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LMP2 in Le Mans: 2 aus 11
Elf Autos waren in der LMP2-Klasse angetreten, nur zwei davon fuhren auch nach 24 Stunden noch - auch Kruse Motorsport mit Pech
(Motorsport-Total.com) - Wie nicht anders zu erwarten, kämpften die Privatteams der LMP2-Kategorie über die Material mordende Distanz von 24 Stunden mit akuten Standfestigkeitsproblemen. So auch die einzigen deutschsprachigen Vertreter, Kruse Motorsport, die ihren Pescarolo Judd V8 am Samstag um Mitternacht mit einem irreparablen Motorschaden in den Boxen abstellen mussten.

© xpb.cc
Auch Norbert Siedler sah in Le Mans nach 24 Stunden nicht die Zielflagge
"Es ist schon ein Jammer", haderte Team-Manager Kai Kruse mit dem Schicksal der sympathischen Kölner Mannschaft, die sich nach einer respektablen Serie von Zielankünften in den 1000-km-Rennen der gleichnamigen Le Mans Series, immerhin einen Podestplatz ausgerechnet hatte. "Es war bis zu diesem Zeitpunkt soweit alles nach Plan verlaufen, und wenn ich mir die Ergebnisliste so anschaue, dann haben wir heute wohl eine Riesenchance verpasst."#w1#
Lediglich zwei von elf Fahrzeugen sahen an der Sarthe die Zielflagge, wobei auch die beiden Glücklichen von Binnie Motorsport (USA) und Barazi Epsilon (F) weit mehr Zeit an der Box verbrachten, als ihnen lieb war. Fünf kleine Prototypen strandeten mit Motor- bzw. Getriebeschäden und immerhin vier weitere nach Unfällen und Drehern.
"Man hätte in diesem Rennen nur überleben müssen", brachte es auch Kruses Speerspitze, Norbert Siedler, der in seinem Stint sogar die zweitschnellste Rennrunde zu diesem Zeitpunkt gedreht hatte auf den Punkt. "Ich bin zwar jemand, der gerne ans Limit geht, aber andererseits reizt mich auch das, was hier bei diesem Rennen gefragt ist: materialschonend und ohne jedes Risiko sein Programm durchzuziehen."
"Norbert hat wieder einmal bewiesen, dass er ein außergewöhnlicher Fahrer ist, und hat hier eigentlich alles richtig gemacht", tröstete Renningenieur Sean Thompson anschließend seinen jungen österreichischen Chauffeur. "Ich musste ihn zwischendurch nur zweimal kurz zurückpfeifen, weil er mir zu schnell unterwegs war, ansonsten fuhr er perfekt wie ein Schweizer Uhrwerk."
Der gebürtige Ire, der auch in der GP2 zur technischen Elite zählt, hat aus dem Frust von Le Mans bereits seine Lehren gezogen, und für die kommende Saison eine neue Marschroute skizziert:
"Die Qualifyings hier sind eine reine PR-Übung, von der man sich nicht irritieren lassen sollte. Wir müssen vielmehr darauf bedacht sein, alles auf das Rennen auszurichten und zwar auf maximale Sicherheit und geringstes Risiko."
Bleibt im Sinne des Wettbewerbs nur noch zu hoffen, dass sich dieser weise Rat auch bis zu den übrigen Teams der LMP2 herumsprechen wird.

