• 19.04.2008 10:05

  • von Stefanie Szlapka

Alle kommen nach Budapest

Die großen Teams treten mit allem was sie haben bei der Mitteleuroparallye an - Mistubishi bringt die neue Dieselvariante mit

(Motorsport-Total.com) - Morgen geht es los! Nachdem die Fahrer dieses Jahr ohne die Dakar auskommen mussten, haben sie eine lange Winterpause hinter sich. Nur wenige Woche nach der Entscheidung die Rallye Dakar abzusagen, gab die ASO bekannt den Start der Dakar Series um ein Jahr vorzuziehen und die Rallye durch Ungarn und Rumänien zu veranstalten. Insgesamt werden 260 Fahrer an den Start gehen. Darunter 110 Motorräder, 19 Quads, 91 Autos und 40 Trucks.

Titel-Bild zur News: Giniel De Villiers

Neue Herausforderungen erwarten die Fahrer in Osteuropa

Sei es zum Trotz gegen die Terroristen oder um die vorhandenen Ersatzteile loszuwerden, nehmen alle bekannten Werke mit allen Fahrzeugen an der Mitteleuroparallye teil. Sogar Robby Gordon kommt mit seinem Hummer, obwohl er nach der Absage der Dakar abgeschworen hatte. Aus deutscher Sicht startet auch Ellen Lohr mit ihrem Team.#w1#

Einen kleinen Vorteil sicherte sich das BMW X-Raid Team. Die Truppe aus Trebur vollzog zusammen mit Guerlain Chicherit und Bruno Saby einen zweitägigen Schottertest in der Nähe von Veszprem, wo auch die Rallye einige Etappen bestreitet. Der dritte im Bunde, der Katarer Nasser Al Attiyah, stößt am Start zu seinem Team. Bei BMW sind alle drei Fahrer ungefähr gleich stark. Chicherit ist zwar noch etwas ungestüm, wurde aber durch seinen Unfall bei der Dakar 2007 konzentrierter. Saby verfügt über eine jahrelange Erfahrung und auch Al-Attiyah ist durchaus für einen Sieg gut. Doch auch er muss lernen sein Temperament zu zügeln.

Neben BMW fuhr auch Volkswagen einen Test in Ungarn. Das deutsche Werksteam wird ebenfalls mit allen vier Race-Touaregs an den Start gehen. Besonders Carlos Sainz darf sich auf die Rallye freuen. Die Pisten ähneln eher der WRC als dem Off-Road-Sport. "Auf der einen Seite sollte die Beschaffenheit der Wertungsprüfungen mit ihren Rallye-WM-typischen Strecken nicht nur dem Race Touareg, sondern vor allem Piloten mit Erfahrung bei Sprint-Rallyes entgegenkommen", so der Spanier.

Zu den Favoriten gehört ebenso Giniel de Villiers mit dem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Der US-Amerikaner Mark Miller zeigt zwar immer wieder Highlights, doch für den Gesamtsieg wird es eher nicht reichen. Der Deutsche Dieter Depping kommt endlich zu seinem Rallye-Einsatz. Der Testfahrer kennt den Touareg in- und auswendig - mal sehen, ob er das auch in Ergebnisse ummünzen kann. Auch das Team Lagos wird mit einem fünften Touareg nach Ungarn kommen. Am Steuer sitzt wie immer Carlos Sousa.

Mitsubishi Motors wartet bei der Mitteleuroparallye mit einer Neuigkeit auf: der Dieselversion des erfolgreichen Pajero/Montero Evolution, Code-Name MPR14. Pilotiert wird er durch den erfahrenen Japaner Hiroshi Masuoka. Dazu kommen noch die altbekannten MPR13, die von Stéphane Peterhansel, Luc Alphand und 'Nani' Roma gefahren werden. Für Masuoka wird die Rallye wohl eher eine Testfahrt unter Realbedingungen. Der Rest ist immer für einen Sieg gut.

KTM hat sich als erstes Team zur Teilnahme an der Mitteleuroparallye bekannt. Auch hier nehmen alle Werksfahrer teil, zudem wurde allen Kunden die volle Unterstützung zugesichert. Cyril Despres und Marc Coma sitzen auf dem Prototyp 'Rally Light' mit reduziertem Tankvolumen, einer engeren Ummantelung und einer veränderten Geometrie. Mit diesem Motorrad will KTM die Vorherrschaft im Off-Road-Sport halten und ausbauen.

Die Fans dürfen sich also über ein paar spannende Tage freuen, auch wenn die Mitteleuroparallye kaum als Entschädigung für die fehlende Dakar gelten kann. Doch ein gewisser Trotz gegenüber den Terroristen ist schon zu verspüren.