• 04.05.2010 11:37

  • von Pete Fink

Wieder viel Hoffnung im Montoya-Team

Ohne große Erwartungen fuhr das Team von Juan Pablo Montoya nach Richmond - und ließ sich eines besseren belehren: Der Optimismus kehrt zurück

(Motorsport-Total.com) - Das Ganassi-interne Rechenexempel ist bekannt: Wer nach den 26 Qualifkationsrennen zum NASCAR-Chase im Schnitt auf Position 14 ins Ziel kommt, der schafft den Sprung in die Playoffs. Das ist auch in der Saison 2010 das große Ziel der Mannschaft um Juan Pablo Montoya. Bekanntlich mit großen Startschwierigkeiten.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

DIe Stimmung im Team von Juan Pablo Montoya ist wieder optimistisch

Denn nach zehn Sprint-Cup-Saisonrennen hat der Kolumbianer in Richmond - wenn man so will - ausgeglichen: Fünfmal entweder mit Defekt oder Kollision unter ferner liefen, und fünfmal mit einem normalen Rennverlauf unter die Top 10. Macht unter dem Strich eine durchschnittliche Endposition 19,7 und Gesamtplatz 18.#w1#


Fotos: NASCAR in Richmond


Der aktuelle Rückstand auf den letzten Playoff-Platz zwölf beträgt 104 Punkte. Gemessen am Stand vor 14 Tagen nach dem Texas-Rennen hat Montoya also etwa 80 Zähler an nur zwei Wochenenden aufholen können. Daraus folgt: Es gibt wieder Hoffnung im Earnhardt/Ganassi-Team und das hat mehrere Gründe.

Zum einen ist da die Richmond-Vorstellung. Der nur 0,75 Meilen lange Short-Track im US-Bundesstaat Virginia zählt zu den Strecken, auf denen der Ex-Formel-1-Pilot bisher nie zurecht kam. Das änderte sich am Wochenende massiv. Montoya startete als 19., befand sich ab Runde 47 in den Top 10 und holte am Ende einen starken sechsten Platz.

Platz sechs wie ein Sieg

Juan Pablo Montoya, Scott Speed, Kurt Busch

Aufholjagd: Die rote 42 war in Richmond schnell unter den Top 10 aufzufinden Zoom

"Das war eine tolle Nacht", lautete sein Richmond-Fazit. "Diese Strecke war für mich eigentlich immer der Horror. Nun haben wir gute Punkte geholt und darauf müssen wir aufbauen." Auch ein später Reifenwechsel, der Montoya kurz vor dem Ende auf Platz elf zurückwarf, konnte den roten EGR-Chevy mit der 42 nicht an seinem Vormarsch hindern. Binnen fünf Runden machte er fünf Plätze gut.

Das Lob in Richtung Crew war anschließend unüberhörbar: "Wir haben die richtigen strategischen Entscheidungen in Sachen Setup getroffen und das hat sich ausgezahlt." EGR-Teammanager Tony Glover sprach nach dem Rennen sogar von einem "Gefühl wie bei einem Sieg." Soll heißen: Richmond unterstrich erneut, dass das Auto trotz des harzigen Saisonauftakts nichts von seinem Speed eingebüsst hat.

Montoya-Spotter Tab Boyd wird nicht müde zu betonen, dass ein Sieg auf jedem Streckentypus möglich ist. Sei es Superspeedway, Intermediate-Oval oder Short-Track. Vor Richmond war man aufgrund der Antipathie des Piloten eher skeptisch, das Gegenteil war später der Fall. Gleiches gilt übrigens für das kommende Wochenende.

Auf der Traditionsstrecke von Darlington hat Montoya in seinen drei bisherigen Auftritten nichts reißen können. Dreimal machte der 34-Jährige Bekanntschaft mit den berühmten Darlington-Stripes, dreimal landete er folgerichtig nur um Platz 20 herum. Doch seit Richmond gilt das nicht mehr: Im Ganassi-Team herrscht wieder Zuversicht.