Jarvis: Ein Brite auf dem Macau-Olymp

(Motorsport-Total.com) - Lediglich beim Start leistete sich Oliver Jarvis einen kleinen Patzer, dann machte er sich auf, einen souveränen Sieg zu erringen. Im Dallara-Toyota kam der Engländer nach 15 Runden im 54. Macau Grand Prix mit 1,767 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Damit siegte im Jubiläumsrennen auf dem schwierigen 6,2 Kilometer langen Stadtkurs der Tabellendritte der Japanischen Formel-3-Meisterschaft. Wie stark die Serie in Japan ist, unterstrichen auch der Zweit- und Drittplatziertenplatzierte in Macau: Kodai Tsukakoshi (Japan) und Kazuya Oshima (Japan). Damit belegte Toyota, mit nur zwei Motoren im 30-köpfigen Starterfeld vertreten, zwei der ersten drei Plätze.

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Verdienter Jubel: Oliver Jarvis hat den Formel-3-Grand Prix in Macau gewonnen

Seinen Sieg genoss der 23-jährige Oliver Jarvis in vollen Zügen: "Es ist ein unglaubliches Gefühl, 25 Jahre nach Ayrton Senna hier zu gewinnen. Umso phantastischer ist es, dass ich sogar beide Rennen recht deutlich gewonnen habe. Es war heute sehr wichtig, als Führender in die Mandarin-Kurve zu kommen, was mir dann doch noch gelungen ist. Mein Auto war vor allem im zweiten Sektor schnell. Beim Re-Start habe ich gesehen, dass mein Teamkollege nicht mehr ganz im Windschatten ist - also war dies kein Problem. Dann habe ich plötzlich das orange Auto von Tsukakoshi im Spiegel gesehen. Weil ich wusste, dass er schnell ist, musste ich ein wenig pushen."#w1#

In der siebten Runde sorgte Franck Mailleux (Dallara-Mercedes) für eine zwei Runden lange Safety-Car-Phase. Der Franzose war erneut in die Mauer gekracht. So endete für Mailleux der Grand Prix wie er begonnen hatte: drei Crashs im Training folgte der finale Unfall im Rennen.

Hautprennen verlief eher ruhig

Nach dem überaus harten und zweikampfbetonten Qualifikationsrennen gestaltete sich das Hauptrennen eher ruhig. Nach dem Re-Start konnte sich Oliver Jarvis erneut problemlos absetzen - auch dank der Hilfe seines Teamkollegen, Oshima, der zwischen sich und dem Führenden eine Lücke anwachsen ließ. Schlechter machte es der bis dahin drittplatzierte Marco Asmer, der von Kodai Tsukakoshi (Dallara-Mercedes) ausbeschleunigt wurde. Doch auch Oshima, der Champion der Japanischen Formel-3-Meisterschaft, musste sich beugen: in der 13. Runde musste er Tsukakoshi ziehen lassen.

Für Nico Hülkenberg endete das erste Macau-Abenteuer auf dem 16. Platz. Vom 21. Startplatz war der Emmericher nach seinem Crash im Qualifikationsrennen gestartet. Ärger erging es Bruno Senna. Der Neffe des ersten Macau-Siegers Ayrton Senna, brach sich bei der Kollision mit Hülkenberg den Daumen und war damit außer Gefecht gesetzt.

Der Champion des deutschen ATS Formel-3-Cup machte in Macau eine gute Figur. "Es ist wichtig, hier in Macau ruhig zu bleiben, wer kopflos agiert, verliert. Ich bin das ganze Wochenende sehr entspannt und sehr zuversichtlich. Heute Morgen war das warm up schon gut, ich lag lange Zeit auf dem fünften Platz, am Ende habe ich nicht mehr gepusht und kam auf Platz 13", so Carlo van Dam vor dem Hauptrennen am Sonntag. Im Feld der weltbesten Formel-3-Piloten erreichte der Niederländer dann den 14. Platz. Zwischenzeitig war er sogar auf Platz zwölf vorgefahren. "Ich hatte zwar auf eine Top-Ten-Platzierung gehofft, doch ich bin angekommen und habe nicht einen Kratzer am Auto - allein das ist in Macau schon ein Erfolg," so Van Dam.

Wie stark der 54. Macau Grand Prix besetzt war, zeigt auch die Platzierung des Meisters aus der Formel-3-Euroserie. Romain Grosjean (Frankreich) kam in seinem dritten Macau-Rennen auch nur als Achtplatzierter ins Ziel, nachdem er im Samstagrennen einen Crash abgeliefert hatte.

Ergebnis Formel-3-Grand Prix Macau:

01. Oliver Jarvis - Team Reckless Tom's 38:29.452
02. Kodai Tsukakoshi - Manor Motorsport +1.767
03. Kazuya Oshima - Team Reckless Tom's +4.390
04. Marko Asmer - Hitech Racing +5.331
05. Robert Streit - Prema Powerteam +6.558
06. Sam Bird - Carlin Motorsport +7.148
07. James Jakes - Manor Motorsport +9.573
08. Romain Grosjean - ASM F3 +10.176
09. Stephen Jelley - Räikkönen Robertson Racing +10.618
10. Edoardo Mortara - Signature Plus +11.317
11. Sebastien Buemi - Räikkönen Robertson Racing +13.055
12. Brendon Hartley - Carlin Motorsport +13.959
13. Kamui Kobayashi - ASM F3 +16.854
14. Carlo van Dam - HBR Motorsport +17.792
15. Esteban Guerrieri - Signature Plus +18.521
16. Takuya Izawa - Fortec Motorsport +20.762
17. Renger van der Zande - Prema Powerteam +24.806
18. Walter Grubmüller - Hitech Racing +26.631
19. Rodolfo Avila - HBR Motorsport +45.405
20. Cheong Lou Meng - Swiss Racing Team +1:38.5
21. Lei Kit Meng - Carlin Motorsport +1:47.4
22. Jo Merszei - Swiss Racing Team +1:47.8
23. Nico Hülkenberg - ASM F3 +1 Runde
24. Michael Ho - Hitech Racing +1 Runde

Nicht gewertet:
Jonathan Kennard - Räikkönen Robertson Racing 11 Runden
Frank Mailleux - Manor Motorsport 6 Runden
Atte Mustonen - Signature Plus 6 Runden
Niall Breen - Carlin Motorsport 1 Runde
Yelmer Buurman - Manor Motorsport 0 Runden
Bruno Senna - Räikkönen Robertson Racing DNS