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GT-Masters: Neue Startprozedur ab 2014?
Der unrühmliche Startablauf im 100. ADAC-GT-Masters-Rennen am Slovakiaring wird immer noch heiß diskutiert: Neue Regeln ab 2014 in Sicht?
(Motorsport-Total.com) - Das ADAC-GT-Masters erlebt an diesem Wochenende sein großes Saisonfinale am Hockenheimring. Elf Piloten haben noch rechnerische Chancen auf den Titel, in der Favoritenrolle sind jedoch die "Corvetten-Kapitäne" Diego Alessi und Daniel Keilwitz, die sich durch ihren Sieg im vergangenen Rennen am Slovakiaring die beste Ausgangsposition verschafft haben. Genau dieses Rennen - es war das 100. in der Geschichte des GT-Masters - wird aber auch nach fast zwei Wochen immer noch heiß diskutiert.

© ADAC GT Masters
Breit gefächert: Fliegender Start des GT-Masters auf dem Slovakiaring Zoom
Was war in der Slowakei geschehen? Beim fliegenden Start in das Jubiläumsrennen waren zahlreiche Piloten im unübersichtlichen Feld nach vorn geschossen. Keilwitz wuchtete seine Corvette von Startplatz zehn als Führender in die erste Kurve. Ein Bilderbuchstart? Nein, meinen viele Beobachter, sondern vielmehr ein Start, den die Rennleitung so nicht hätte durchgehen lassen dürfen - regelrecht unwürdig für das 100. Rennen der Serie.
"Die Vorderen sind nicht besonders gut gestartet", argumentierte Keilwitz nach seinem Run auf die Spitze. "Stimmt schon - von außen sahen wir aus wie Deppen, die den Start verpennt haben. Aber wir haben alles richtig und genau entsprechend der Regeln gemacht", kontert Audi-Pilot Markus Winkelhock im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Ex-DTM-Pilot war mit seinem R8 von der Pole-Position ins Rennen gegangen. "Und plötzlich war ich Neunter."
Das GT-Masters-Feld war beim fliegenden Start am Slovakiaring mit erheblich unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs, teilweise sollen die Piloten knapp 120 km/h auf dem Tacho gehabt haben - erlaubt sind 70 bis 90. Unter solchen Bedingungen hätte die Rennleitung abbrechen und neu starten müssen, oder im Anschluss an das Rennen all jene bestrafen müssen, die zu schnell waren. Passiert ist aber gar nichts. "Die anderen sind zu früh auf das Gas", meint Winkelhock und spricht damit auch anderen Teilnehmern aus der Seele.
"Wir hatten eine Box an Bord, die genau Aufschluss darüber gibt, wie schnell wir zu welchem Zeitpunkt waren. Da ist klar ersichtlich, dass wir alles genau nach Regelwerk gemacht haben. Mit 85 km/h sind wir auf der Start-Ziel-Gerade gefahren. Ich habe meine Augen nur auf die Ampel gerichtet und Vollgas gegeben, als die Lichter auf Grün sprangen", so der Audi-Pilot. "Man verliert vielleicht mal ein oder zwei Plätze, weil man einen Hauch später reagiert, aber sicherlich unter normalen Umständen niemals acht Positionen."
Die dubiosen Umstände des Slowakei-Starts sind auch am Finalwochenende in Hockenheim noch Thema. Die Piloten tauschten sich in der Fahrerbesprechung aus. "Wir sind uns eigentlich einig, dass man für 2014 etwas verändern muss, damit so etwas nicht mehr passiert", sagt Winkelhock. Er schlägt vor: "Damals in der GT1-WM mussten wir beim fliegenden Start nicht durch die Startboxen rollen. Das Feld war enger zusammen, die Starts aber nicht weniger sicher. Das würde vielleicht schon helfen, um alle auf ähnlichem Tempo zu haben."

