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Exklusiv: Klaus Graf über seinen dritten Le-Mans-Auftritt
Klaus Graf wird 2008 wieder in Europa fahren, exklusiv für 'Motorsport-total.com' erzählte er über Le Mans und einen weiteren Auftritt in der LMS
(Motorsport-Total.com) - Nach 2000 und 2001 wird Klaus Graf Ende Juni 2008 seinen dritten Start beim 24 Stundenrennen von Le Mans unternehmen. Zusammen mit Teambesitzer Greg Pickett und dem ehemaligen Le-Mans-Sieger Jan Lammers wird er in einem Lola-Judd antreten, den sein ALMS-Team von Cytosport gerade von Charouz-Racing-Systems erworben hat. 'Motorsport-Total.com' sprach mit einem sichtlich erfreuten Graf.

© Klaus Graf
Le Mans, die Dritte - Klaus Graf freut sich auf seine Europa-Auftritte 2008
Frage: "Klaus, Cytosport war bislang nur in der ALMS aktiv. Nun kommt man nach Europa. Wie kam es dazu?"
Klaus Graf: "Wir standen schon vergangenes Jahr mit Charouz Racing in Verbindung. Wir waren ja in der ALMS mit dem Cytosport-Lola relativ neu und mussten Erfahrungen sammeln. Da gab es bereits so etwas, wie einen Informationsaustausch. In Europa war der Charouz vergangene Saison vom reinen Speed her der schnellste Benziner und für uns war das dann die Gelegenheit, dass wir mit dem Lola-Judd noch einmal ein verbessertes Paket schnüren können."#w1#
"Zudem wollten wir bei Lola bleiben, wir haben zu Lola ein sehr gutes Verhältnis und natürlich auch eine Menge Ersatzteile. Als das letztjährige Charouz-Auto dann zum Verkauf stand, entsprang daraus der Gedanke, dass man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte. Für Greg Pickett war eine Teilnahme in Le Mans ein Lebenstraum und durch die Kooperation mit Charouz Racing Systems bestand die Möglichkeit, dass er das mit dem eigenen Team umsetzen konnte. Sicherlich wäre es für ihn möglich gewesen, irgendwo einen Platz zu bekommen, aber als Teambesitzer und Fahrer hat das natürlich jetzt einen ganz anderen Stellenwert."
Frage: "Wann bist du das letzte Mal in Le Mans gefahren? Oder besser gesagt: Wann bist du überhaupt das letzte Mal in Europa aktiv gewesen?"
Graf: "In Europa bin ich das letzte Mal 2004 für Hans-Bernd Kamps und 'tolimit' im Porsche Supercup gefahren. Danach wurde es mit NASCAR, TransAm und ALMS immer USA-lastiger. In Le Mans selbst bin ich das letzte Mal 2001 für Panoz gefahren. Das Auto war damals sicher nicht der große Wurf, aber ich konnte bei widrigen Wetterbedingungen gegen die Bentleys und die Audis kurzzeitig die Führung übernehmen. Ich habe das Auto auf der Strasse gehalten und habe mich für die richtigen Reifen entschieden. Das war damals auch für Don Panoz als kleiner Hersteller ein ziemlich historischer Moment. Die Führung war zwar nur kurzzeitig, aber immerhin."
Frage: "Jan Lammers war schon einmal dein Teamkollege. Wann und wo war das?"
Graf: "Das war 1999 in Petit Le Mans, ebenfalls mit dem Panoz-Team."
Cytosport plant auch einen LMS-Auftritt in Monza

© Speed Service
Der Cytopsort-Lola aus der ALMS wird in Monza sein Europa-Debt feiern Zoom
Frage: "Es gibt Pläne, dass Cytosport auch in der LMS auftauchen wird. Kannst du uns darüber Auskunft geben?"
Graf: "Wir werden an den offiziellen Testfahrten in Paul Ricard Anfang März teilnehmen und planen auf jeden Fall, Ende April das 1.000 Kilometerrennen von Monza in Angriff zunehmen. Ob wir dann noch weitere LMS-Rennen fahren oder ob wir uns dann schon auf Le Mans vorbereiten, müssen wir dann sehen."
Frage: "Wie ordnest du die Verbesserungen gegenüber 2007 ein? Ihr habt das Charouz-Auto gekauft und fahrt 2008 auf Michelins?"
Graf: "Vor allem die Michelin werden uns viel bringen. Michelin hat in Le Mans sehr viel Erfahrung und die Reifen sind dafür bekannt, dass sie von der Performance her sicherlich das Maß der Dinge sind. Dazu wurde das Fahrzeug bereits vergangenes Jahr in Le Mans eingesetzt, weswegen das Charouz-Team viele Detailverbesserungen im Hinblick auf Le Mans vorgenommen hat."
"Vor allem im Bereich Zusatzkühlung und Standhaftigkeit und auch die Judd-Motoren haben sich in der Vergangenheit als extrem zuverlässig, fahrbar und servicefreundlich erwiesen. Wir greifen auch auf das Team Jota zurück, die 2007 den Le-Mans-Einsatz für Charouz geleitet haben. Diese Kooperation, zusammen mit dem technischen Paket, ist eigentlich die ideale Vorraussetzung für uns."
Frage: "In der LMP1 habt ihr in Le Mans harte Konkurrenz: Audi, Peugeot, Pescarolo. Was rechnest du dir aus?"
Graf: "Da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben. Für ein Privatteam mit einem LMP1-Auto gilt grundsätzlich das Ziel, ein 24 Stundenrennen zu beenden. Das hat ganz klar Priorität Nummer eins und am besten noch so problemfrei, wie möglich. Also keine Unfälle, keine Reifenschäden, keine extremen technischen Probleme. Man muss versuchen, das Ganze über die Standfestigkeit und die Konstanz anzugehen."
"Vorne werden sich die Werksteams von Audi und Peugeot bekriegen. Was für uns funktionieren sollte, ist, dass wir vom Speed her gut dabei sein sollten. Wir haben eine ideale Fahrerbesetzung. Greg Pickett verfügt über eine riesige Erfahrung im Umgang mit Rennwägen, Jan Lammers steht außer Zweifel, wenn es um Le Mans geht. Er hat dort gewonnen und geht in seinen 21. Anlauf. Für uns wird es darum gehen, fehlerfrei durchzufahren, dann ist man in der Regel unter den ersten Fünf oder Sechs."

