• 08.11.2010 05:01

  • von Pete Fink

Unfassbar: Rauferei zwischen Jeff Gordon und Jeff Burton

Jeff Gordon hatte sich auch nach der Rauferei mit Jeff Burton nicht beruhigt, der die Schuld auf sich nahm und Verständnis für den Kollegen zeigte

(Motorsport-Total.com) - 1979 gelangte NASCAR mit - im wörtlichen Sinne - einem Schlag auf die ganz große Sport-Landkarte Amerikas, als sich Cale Yarborough beim Daytona 500 ein kräftiges Handgemenge mit den Gebrüdern Allison lieferte. Es war das erste landesweit und live übertragene NASCAR-Rennen überhaupt, ein wahrer Meilenstein der NASCAR-Historie.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Auf ins Gefecht: Jeff Gordon nutzte seine Handschuhe dieses Mal anders...

Ob die Vorkommnisse am Sonntagabend in Texas eine ähnliche Tragweite erzeugen werden, sei einmal dahingestellt. Aber Schlagzeilen werden genug kommen, die NASCAR wird in den nächsten Tagen in den USA wieder zum Tagesgespräch werden. Warum? Weil sich ausgerechnet zwei Vorzeigeathleten eine handfeste Rauferei lieferten - Jeff Gordon und Jeff Burton.

Wohlgemerkt keine Youngster, deren jugendliches Temperament für ein paar Sekunden überschäumte, sondern zwei gestandene NASCAR-Asse reiferen Alters, die wohl die Letzten gewesen sind, denen die NASCAR-Szene solch eine Stunteinlage zugetraut hätte. Zwei eigentlich besonnene Piloten, die sich darüber hinaus auch gegenseitig sehr schätzen.

Was war passiert? Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) löste in Runde 192 eine Gelbphase aus. Angeblich von der tiefstehenden Sonne geblendet, nahm Burton den Gordon-Chevrolet aufs Horn und schob diesen bei hoher Geschwindigkeit in die Mauer. Mit Folgen. Als Gordon seinem Wrack entstiegen war, ging er schnurstracks in Richtung Burton und nahm sich diesen in bester Eishockey-Manier zur Brust.

Burton hat Verständnis für Gordon

Jeff Burton

Jeff Burton und die Sonneneinstrahlung: War es nun Absicht oder nicht? Zoom

Glücklicherweise waren zwei NASCAR-Offizielle zur Stelle, die eine - durchaus vorstellbare - Eskalation verhinderten, denn Gordon war stinksauer. "Er hätte viel mehr verdient als das", schimpfte der Kalifornier noch Minuten nach dem Vorfall. "Manchmal kann ich meine Emotionen einfach nicht zurückhalten. Und ob ihr es glaubt oder nicht: In dieser Situation habe ich mich noch zurückgehalten!"

Die Ironie des Vorfalls war, dass Burton sich bei Gordon entschuldigen wollte, doch der griff sofort und kommentarlos an. Der Childress-Pilot hatte damit wohl nicht gerechnet, nahm die gesamte Schuld aber auf sich. "Das war zu 100 Prozent meine Schuld und ich bin auch nicht böse auf ihn. Er war stinksauer und er sollte auch stinksauer sein, denn ich habe ihn unter Gelb abgeschossen. Das war zwar keine Absicht, aber ich habe überhaupt kein Problem mit dem, was er getan hat."


Fotos: NASCAR in Texas


Gordon wiederum wollte keine Einsicht zeigen: "Das war lächerlich und gefährlich. Eigentlich mag ich Jeff sehr und wir werden auch weiter gegeneinander fahren können. Ich habe eine Menge Respekt vor ihm und heute habe ich eine Menge Respekt vor ihm verloren. Ich kann das alles noch gar nicht so recht glauben."

"Klar hat er sich bei mir entschuldigt und gesagt, das sei keine Absicht gewesen. Aber es tut mir leid, das glaube ich ihm nicht. Ich fahre schon lange genug Rennautos, um genau zu wissen, was Absicht ist. Und genau das war hier der Fall." Übrigens: Auch aus der NASCAR-Sicht ist die Angelegenheit noch nicht vom Tisch. Nach dem Rennen bestätigten die Offiziellen, dass man sich die fraglichen Szenen genau ansehen werde.

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