• 20.03.2014 06:15

  • von Pete Fink

Vorschau: NASCAR goes West again

Am Wochenende macht der NASCAR-Tross Station in Kalifornien: Der Auto Club Speedway von Fontana ist der Schauplatz von Saisonrennen Nummer fünf

(Motorsport-Total.com) - Der NASCAR-Tross zieht seine Kreise weiterhin quer über den US-amerikanischen Kontinent. Nach dem Saisonauftakt in Daytona gab es in Phoenix und Las Vegas schon einmal ein Gastspiel im Westen. Vergangenes Wochenende erfolgte dann der Short-Track-Auftakt in Bristol und nun geht es wieder in Richtung Kalifornien. Am Wochenende steht das Auto Club 400 auf dem Auto Club Speedway in Fontana an, der etwa eine Autostunde östlich von Los Angeles beheimatet ist.

Titel-Bild zur News:

NASCAR-Racing dieses Mal in Kalifornien auf dem Auto Club Speedway Zoom

Seit der Saison 1997 wird auf dem mächtigen Zwei-Meilen-Oval mit seiner Kurvenüberhöhung von 14 Grad gefahren, das einst Roger Penske als Schwesterkurs zum Michigan International Speedway in Auftrag gegeben hatte. Zwischen 2004 und 2011 gastierte die NASCAR sogar zweimal pro Saison in Fontana, was unter dem Strich bedeutet, dass die Auflage anno 2014 das 25. Sprint-Cup-Rennen darstellt. Ein kleines Jubiläum steht also am Wochenende an.

An den bisher vier NASCAR-Wochenenden 2014 fuhren mit Dale Earnhardt Jr. (Daytona), Kevin Harvick (Phoenix), Brad Keselowski (Las Vegas) und zuletzt Carl Edwards (Bristol) vier unterschiedliche Plioten in die Victory Lane. Geht es streng nach der Statistik, dann könnte sich am Wochenende der Lokalmatador in diese illustre Chase-Gesellschaft einsortieren, denn für Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) war Fontana fast immer ein gefundenes Fressen: Mit seinen bisher fünf Siegen steht der Kalifornier in der ewigen Siegerliste ganz weit vorne.

Der Haken daran: Der letzte Johnson-Erfolg aus der Saison 2010 liegt schon ein Weilchen in der Vergangenheit. In der Zwischenzeit gewann alleine Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) zweimal, der Vorjahressieger heißt Kyle Busch (Gibbs-Toyota). Weitere Fontana-Wiederholungstäter sind ebenfalls "Big-Names" der Szene: Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) und Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) konnten in Fontana jeweils dreimal zum Sieg fahren.

Noch nie ausverkauft

Historisch gesehen, war der Großraum Los Angeles in den Boomzeiten der NASCAR ein Muss-Standort. Allerdings hielt sich die Zuneigung der Kalifornier stets in Grenzen: Die 92.000 Zuschauer fassende Hauptribüne vor Start und Ziel war bisher noch niemals ausverkauft. Dies obwohl sich in Fontana regelmäßig Hollywood-Größen die Klinke in die Hand geben. So schwenkte zum Beispiel im Frühjahr 2008 kein Geringerer als Terminator und Gouverneur Arnold Schwarzenegger die Startflagge.

Arnold Schwarzenegger Fontana

Fontana 2008: Gouverneur Arnold Schwarzenegger gibt Grün Zoom

Für Jeff Gordon, einen von insgesamt acht gebürtigen Kaliforniern im Starterfeld, ist dieses Fontana-Phänomen kein Wunder: "Schaut in die NFL", sagte der vierfache NASCAR-Champion vor ein paar Jahren einmal. "American Football ist bei uns die mit Abstand populärste Sportart, aber in Los Angeles bekommen sie kein Bein auf den Boden. In Süd-Kalifornien kann man einfach zu viele verschiedene Dinge unternehmen."

Auffällig im breiten Fontana sind die vielen möglichen Fahrlinien. "Ursprünglich war es einmal eine Strecke mit nur einer guten Spur, aber in den letzten Rennen war es möglich, zu dritt oder gar zu viert nebeneinander durch die Kurven zu fahren", weiß Jeff Gordon. "Das ist, was wir Fahrer sehen wollen, es gibt uns die Möglichkeit nach Linien zu suchen, die unserem Auto liegen." Die Konsequenz ist oft ein weit auseinander gezogenes Feld und nur wenige Gelbphasen.

Safer-Walls nun auch innen

Internationale Bekanntheit erhielt der Auto Club Speedway übrigens aus äußerst tragischen Gründen, die nichts mit der NASCAR zu tun hatten. Denn am 31. Oktober 1999 verlor Greg Moore beim CART-Saisonfinale in Runde neun die Kontrolle über seinen Players-Forsythe und crashte mit über 300 Stundenkilometern in eine der Betonmauern im Innenbereich des Ovals. Moore zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Der 24-jährige Kanadier galt als eines der größten Talente im US-Motorsport und hatte für die Saison 2000 bereits einen Vertrag mit Roger Penske unterschrieben. Seinen Platz nahm damals Helio Castroneves ein.

Denny Hamlin

Fontana 2013: Denny Hamlin (11) kracht in die Mauer und bricht sich die Wirbelsäule Zoom

Vor Jahresfrist war Fontana der Schauplatz von Denny Hamlins schwerem Frontaleinschlag in Kurve 4, bei dem sich der Gibbs-Pilot erhebliche Rückenverletzungen zuzog, die ihn quasi die Saison 2013 kosteten. In der Zwischenzeit hat man in Fontana aufgerüstet und auf der Innenseite von Kurve 4 eine Safer-Barrier installiert. Dies geschah im September und soll nun ähnlich schwere Verletzungen bei möglichen Abflügen verhindern.

Insgesamt treten nur 43 Sprint-Cup-Teams die Reise an die Westküste der USA an, weshalb jeder Mannschaft ein Startplatz garantiert ist. 'Motorvision TV' ließ die deutschen NASCAR-Fans im Winter über die Auswahl der 25 Live-Rennen 2014 abstimmen, wobei Fontana nicht gewählt wurde. Daher zeigen die Münchner das Auto Club 400 erst am Montagabend in einer knapp einstündigen Zusammenfassung. Der Rennstart am Sonntagabend erfolgt um kurz nach 20:00 Uhr MEZ.

Der Zeitplan von Fontana:

Freitag:
20:00 bis 21:30 Uhr: Erstes Freies Training

Samstag:
ab 00:40 Uhr: Qualifying
17:30 bis 18:25 Uhr: Zweites Freies Training
20:30 bis 21:20 Uhr: Abschlusstraining
ab 22:00 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag:
ab 20:15 Uhr: Auto Club 400 in Fontana

Die Meldeliste für Fontana:

01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet)
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
06. 7 Michael Annett (Baldwin-Chevrolet)
07. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
08. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
09. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
10. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
11. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
12. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
17. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
18. 23 Alex Bowman (BK-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 26 Cole Whitt (Swan-Toyota)
21. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
22. 30 Parker Kligerman (Swan-Toyota)
23. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet)
24. 32 Travis Kvapil (FAS-Ford)
25. 33 Brian Scott (Circle-Chevrolet)
26. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
27. 35 David Reutimann (Front-Row-Ford)
28. 36 Reed Sorenson (Baldwin-Chevrolet)
29. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
30. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
31. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet)
32. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
33. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
34. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet)
35. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
36. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
37. 55 Brian Vickers (Waltrip-Toyota)
38. 66 Joe Nemechek (Waltrip-Toyota)
39. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Ryan Truex (BK-Toyota)
41. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
42. 98 Josh Wise (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Alle Fontana-Sieger auf einen Blick:

1997 Jeff Gordon
1998 Mark Martin
1999 Jeff Gordon
2000 Jeremy Mayfield
2001 Rusty Wallace
2002 Jimmie Johnson
2003 Kurt Busch
2004 Jeff Gordon
2004 Elliott Sadler
2005 Greg Biffle
2005 Kyle Busch
2006 Matt Kenseth
2006 Kasey Kahne
2007 Matt Kenseth
2007 Jimmie Johnson
2008 Carl Edwards
2008 Jimmie Johnson
2009 Matt Kenseth
2009 Jimmie Johnson
2010 Jimmie Johnson
2010 Tony Stewart
2011 Kevin Harvick
2012 Tony Stewart
2013 Kyle Busch