigen Wertungsprüfung war identisch mit derjenigen aus 2007. Allerdings habe ich vergessen, wie schwierig die Strecke gewesen ist. Ein paar Mal haben wir uns verfahren und leider mussten wir auch einen Reifen wechseln. Aber ansonsten lief alles gut. Wir sind mit der Prüfung zufrieden."

Gesamtwertung nach der 9. von 14 Etappen (Top 10):

01. Lavieille/Borsotto (Team France Porsche) - 9:09.57 Stunden
02. Gameiro/Figueiredo (Team Portugal Porsche) + 0:46.49
03. Schwarz/Schulz (Team Germany 1 Porsche) + 1:17.55
04. Soler/Peinado (Team Spain Porsche) + 2:16.56
05. Levyatov/Talantsev (Team Russia 1 Porsche) + 2:37.35
06. Abdulla/Lutteri (Team Quatar Porsche) + 2:47.23
07. Kern/van Kan (Team Germany 3 Porsche) + 3:14.33
08. Millen/Godby (Team USA Porsche) + 3:15.20
09. Pfeil-Schneider/Steuer (Colombian Arrow Porsche) + 3:38.53
10. Baier/Steinbring (Teambuctou Toyota) + 4:11.46