Tony Stewart über die Phoenix-Geheimnisse
Kein NASCAR-Pilot kennt die Strecke in Phoenix besser als Tony Stewart, aber worauf es in Arizona ankommt, will der Joe-Gibbs-Pilot nicht komplett verraten
(Motorsport-Total.com) - In seinem vorletzten Rennen für Joe Gibbs Racing hat Tony Stewart noch einmal die Gelegenheit auf einer Strecke zu fahren, die er so gut kennt wie wahrscheinlich kein anderer aktueller Sprint-Cup-Pilot. Der Phoenix International Raceway begleitete den zweifachen NASCAR-Champion bereits seit dem Beginn seiner Motorsportkarriere und es heißt nicht umsonst, dass Stewart in Arizona wohl mehr Runden gedreht habe, als die meisten seiner Konkurrenten zusammen.

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Tony Stewart kennt in Phoenix jeden Zentimeter des Ein-Meilenovals
"Das ist eine tolle Gelegenheit einen Ort zu besuchen, den ich sehr gut kenne, auf dem ich sehr viel Zeit verbracht habe und an dem ich viele Freunde habe", erklärte Stewart im Vorfeld des Checker O'Reilly Auto Parts 500. Seit 1993 fuhr er in Arizona in fast allen unteren StockCar-Klassen, später bei den IndyCars und schließlich in der Nationwide-Serie und im Sprint-Cup.#w1#
"Ich glaube, man kann durchaus behaupten, dass meine Karriere genau hier so richtig in Schwung kam. Als ich begann, arbeitete ich noch als Mechaniker und bekam fünf Dollar die Stunde. Ein Preisgeld von 3.500 Dollar bedeutete damals eine ganze Menge Geld für mich. Später hatte ich immer nur Angst, dass ich irgendwann wieder richtig arbeiten muss, wenn ich keinen Erfolg haben würde."
Zwei unterschiedliche Kurven

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Die zwei großen Kurven sehen ähnlich aus, sind es aber bei weitem nicht Zoom
Diese Zeiten sind lange vorbei. Stewart wird in der Sprint-Cup-Saison 2009 mit seinem eigenen Stewart-Haas-Team antreten. Seine neue Startnummer ist die 14 und das hat einen Grund, denn mit dieser Nummer fuhr sein großes Vorbild A.J. Foyt, für den er auch in seinen IndyCar-Anfangstagen aktiv war.
"Arie Luyendyk und ich waren damals die Haupttester für Firestone", erinnerte sich Stewart. "Das Wetter in Phoenix ist immer gut und wir waren sogar im Winter zwei oder dreimal für jeweils drei Tage hier. Ich habe hier soviel Zeit verbracht, dass ich wahrscheinlich jede Linie kenne, die hier jemals gefahren wurde. Und ich weiß sogar, warum sie benutzt wurde."
Stewarts Trick über das Rennfahren auf dem ultraflachen Einmeilenoval: "Egal in welcher Serie du hier antrittst, es gibt eine Gemeinsamkeit, denn die beiden großen Kurven unterscheiden sich hier. Wenn dein Auto in Turn 3 und 4 richtig gut ist, dann hast du normalerweise in Turn 1 und 2 ein wenig Untersteuern. Wenn du in Turn 1 und 2 gut bist, dann hast du in 3 und 4 ein Übersteuern."
Geheimnisse und Klapperschlangen

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Phoenix und die Wüste von Arizona haben ihr ganz eigenes Flair Zoom
Die Konsequenz: "Man muss seine Optionen genau abwägen und das Auto für die Kurve einstellen, die einem wichtiger ist. Es geht nicht, dass dein Auto in beiden Ecken perfekt sein wird. Doch wie meine Vorliebe aussieht, das verrate ich niemandem. Das ist mein Geheimnis, denn das ist eine geheime Variable, die ich natürlich zu meinem Vorteil ausnutzen will."
Phoenix steht seit 1988 auf dem Sprint-Cup-Kalender. Stewart hat hier 1999 ein Rennen gewonnen und wurde später noch zweimal Zweiter. Natürlich geht er aufgrund all dieser Zutaten "mit jeder Menge Selbstvertrauen" nach Arizona, aber da gibt es noch mehr, was ihn an Phoenix begeistert.
"Es gibt nicht viele Strecken, auf denen du über die Gegengerade schauen kannst und überall Berge und Kakteen siehst. Die Leute erzählen sich, dass hier jeden Morgen Cowboys mit einem Sack bewaffnet Klapperschlangen einsammeln, damit sich die Leute sicher hinsetzen können. Es ist einfach eine ganz spezielle Rennstrecke."

