Vorschau: Viva Las Vegas!
45 Sprint-Cup-Piloten werden sich am kommenden Wochenende der Herausforderung Las Vegas stellen: Heimrennen für die Gebrüder Busch
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Kobalt Tools 400 auf dem Las Vegas Motor Speedway eröffnet der Sprint-Cup offiziell die Saison der so wichtigen 1,5 Meilenovale. Auf diesen Intermediate-Ovalen mit einem Banking von 20 Grad werden rund 70 Prozent des jährlichen Sprint-Cup-Geschehens ausgetragen. Ein dort gut funktionierendes Auto ist also fast mehr als nur die halbe Miete, wenn es darum geht, sich in den ersten 26 Saisonrennen für den Chase - die NASCAR-Playoffs - zu qualifizieren.

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Einmal im Jahr besucht die NASCAR den Las Vegas Motor Speedway
Aus Sicht der europäischen NASCAR-Fans, die sich einmal live vor Ort von dem spektakulären Renngeschehen überzeugen wollen, ist Las Vegas sicherlich ein absoluter Geheimtipp. Das hat einen ganz einfachen Grund: Das Spielerparadies in der Wüste von Nevada zieht 40 Millionen Besucher pro Jahr an, für die etwa 125.000 permanente - und vor allem bezahlbare - Hotelbetten zur Verfügung stehen.
Denn ähnlich wie in der Formel 1 verlangt auch jeder US-amerikanische Durchschnittshotelier sofort absolute Mondpreise, wenn sich der NASCAR-Tross nur auf 100 Kilometer seinem Etablissement nähert. Nicht so in Las Vegas. Dort freut man sich zwar über die insgesamt etwa 165.000 zusätzlichen Besucher. Ihren Umsatz generieren die Hotelbosse jedoch an den Casino-Tischen, weshalb die bereits sehr zivilen Hotelpreise auf Normalniveau bleiben.
Zwei Piloten stehen an diesem Wochenende ganz besonders im Mittelpunkt, denn der einzige Las-Vegas-Auftritt des NASCAR-Jahres ist für Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet) und seinen kleinen Bruder Kyle Busch (Gibbs-Toyota) etwas ganz besonderes: Sie sind in der Wüste von Nevada aufgewachsen. "Als meine Familie Anfang der 1970er-Jahre hierher kam, war eigentlich gar nichts da", sagt Kurt Busch. "Vegas war nur eine kleine Tankstelle irgendwo zwischen Salt Lake City und Los Angeles."
Heimrennen für die Busch-Brothers

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Kurt und Kyle Busch stehen am Las-Vegas-Wochenende im Fokus Zoom
Kyle Busch gewann sein Heimrennen im Jahr 2009, was der 26-Jährige bis heute als seinen "schönsten Erfolg" bezeichnet. Im Vorjahr hieß der große Gewinner Carl Edwards, der in seinem Roush-Ford seinen einzigen Saisonsieg 2011 holte. Am Ende wurde Edwards punktgleich mit Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) nur Vizemeister. Ein einziger weiterer Erfolg a la Las Vegas hätte ihn zum NASCAR-Champion gemacht.
Der etwa 30 Kilometer nördlich des Stadtzentrums gelegene Las Vegas Motor Speedway ist eine noch relativ junge NASCAR-Strecke. Erst seit der Saison 1998 wird in der Wüste von Nevada gefahren. "Die Strecke hat viele kleine Schläge, aber genau darin besteht ihr Charakter", weiß Childress-Pilot Kevin Harvick, der in Las Vegas immer gut aussah. "Du kannst unten fahren, wenn dein Auto die Bumps gut wegsteckt. Wenn nicht, dann ist auch die mittlere Spur sehr schnell."
Weil in Las Vegas nur einmal pro Jahr gefahren wird, ist die Auflage anno 2012 erst die Nummer 15. Rekordsieger ist Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), der 2005, 2006, 2007 und zuletzt 2010 gleich viermal gewann. Mit seinem Teamkollegen Jeff Gordon, sowie Jeff Burton (Hendrick-Chevrolet), Bobby Labonte (JTG-Toyota) und Mark Martin (Waltrip-Toyota) stehen vier Piloten im Feld, die seit 1998 an allen 14 Sprint-Cup-Events in der Spielermetropole teilgenommen haben.
Der Wetterbericht für das Rennwochenende ist - wie in der Wüste von Nevada nicht anders zu erwarten - durchwegs gut mit Temperaturen um und jenseits der 20 Grad Celsius. Neben dem Sprint-Cup fährt am Wochenende auch die Nationwide-Serie (unter anderem mit Danica Patrick). Das Sams Town 300 beginnt am Samstagabend ab 23:00 Uhr MEZ. Weil in den USA am Wochenende die Sommerzeit beginnt, startet der Sprint-Cup am Sonntagabend bereits kurz nach 20:00 Uhr MEZ ins dritte von insgesamt 36 Punkterennen der Saison 2012.
Die Meldeliste von Las Vegas:
01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Robby Gordon (Gordon-Dodge) - Q
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 David Reutimann (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
15. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford) - Q
16. 22 A.J. Allmendinger (Penske-Dodge)
17. 23 Scott Riggs (R3-Chevrolet) - Q
18. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
19. 26 Josh Wise (Front-Row-Ford) - Q
20. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 30 David Stremme (Inception-Toyota) - Q
23. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
24. 32 Ken Schrader (FAS-Ford)
25. 33 Brendan Gaughan (Childress-Chevrolet)
26. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
27. 36 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet) - Q
28. 37 Timmy Hill (Gunselman-Ford) - Q
29. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
30. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
31. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
32. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
33. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 49 J.J. Yeley (Robinson-Toyota) - Q
36. 51 Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet)
37. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
38. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
39. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Landon Cassill (BK-Toyota)
41. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota) - Q
42. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
43. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
44. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford) - Q
45. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)
Q = Fahrer muss sich qualifizieren
Der Zeitplan von Las Vegas:
Freitag:
21:00 - 22:30 Uhr: Erstes Freies Training
ab 00:40 Uhr: Qualifikation
Samstag:
18:30 - 19:25 Uhr: Zweites Freies Training
ab 19:35 Uhr: Nationwide-Qualifying
21:20 - 22:20 Uhr: Happy-Hour (Abschlusstraining)
ab 23:00 Uhr: Nationwide-Rennen (Sam's Town 300)
Sonntag:
ab 20:00 Uhr: Kobalt Tools 400

