• 14.06.2007 15:41

  • von Britta Weddige

LMP1-Prototypen bekommen ein Dach

Le Mans-Veranstalter ACO plant ein neues Reglement - so sollen unter anderem die LMP1-Boliden den Serienfahrzeugen ihrer Hersteller ähnlicher werden

(Motorsport-Total.com) - Die Boliden der LMP1 kommen derzeit noch ohne fast immer Dach daher - Audi, Pescarolo und Co. sind "Cabriolets" der besonders schnellen Art. Doch das soll sich nach dem Willen des Le Mans-Veranstalters ACO bald ändern. Der ACO plant ein neues Reglement, nach dem die LMP1 ab 2010 nur noch mit Dach unterwegs sein dürfen. Details zu den Plänen wurden jetzt im Rahmen des 24-Stunden-Rennens vorgestellt.

Titel-Bild zur News: Audi R10 TDI

Audi in Le Mans: Wenn es nach den Plänen des ACO geht, ab 2010 mit Dach

"Die LMP1 sind Traumwagen, die gebaut wurden, um den Gesamtsieg zu holen", sagte Daniel Poissenot vom ACO. "Wir wünschen uns allerdings, dass sie ihrem Hersteller und ihrer Marke wieder mehr entsprechen." Also: Die Karosserien der LMP1 sollen wieder mehr den Serienfahrzeugen ihrer Hersteller ähneln, vor allem in der Frontpartie. "Momentan ist es für die Zuschauer sehr schwer zu erkennen, welches Auto welches ist, weil sie sich zu ähnlich sehen", so Poissenot.#w1#

Änderungen sind auch für die LMP2-Kategorie vorgesehen: Ab 2008 werden die Fahrzeuge hier um 50 Kilogramm schwerer. Ziel ist, den Unterschied zwischen LMP1 und LMP2 zu vergrößern.

Kostenreduzierung und Umweltschutz weitere Ziele

Die Kosten sollen in allen Klassen reduziert werden, vor allem aber in den GT-Kategorien, in denen der ACO den finanziellen Aufwand für die Technologie als viel zu hoch bezeichnet. "Speziell in der GT2 möchten wir die Kosten reduzieren", erklärte Poissenot. "Sie sollen von der Performance her normalen Straßenfahrzeugen angeglichen werden. Die Kostenersparnis ist hier sehr wichtig, vor allem was den Elektronikbereich angeht."

Und auch der Klimaschutz liegt den Organisatoren des berühmtesten Langstreckenrennens am Herzen: Um umweltfreundlicher zu werden, arbeitet man mit Shell daran, Bio-Kraftstoffe und Bio-Diesel zu entwickeln. Ähnlich wie die Formel 1 zieht man außerdem in Betracht, Energierückgewinnungssysteme einzusetzen. "Wir müssen versuchen, freigewordene Energie nochmals zu nutzen", sagte ACO-Präsident Jean Claude Plaasart. "Hier geht es uns vor allem um die Energie, die in den Hinterrädern und den hinteren Bremsen steckt. Die Studien dazu laufen."