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Truex Jr. bezwingt zahme Monster-Mile in Dover
Martin Truex Jr. war auf der Monster-Mile von Dover nicht zu schlagen und sicherte sich in überzeugender Manier seinen ersten Sieg im Nextel-Cup
(Motorsport-Total.com) - Die Flaggen waren nach dem Tod von NASCAR-Zampano Bill France Jr. auf Halbmast, und die Monster-Mile von Dover, Delaware, das etwa auf halbem Weg zwischen Washington und Philadelphia liegt, war am Montag Abend nicht mehr fest in der Hand von Sturmtief "Barry", und so sollte das Autism Speaks 400 vor relativ gut gefüllten Tribünen doch noch über die Bühne gehen können.

© NASCAR
Martin Truex Jr. lässt es nach seinem ersten Sieg in Dover ordentlich krachen
Pole-Sitter Ryan Newman übernahm zunächst das Kommando, der "Rocket-Man" legte in seinem Penske-Dodge auf der grünen Strecke gleich zu Beginn eine hohe Schlagzahl vor. Carl Edwards, der Busch-Gewinner vom Samstag, und Dale Earnhardt Jr. folgten auf den Plätzen in einem ansonsten ereignislosen Beginn des 13. Saisonrennen im Nextel Cup 2007.#w1#
Truex Jr. von Beginn an stark

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Die Nummer 1 war heute auch die Nummer 1 - Martin Truex Jr. Zoom
In Runde 25 folgte die erste von zwei geplanten "Competition Cautions", die immer dann von der NASCAR ins Spiel gebracht werden, wenn aufgrund der Wetterbedingungen die "Happy Hour" - quasi das Warm Up - nicht stattfinden kann. Die Teams haben dadurch die Möglichkeit, erste Feinjustierungen an ihren Boliden zu unternehmen.
Kevin Harvick und Kyle Busch waren die ersten beiden Big Names, die mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, und sich bereits früh im Rennen einen Rundenrückstand einhandelten. Nach 110 Runden erwischte es auch Earnhardt Jr., der sich einen Plattfuß einfing und ebenfalls zwei Runden zurückfiel.
Stark unterwegs zu diesem Zeitpunkt war hingegen sein DEI-Teamkollege Martin Truex Jr., der sich hinter Edwards und Newman zunächst auf Platz drei einnistete, bevor er nach 125 Runden von Startplatz 26 kommend sogar die Spitze übernehmen konnte.
Friedliche Monster-Mile

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Carl Edwards (vorne) fuhr einen sicheren dritten Platz nach Hause Zoom
Noch zeigte sich die Monster-Mile von ihrer friedlichen Seite, denn nach 134 Runden war es Kyle Busch, der zum ersten Mal einen kleineren Mauerkontakt hatte, nachdem ihn sein Stoßdämpferproblem wieder eingeholt hatte. Auch Chevy-Pilot J.J. Yeley mit Getriebeproblemen, sowie Jeremy Mayfield und Dale Jarrett (beide Toyota) schlugen sich mit zunehmend waidwunden CoTs herum.
Zur Rennhalbzeit umrahmten die beiden DEI-Autos von Truex Jr. an der Spitze und Dale Jr. fast am Ende das Klassement, denn der NASCAR-Publikumsliebling kämpfte erneut mit einem Reifenproblem rechts hinten. Nach 243 Runden waren zudem nur noch ganze 13 von 43 Autos in der Führungsrunde, was vor allem daran lag, dass die zahme Monster-Mile bislang nur drei Gelbphasen bereitete.
Kurt Busch versus Stewart

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Tony Stewart hatte wieder einmal ein Meeting mit seinem Freund Kurt Busch Zoom
Kurt Busch und Tony Stewart sorgten dann für den ersten großen Aufreger im Rennen, als die beiden hitzköpfigen Ex-Champions in Runde 271 aneinander gerieten. Beide bekämpften sich schon einige Runden lang und Busch hatte ein paar Kurven zuvor auch ein kleines Come Together mit dem dahinter fahrenden Greg Biffle. Stewart versuchte sich in der Folge außen an dem Penske-Piloten vorbei zu quetschen, doch der machte die Türe zu, und beide drehten sich aus dem Rennen.
Das war in der Saison 2007 bereits die zweite Kollision der zwei Kontrahenten, nachdem sich die beiden schon zu Saisonbeginn in Daytona gegenseitig um alle Chancen gebracht hatten. Der eigentliche Faux-Pas unterlief dem erregten Kurt Busch jedoch erst im Anschluss.
Denn scheinbar brannten dem älteren der beiden Busch-Brüder jetzt die Sicherungen komplett durch, denn der Mann aus Las Vegas parkte plötzlich vor der Box von Stewart, und hinderte diesen so am Wegfahren. Ein Joe-Gibbs-Mechaniker brachte sich mit einem gewagten Sprung auf die Motorhaube in Sicherheit - dies war eine grobe Unsportlichkeit von Busch und auf die Höhe der Strafmaßes darf man durchaus gespannt sein.
Monster-Mile zeigt ihre Zähne

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Ryan Newman und sein Penske-Team schrammten knapp am Sieg vorbei Zoom
Newman gewann den Restart vor Truex Jr. und Edwards. Dahinter lagen Clint Bowyer, Mark Martin, Jimmie Johnson und Matt Kenseth. Denny Hamlin folgte auf Position sieben und Greg Biffle auf acht. Doch in 295 stellte der wie ein Uhrwerk überlegen fahrende Truex Jr. die Sache wieder klar und holte sich die Spitze zurück.
Die Gelbphasen Nummer fünf und sechs folgten zwischen Runde 330 und 340, als kurz nacheinander Ward Burton und Michael Waltrip in die Mauer knallten. Die komplette Spitze war in der Box, wieder gewann die Penske-Crew von Newman. Beim Restart war zudem klar, dass das Boxenfenster ausreichen würde, um ohne weiteren Stopp zu Ende zu fahren.
Vergingen die ersten 300 Runden des Rennens eher zahm, so zeigte die Monster-Mile nun ihre Zähne, denn als nächstes erwischte es die beiden Robert-Yates-Fords von David Gilliland und Ricky Rudd nach einem klassischen Missverständnis.
Truex Jr. gewinnt sein erstes Cup-Rennen

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Martin Truex Jr. feiert seinen ersten Cup-Sieg in der Victory Lane Zoom
Vorne duellierten sich erneut Truex Jr. und Newman, doch von hinten kam nun der amtierende Meister Jimmie Johnson, der sich 50 Runden vor dem Ende Carl Edwards schnappte. Während Truex Jr. nun vorne weg zog, waren Newman und Johnson rundenlang in einen herzhaften Kampf um Platz zwei verwickelt, und 32 Runden vor Schluss war der Hendrick-Pilot schließlich vorbei.
Johnson war nun der einzige, der den DEI-Piloten in der Schlussphase ernsthaft würde bekämpfen können, doch als Johnson 20 Runden vor dem Ende einen Plattfuß erlitt, stand der zweimalige Busch-Champion dicht vor seinem ersten Cup-Triumph und ließ sich die Butter auch nicht mehr vom Brot nehmen.
Durch Johnsons Pech sicherte sich Newman Platz zwei und auch Carl Edwards war sicherer Dritter - drei Marken auf den ersten drei Plätzen, das neue Car of Tomorrow scheint tatsächlich für ein ausgeglichenes Feld sorgen zu können.
Hinter dem ungefährdeten Siegertrio kämpften Denny Hamlin, Matt Kenseth, Greg Biffle, Mark Martin, Clint Bowyer, sowie Jeff und Robby Gordon um die Plätze in den Top 10. Speziell für das One-Man-Team von Robby Gordon war dies ein toller Erfolg, während Brian Vickers als bester der beiden Red Bull und bester Toyota auf Platz 19 ins Ziel kam.
Juan Pablo Montoya hatte nie eine Chance ernsthaft ins Geschehen einzugreifen und wurde am Ende mit fünf Runden Rückstand durchwachsener 31.

