• 26.11.2010 12:34

  • von Pete Fink

Was hinter dem Hendrick-Umbau steckt...

Keine "Lex Earnhardt" und Jeff Gordon als heimlicher Gewinner - Teambesitzer Rick Hendrick erklärt die Hintergründe rund um den massiven internen Umbau

(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Tage nach dem Gewinn des Meistertitels durch Jimmie Johnson hat Rick Hendrick seine Mannschaft massiv umgekrempelt. Außer Johnson bekommen alle drei Hendrick-Stars Jeff Gordon, Dale Earnhardt Jr. und Mark Martin jeweils neue Crewchiefs. Gordon und Earnhardt ziehen zusätzlich noch um: Earnhardt an die Seite des Johnson-Teams und Gordon in das zweite Hendrick-Gebäude mit Mark Martin.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun., Jeff Gordon

Dale Earnhardt Jun. und Jeff Gordon: Die Hauptfiguren im Hendrick-Umbau

Auf den ersten Blick sieht dieser Umbau so aus, als handle es sich um eine "Lex Earnhardt", der mit seinem neuen Crewchief Steve Letarte nun direkt an die Seite von Dauerchampion Johnson rückt. Dem widersprach Hendrick: "Wir haben das nicht wegen der Situation um Dale Jr. gemacht", so der Teambesitzer. "Wir haben alle Faktoren abgewogen und wollten Leute zusammenbringen, die sehr gut zusammenarbeiten können."

Soll heißen: Letarte, dem besondere Motivations- und Kommunikationskünste nachgesagt werden, soll den in seinem Selbstvertrauen massiv angeschlagenen Earnhardt (Gesamtplatz 21!) wieder neues NASCAR-Leben einhauchen. Auf der anderen Seite ist der als sehr technokratisch beschriebene Alan Gustafson der neue Gegenpart zu Jeff Gordon, der laut Hendrick "ganz genau weiß, was er von seinem Auto haben will."

"Alan betreibt nicht viel Konversation, er kommt ganz schnell auf den Punkt. Genau das ist es, was Jeff im jetzigen Zeitpunkt seiner Karriere braucht. Wenn aber - wie bei Dale Jr. - dein Selbstbewusstsein angekratzt ist, dann brauchst du wiederum jemanden, der dir wieder ein Gefühl geben kann. Eine Idee, dass du es schaffen kannst. Denn manchmal wird die Frustration so groß, dass einfach nichts mehr geht."

Gewinner Gordon/Gustafson?

Alan Gustafson

Alan Gustafson, der neue starke Mann am Jeff-Gordon-Auto Zoom

Zudem räumte Hendrick mit einem möglichen Missverständnis auf: "Es wechseln nur die Piloten, alles andere bleibt so wie es ist. Autos und Crewmitglieder." Was nichts anderes bedeutet, als dass "Junior" ab sofort mit der Ex-Gordon-Crew arbeiten wird und auch in dessen Autos sitzt. Gordon wiederum übernimmt das Kommando bei der ehemaligen Mark-Martin-Mannschaft, die 2009 ja noch Vizemeister wurde. Der NASCAR-Oldie wiederum wechselt in das Ex-Earnhardt-Lager.

Auch den Grund, warum weder Gordon, noch Earnhardt oder Martin in der abgelaufenen Saison 2010 Rennen gewinnen konnten, und alleine Champion Johnson die Hendrick-Fahne hochhalten musste, glaubt Hendrick zu kennen. "Wir hatten unser Paket mit dem Heckflügel genau aussortiert, das haben unsere Resultate des Jahres 2009 bewiesen. Dann kam die Regeländerung mit dem Heckspoiler und das hat uns sehr wehgetan."

"Plötzlich lagen wir hinter Childress oder Roush, auch Penske und Ganassi waren stark. Diese Regeländerung hat uns kalt erwischt. Wir haben sehr gute Leute, aber das muss man der Konkurrenz einfach anerkennen. Gegen Saisonende haben wir zwar wieder etwas aufholen können, aber das war nicht genug. Umso härter müssen wir jetzt über den Winter arbeiten und ich glaube, dass wir speziell mit der neuen Besetzung dazu auch in der Lage sind."

Es gibt nicht wenige Szenebeobachter, die vor allem Jeff Gordon als Gewinner dieses Wechselspiels sehen. Der erst 35-jährige Gustafson gilt als einer der aufstrebenden Sterne am Crewchief-Himmel, der die Dinge rein aus dem ingenieurstechnischen Standpunkt heraus angeht. Für viele ist Gustafson bereits jetzt die Nummer zwei hinter Chad Knaus (Jimmie Johnson). Genau so jemanden braucht der mit allen NASCAR-Wassern gewaschene Veteran Gordon.

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