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Vorschau Martinsville: Wer kann Johnson schlagen?
Jimmie Johnson hat 2009 noch nicht gewinnen können - nun folgt mit Martinsville eine der großen Spezialstrecken des NASCAR-Champions
(Motorsport-Total.com) - Kaum zu glauben: Am 26. April 1992 gewann NASCAR-Veteran Mark Martin sein erstes Martinsville-Rennen. Damals natürlich in Ford-Diensten, doch auch sein aktuelles Fahrzeug, der Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 5, sorgte in Martinsville bereits für Aufsehen: Vor genau 25 Jahren gewann darin Geoff Bodine das erste Cup-Rennen für den frischgebackenen Teambesitzer Rick Hendrick in dessen erst achtem Erscheinen.

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Short-Track-Tradition pur: Martinsville ist das älteste noch aktive NASCAR-Oval
Hendrick selbst stammt aus dem benachbarten Palmer Springs, ist also ein echtes Virginia-Eigengewächs. Seine Flotte stand in den letzten 25 Jahren in Martinsville beeindruckende insgesamt 17 Mal ganz oben auf dem Siegertreppchen, insgesamt hat Hendrick Motorsports seit 1984 175 Cup-Rennen für sich entschieden.#w1#
Aber: 2009 wartet das vierköpfige Dream-Team der NASCAR noch auf seinen ersten Saisonsieg. Der könnte am Wochenende kommen, denn Martinsville ist absolutes Hoheitsgebiet von NASCAR-Champion Jimmie Johnson. Der Kalifornier gewann nicht weniger als vier der letzten fünf Martinsville-Rennen, insgesamt stand Johnson dort sogar schon fünfmal in der Victory Lane.
Diese Bilanz wird nur noch von seinem Teamkollegen Jeff Gordon getoppt, der Martinsville in seiner Karriere sogar schon sieben Mal gewinnen konnte. Doch auf dem Papier gibt es nur einen klaren Favoriten, und der heißt Jimmie Johnson. Denn wenn jemand in 13 seiner insgesamt 14 Martinsville-Auftritte in die Top 10 fahren kann, dann weiß die Konkurrenz, was die Stunde geschlagen hat.
Tradition nicht ohne Probleme

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Gewohntes Bild in Martinsville: Jimmie Johnson vor Jeff Gordon Zoom
Die NASCAR-Trucks mussten diese Woche rein theoretisch nur ein paar Stunden auf dem US-Highway 58 gen Osten fahren, um vom Bristol Motor Speedway zum so traditionsreichen Martinsville Speedway in Henry County, Virginia zu gelangen. Was sie natürlich nicht getan haben, denn alle Teams bereiteten in ihren Shops neue CoTs für das Goody's Fast Pain Relief 500 vor.
Beide Strecken sind Short-Tracks. In Martinsville ist die Bahn sogar noch einmal um elf Meter kürzer als in Bristol. Dafür hat der Kurs mit nur 12 Grad Kurvenüberhöhung weit weniger Banking als Bristol, und ist daher auch die langsamste Strecke im gesamten NASCAR-Kalender.
Auch das Fassungsvermögen von Martinsville ist um ein Vielfaches geringer als im NASCAR-Kolosseum. Dafür versprüht es noch das Ur-Flair der NASCAR, denn Martinsville ist seit 1947 permanenter NASCAR-Austragungsort, und als einzige aktuelle Strecke noch fast völlig unverändert geblieben.
Das große Problem dabei: Es gibt zwei Saisonrennen, die beide nur allzu selten ausverkauft sind. So auch 2009. Daher mehren sich die kritischen Stimmen, die hinterfragen, warum Martinsville unbedingt zwei Rennen pro Saison haben muss. Der Großraum von Las Vegas etwa ist da für die TV-Stationen und auch die Sponsoren deutlich attraktiver.
Die Bremsen sind der Schlüsselfaktor

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Vor genau einem Jahr gewann Denny Hamlin knapp vor Jeff Gordon Zoom
Sehr enge Kurven und eben das extrem flache Banking machen auch einen Faktor zum entscheidenden Erfolgskriterium: "Die Bremsen", erklärt Kyle Busch (Gibbs-Toyota). "In Martinsville geht es nur um die Bremsen." Und der Umgang damit muss extrem schonend ausfallen, schließlich sind am Sonntag insgesamt 263 Meilen auf 500 Runden Renndistanz zurückzulegen.
Martinsville "geht gegen jeglichen Instinkt, denn du musst sehr zaghaft in die Kurven hinein fahren, das Auto dann durch die komplette Kurve rollen lassen, bevor du wieder ins Gas steigst", beschreibt Clint Bowyer (Childress-Chevrolet). "Normalerweise willst du so tief in die Kurve hinein stechen wie möglich, und so schnell wieder ins Gas gehen. Das endet hier jedoch in einer Katastrophe, deswegen musst du extreme Disziplin anwenden."
Mit dem seit Bristol wieder erstarkten Martinsville-Vorjahressieger Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) könnte ein lokaler Siegeskandidat aus Virginia der Hendrick-Familie genauso in die Suppe spucken, wie Jeff Burton (Childress-Chevrolet), der 1997 dort seinen einzigen Heimsieg feiern konnte.
Doch am Wochenende gibt es in Jimmie Johnson nur einen großen Favoriten, der auf dem Papier am ehesten noch von Jeff Gordon gefährdet werden könnte. Auch Mark Martin und Dale Earnhardt Jr. haben sich in Martinsville immer gut verkaufen können, weshalb es ganz schwer werden wird, die Hendrick-Armada besiegen zu können.
Montoya braucht Resultate

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Juan Pablo Montoya weist eine ordentliche Martinsville-Statistik auf Zoom
Und: Die Außenseiter haben in Martinsville für gewöhnlich schlechte Karten, denn hier regiert normalerweise das NASCAR-Establishment. Das führt unmittelbar zur Frage, ob Juan Pablo Montoya bereits dazu gehört oder nicht, denn der flache Kurs liegt dem Kolumbianer.
In seinen bisher vier Martinsville-Auftritten war die schlechteste Montoya-Position ein 16. Platz, die 2007 jedoch nur aufgrund eines späten Scharmützels mit Ryan Newman keine Top-10-Platzierung wurde. Im Kampf um ein Plätzchen im Sprint-Cup-Chase muss das Earnhardt-Ganassi-Team Boden gutmachen, und Martinsville wäre dazu ein idealer Ort.
Insgesamt 48 Teams bewerben sich um die 43 Startplätze. Zum ersten Mal in der neuen Saison gilt auch die aktuelle Ownerwertung. Aric Almirola (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet), Scott Speed (Red-Bull-Toyota) und Paul Menard (Yates-Ford) flogen aus den Top 35 heraus. A.J. Allmendinger (Petty-Dodge), David Gilliland (TRG-Chevrolet) und natürlich Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) schafften hingegen den Sprung ins Hauptfeld.
Die Qualifikation zum Goody's Fast Pain Relief 500, dem sechsten Lauf zum Sprint-Cup 2009, beginnt am Freitagabend um 20:40 Uhr MEZ. Das Rennen selbst startet am Sonntagabend gegen 20:15 Uhr MESZ. Auch die Trucks fahren in Martinsville: Das Kroger 250 sieht am Samstagabend gegen 19:00 Uhr MEZ die Startflagge.
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Die Entry-List von Martinsville:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr.(Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
08. 8 Aric Almirola (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
09. 09 Sterling Marlin (Phoenix-Chevrolet)
10. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
11. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
12. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
13. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
14. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
15. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
16. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
17. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
18. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
24. 34 John Andretti (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
25. 36 Scott Riggs (Baldwin-Toyota)
26. 37 Tony Rains (Front-Row-Chevrolet)
27. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
28. 41 Jeremy Mayfield (Mayfield-Toyota)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
31. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
32. 46 Dennis Setzer (Long-Dodge)
33. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
36. 64 Todd Bodine (Gunselman-Toyota)
37. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
38. 71 David Gilliland (TRG-Toyota)
39. 73 Mike Garvey (HandS-Dodge)
40. 75 Derrike Dope (Cope/Keller-Dodge)
41. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
42. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
43. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
44. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
45. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
46. 96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
47. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
48. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

