• 28.01.2014 17:46

  • von Pete Fink

Wie stark ist das neue Childress-Team?

Auch bei Richard Childress Racing hat sich über den Winter einiges getan: Zwei alte Haudegen sind weg, dafür kommt der Nationwide-Champ - und die 3

(Motorsport-Total.com) - Die alten Teamleader Kevin Harvick und Jeff Burton weg, dafür kommen Ryan Newman und Austin Dillon als Neuzugänge. Auf dem Papier ist dies für Richard Childress Racing sicherlich eine Schwächung, doch ist das wirklich so? Bei den großen Daytona-Tests Anfang Januar fuhren die Childress-Autos mit Chevy-Power der Konkurrenz um die Ohren. Es ist keine Frage: RCR ist in der anstehenden Sprint-Cup-Saison 2014 das berühmt-berüchtigte "Dark Horse", die unbekannte Größe.

Titel-Bild zur News: Austin Dillon, Richard Childress

Austin Dillon bringt die Startnummer 3 zurück in den Sprint-Cup Zoom

Da passt es gut ins Bild, dass nun ausgerechnet Paul Menard und dessen Crewchief Slugger Labbe das alteingesessenste Duo darstellen. "Es ist ein Jahr des Wechsels", betonte Menard denn auch auf der Media-Tour in Charlotte. Als neuem Childress-Routinier bekam der 33-Jährige die Ehre zugeteilt, die Fragerunde zu eröffnen. Sein Credo: "Ich freue mich darauf, mit Ryan und Austin zusammen zu arbeiten."

Wobei vor allem auf "Rocket-Man" Newman interessante Aufgaben zukommen. "Es ist das erste Mal, dass ich in meiner Sprint-Cup-Karriere in ein etabliertes Team komme", sagte Newman. "Bei Penske und auch bei Stewart/Haas war ich immer in der Situation, eine völlig neue Mannschaft mit aufzubauen. Das fällt jetzt weg. Aber RCR ist auch die mit Abstand größte Organisation, in der ich bisher gearbeitet habe. Insofern besteht die Herausforderung darin, mit allen Beteiligten möglichst schnell eine gute Kommunikation aufzubauen."

Zusammen mit Crewchief Luke Lambert war Newman bereits dreimal beim Testen. Noch in dieser Woche steht Ausfahrt Nummer vier in Nashville an. Newman übernahm quasi das Burton-Team, während der amtierende Nationwide-Champion Austin Dillon ab sofort die erprobte Harvick-Mannschaft rund um Crewchief Gil Martin hinter sich weiß. "Da gibt es keine Schwäche", berichtete der Childress-Enkel. "Ich möchte viel von Ryan lernen, wir alle begegnen uns völlig offen." Sein Ziel: "Vielleicht gelingt es uns ja, ein paar Rennen zu gewinnen."


NASCAR Media-Tour 2014

Was wiederum dem Großvater gut gefallen dürfte. Richard Childress kam ausgerechnet zur Präsentation seines Teams ein paar Minuten zu spät, weil er in der morgendlichen Anfahrt zum Charlotte Motor Speedway in einen Stau aufgrund eines Verkehrsunfalls geriet. Und natürlich musste er eine Frage beantworten, die nahezu ganz NASCAR-USA bewegt: Wie steht er zur Wahl der legendären Startnummer 3 für seinen Enkel Austin Dillon?

"Die Entscheidung ist eigentlich schon vor 14 Jahren gefallen", verriet Childress. "Damals ging es darum, was nach dem Rücktritt von Dale Sr. mit dieser Nummer passieren sollte. Der Plan war immer, dass entweder ein Mitglied der Earnhardt-Familie, oder ein Mitglied meiner Familie diese Nummer bekommen sollte. Also nicht irgendjemand, sondern wirklich nur einer, der auch die richtige Person darstellt. Und mit Dale Jr. hat es nie geklappt." So ging der Kelch also an Childress-Enkel Austin Dillon.