Speedway: Gezerre um Andersen
Um den WM-Fünften Hans Andersen ist in der britischen Liga-Landschaft ein Gezerre entstanden, in dem Politik und Geld im Mittelpunkt stehen
(Motorsport-Total.com) - Hans Andersen ist als rauer Geselle bekannt. Aber der 27-jährige Speedway-Profi aus Odense in Dänemark gibt zu: "Die derzeitige Situation zehrt an den Nerven." Der Fünftplatzierte der aktuellen Speedway-Weltmeisterschaft muss sich in der britischen Profi-Liga, der wichtigsten Liga der Speedway-Welt, einen neuen Arbeitgeber suchen. Denn er hat seine Dienste für die Peterborough Panthers eingestellt, nachdem die Klubverantwortlichen des Vereins aus Norfolk dem Dänen seine Fahrergagen nicht mehr zahlen konnten.

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Hans Andersen macht äußerst turbulente Zeiten durch
Die offenen Forderungen hielten Andersen davon ab, auf einen vorgeschlagenen neuen Vertrag als Verhandlungsbasis einzugehen. Andersen sagt: Wenn die Vereinsverantwortlichen sich zahlungswillig gezeigt hätten, dann sei er dem klammen Klub entgegen gekommen.#w1#
Aber die Fronten waren dermaßen verhärtet, dass die Führungsetage der Panter daran sogar zerbrach. Mick Bratley ließ Colin Horton mit der Vereinsführung alleine. Der frühere Co-Promoter Bratley kümmert sich stattdessen um die Belange von Andersen - als dessen Manager.
Bratley schlug eine Brücke zu Coventry. Denn der Titelverteidiger der britischen Liga steckt in einer tiefen Krise. Er hat Scott Nicholls, den britischen WM-Fahrer, an Eastbourne verloren. Auch der Olchinger Martin Smolinksi, einer der drei Wild-Card-Anwärter für den Großen Preis von Deutschland in der Arena Auf Schalke am Abend des 11. Oktober, fehlt den Coventry Bees, die als Meister auf dem drittletzten Tabellenplatz vor sich hin dümpeln.
Andersen, Mitglieder der dänischen Weltmeister-Mannschaft, soll Coventry nun aus dem Sumpf ziehen. Aber noch verweigert Peterborough seinem einstigen Zugpferd die Freigabe. Außerdem muss der Fan von Valentino Rossi noch eine 14-tägige Sperre absitzen, weil er in Peterborough in den Streik getreten ist. Trotzdem sagt Andersen: "Ich bin froh, dass sich in England zumindest mal eine Richtung abzeichnet. Ich muss jetzt nicht mehr dauernd darüber rumgrübeln, sondern habe den Kopf wieder frei fürs Fahren."

