powered by Motorsport.com

"Ich bin ja nicht blöd": Loeb-Beifahrer schimpft über Dakar-Roadbook

Sebastien Loebs Copilot Daniel Elena ärgert sich massiv über Fehler im Roadbook der Dakar 2019 - Veranstalter erkennt Kritik an, entscheidet aber gegen Zeitgutschrift

(Motorsport-Total.com) - Die als Roadbook bekannte Navigationshilfe ist einer der großen Kritikpunkte bei der noch bis zum Donnerstag quer durch Peru führenden Rallye Dakar 2019. Nachdem sich in der ersten Rallye-Woche bereits die Motorrad-Stars Matthias Walkner und Joan Barreda über Fehler im Roadbook aufgeregt hatten und Carlos Sainz, der Vorjahressieger in der Auto-Wertung, einen solchen Fehler sogar für seinen Crash auf der dritten Etappe verantwortlich machte, teilt auch Daniel Elena, der Beifahrer von Sebastien Loeb, mächtig aus.

Titel-Bild zur News: Daniel Elena, Sebastien Loeb

Daniel Elena schiebt mächtig Frust auf Dakar-Veranstalter ASO Zoom

Loeb/Elena liegen bei Halbzeit der Rallye mit ihrem vom Privatteam PH eingesetzten Peugeot an fünfter Stelle der Auto-Wertung. Auf Spitzenreiter Al-Attiyah/Baumel (Toyota) fehlen ihnen bereits 40 Minuten. Allein auf der vierten Etappe gingen ihnen durch drei Reifenschäden zwölf Minuten verloren. Was Elena auf die Palme bringt, sind aber die Fehler im Roadbook für die dritte Etappe (Mittwoch).

"Mit unserem Tempo sind wir zufrieden, aber nicht mit dem Roadbook", so Elena. "Ich bin ja nicht blöd und würde mich auf einer markierten Strecke niemals so verfransen. Die Organisatoren sagen, das Roadbook wäre perfekt, aber das ist Nonsens. Im Roadbook für Etappe 3 gab es ein großes Problem. Viele sind daraufhin ausgefallen. Dafür gibt es keine Entschuldigung", verweist der angestammte Beifahrer von Loeb unter anderem auf Vorjahressieger Sainz und fordert: "Nachdem Motorräder, Autos - einfach alle - an derselben Stelle dasselbe Problem hatten, will ich einfach, dass sie [die Organisatoren] eingestehen, dass es ihre Schuld war."

Nachdem Elena in seinem Unmut gefordert hatte, die an besagter Stelle von Etappe 3 verlorene Zeit wieder gutgeschrieben zu bekommen und anderenfalls sogar damit gedroht hatte, die Rallye aufzugeben, musste ihn Loeb umstimmen. "Sebastien versteht meinen Ärger, aber im Sinne der Sponsoren und des Teams will er weiterfahren. Wären wir ganz auf uns allein gestellt, würden wir ins Flugzeug springen und für die Rallye Monte Carlo trainieren und uns ausruhen", so der Monegasse merklich geladen.

Sebastien Loeb

Mit ihrem Peugeot von PH Sport liegen Loeb/Elena an fünfter Stelle Zoom

Dakar-Veranstalter ASO hat sich die Kritik von Elena und Co. zu Herzen genommen und inzwischen reagiert. Xavi Colome, der für das Roadbook verantwortlich ist, gesteht "Konfusion" auf der dritten Etappe ein, betont aber auch, dass es keine Zeitgutschrift geben wird.

"Ja, es stimmt. Wir haben für das Roadbook Kritik einstecken müssen. Das gilt insbesondere für Etappe 3, wo sich Loeb/Elena und andere Teilnehmer verfuhren. Es stimmt, dass es an genau dieser Stelle eine Ungenauigkeit im Roadbook gab. Konkret geht es um die Position eines Strommastes, der statt bei Kilometer 177 bei Kilometer 175 hätte verzeichnet sein müssen. Das sorgte für Konfusion."

"Die Sportkommissare haben die Situation analysiert und entschieden, dass der Fehler gleichermaßen auf ihre Kappe wie auf die Kappe der Fahrer geht. Diejenigen, die diesen Mast als Referenz nahmen, verfuhren sich. Aber diejenigen, die ihn nicht als Referenz nahmen, folgten problemlos der Route", so Colome, um herauszustellen: "Zeitgutschriften wird es nicht geben."

Neueste Kommentare