Rallye Dakar 2019: Al-Attiyah baut auf 8. Etappe seinen Vorsprung aus

Toyota-Pilot Nasser Al-Attiyah macht am 8. Tag einen weiteren Schritt Richtung Dakar-Sieg - Peterhansel verliert wieder viel Zeit - Vierter Etappensieg für Loeb

(Motorsport-Total.com) - Der erste Toyota-Sieg bei der Rallye Dakar rückt näher. Sebastien Loeb (Peugeot) gewann zwar die achte Etappe, aber Nasser Al-Attiyah zeigte wieder einen souveränen Tag. Da gleichzeitig Stephane Peterhansel im Mini Buggy 24 Minuten auf Al-Attiyah einbüßte, fiel endgültig eine kleine Vorentscheidung. Zwei Etappen vor dem Ziel in Lima hat der Katarer 46 Minuten Vorsprung auf Nani Roma (Mini JCW) und Loeb. Peterhansel ist auf den vierten Platz zurückgefallen und hat 53 Minuten Rückstand.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah ist auf dem besten Weg zu seinem dritten Dakar-Sieg Zoom

Fühlt sich Al-Attiyah schon wie der Gesamtsieger? Es wäre sein dritter bei der Dakar. "Wir haben einen guten Vorsprung, aber morgen müssen wir aufpassen", mahnt der 48-Jährige. "Es werden keine einfachen Tage. Morgen müssen wir vorsichtig sein. Giniel (de Villiers; Anm. d. Red.) wird hinter mir starten. Er kann mir helfen und wir können den ganzen Tag gemeinsam fahren." Angesichts des Vorsprungs will Toyota am Mittwoch und Donnerstag nichts mehr riskieren. Der erste Sieg für die japanische Marke soll nach Lima gebracht werden.

Loeb feiert vierten Tagessieg - mehr als alle anderen Fahrer

Beinahe hätte Al-Attiyah am Dienstag seinen dritten Etappensieg gefeiert. Am Ende war aber noch Loeb schneller, der erst spät nach den Spitzenfahrern losgeschickt wurde. Die achte Etappe führte die Teilnehmer von San Juan de Marcona nach Pisco. Die Speziale betrug 323 Kilometer und führte wieder durch die Ica-Dünen. Mit mehr als 40 Grad Celsius Außentemperatur wurden Mensch und Material auf eine Härteprobe gestellt. Es gab einen gemischten Start mit den zehn schnellsten Motorrädern, den zehn schnellsten Autos und den fünf besten Trucks des Vortages.

Loeb war nicht in der ersten Gruppe. Als Al-Attiyah im Ziel mit allen Interviews fertig war, hatte Loeb erst die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Als er schließlich auch Pisco erreichte, war Loeb um 07:27 Minuten schneller als Al-Attiyah. Es war Loebs vierter Tagessieg in diesem Jahr. Kein anderer Fahrer sammelte bei der 41. Ausgabe der Rallye Dakar so viele Etappensiege. In der Gesamtwertung verbesserte sich Loeb auf den dritten Rang.

"Das war ein sehr guter Tag", nickt der Rallye-Rekordweltmeister. Nur auf den ersten Kilometern gab es einen Reifenschaden. "Wir mussten gleich zu Beginn ein Rad wechseln. Das war ziemlich ärgerlich, aber dann sind wir eine gute Etappe gefahren. Nur einmal haben wir für zwei, drei Minuten nach dem Wegpunkt gesucht, aber sonst lief alles gut. Nachdem wir gestern 40 Minuten verloren haben, ist es nicht schlecht, jetzt Dritter zu sein. Mal sehen, zwei Tage gibt es noch."

Sebastien Loeb

Vierter Etappensieg für Sebastien Loeb - so viele wie kein anderer Fahrer. Zoom

Die Buggys von Mini bleiben reihenweise im Sand stecken

Für Peterhansel rückte der Sieg endgültig in weite Ferne. 53:30 Minuten beträgt der Rückstand von "Monsieur Dakar" bereits. "Es war keine einfache Etappe", gibt er zu Protokoll. "Der erste Teil war wirklich schnell. Ich überholte einige Motorräder und erreichte als Erster die Dünen. Die Navigation war sehr kompliziert. Als wir das erste Mal steckenblieben, verloren wir rund zehn Minuten. Dann attackierte ich und blieb wieder für rund zehn Minuten stecken. Der Sand war sehr, sehr weich und es gab kaum Linien von den Motorrädern. Das war kein guter Tag für uns."

Peterhansel war aber nicht der einzige Buggy, der im weichen Fesh-Fesh-Sand hängenblieb. Auch seine Mini-Teamkollegen Cyril Despres und Carlos Sainz erwischte es. Zu einem Zeitpunkt steckten Despres und Sainz nur 400 Meter voneinander entfernt fest und versuchten ihr Fahrzeug zu befreien. Zusätzlich hatte Sainz ein technisches Problem, denn er musste 200 Kilometer ohne Servolenkung zurücklegen. Und das bei über 40 Grad Celsius Außentemperatur, während es im Cockpit noch deutlich heißer ist.

Stephane Peterhansel

Zweimal blieb Stephane Peterhansel im Sand stecken Zoom

Trotz des Zeitverlustes verteidigte Despres seinen fünften Platz im Gesamtklassement. Sein Rückstand wuchs dennoch auf über zwei Stunden an. Knapp dahinter ist der Pole Jakub Przygonski (Mini JCW) Sechster. Ford-Pilot Martin Prokop hat als Siebter auch weniger als drei Stunden Rückstand auf die Spitze. Zwischen diesem Trio könnte es an den verbleibenden Tagen noch Verschiebungen geben.

Am Mittwoch steht mit 313 gezeiteten Kilometern die letzte lange Etappe auf dem Programm. Gefahren wird in einer Schleife rund um Pisco.

Ergebnis der 8. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 3:54:53 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +07:27 Minuten
03. Przygonski/Colsoul (X-raid JCW) +15:15
04. de Villiers/Von Zitzewitz (Toyota) +15:55
05. Roma/Haro Bravo (Mini JCW) +15:57
06. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini JCW) +22:51
07. Prokop/Tomanek (Ford) +28:36
08. Peterhansel/Castera (Mini Buggy) +31:41
09. Lachaume/Polato (Peugeot) +36:22
10. Chabot/Pillot (Toyota) +41:16

Gesamtwertung nach 8 von 10 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 29:15:50 Stunden
02. Roma/Haro Bravo (Mini JCW) +46:29 Minuten
03. Loeb/Elena (Peugeot) +46:45
04. Peterhansel/Castera (Mini JCW) +53:30
05. Despres/Cottret (Mini Buggy) +2:15:27
06. Przygonski/Colsoul (Mini Buggy) +2:19:50
07. Prokop/Tomanek (Ford) +2:56:07
08. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini JCW) +6:42:15
09. Sainz/Cruz (Mini Buggy) +6:42:15
10. de Villiers/Von Zitzewitz (Toyota) +7:01:01

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