"The Closer": Harvick mischt sich in den Titelkampf ein

(Motorsport-Total.com) - Schon in den Jahren 2010 und 2011 war Kevin Harvick als Gesamtdritter jeweils der erste Verfolger zweier Titelduellanten. 2010 gegen Jimmie Johnson und Denny Hamlin, eine Saison später stand er etwas im Schatten der Giganten-Schlacht zwischen Tony Stewart und Carl Edwards. Mit seinem dritten Saisonsieg am Sonntagabend in Kansas hat sich der Noch-Childress-Pilot erneut in diese Position gebracht. Nun ist die Ausgangslage ähnlich: 25 Punkte fehlen dem Kalifornier auf Tabellenführer Matt Kenseth (Gibbs-Toyota). Bei sechs ausstehenden Saisonrennen machbar.

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Kevin Harvick: Mit dem Kansas-Sieg plötzlich ein neuer Titelkandidat Zoom

So sieht es auch der Kansas-Gewinner: "Von der Pole-Position zum Sieg zu fahren und dabei dein eigenes Schicksal bestimmen zu können, bedeutet für uns, dass es ein tolles Wochenende war", lautete sein Fazit. "Zudem haben wir uns näher an das Titelrennen herangeschoben." Seine glasklare Ankündigung für die kommenden Wochen lautet demnach: "Wir wollen weiter Spaß haben und genauso weitermachen wie bisher." Soll heißen: Weitere Spitzenplatzierungen holen.

Denn sein genauso angriffslustiger Boss Richard Childress weiß: "Im Titelkampf gegen Jimmie Johnson und Co. wirst du nur mit Top-10-Platzierungen keinen Stich machen. Wir kennen unsere Ausgangslage und wir hoffen darauf, dass wir dieses Mal das große Los ziehen können." In der Tat: Am kommenden Wochenende steht das Chase-Rennen von Charlotte an. Auf diesem 1,5 Meilen-Oval gewann Harvick im Mai 2013 das Coca-Cola 600. Die Konkurrenz ist also gewarnt.

"Für uns ist dieser Tag noch positiver als alle anderen Tage zuvor", deutete Harvick an. "Alle haben Probleme mit den Reifen und der Strecke gehabt. Auch wir. Aber es war ein 1,5 Meiler und wir haben es geschafft, dass wir uns im Auto wohlgefühlt haben. Das zeigt, dass wir auf den Intermediate-Ovalen mit einer Menge Selbstvertrauen an die Sache herangehen können. Der Speed ist da und wir haben bewiesen, dass wir auch über eine gute Strategie verfügen."

Fünf der zehn Chase-Rennen gehen bekanntlich auf den Intermediate-Ovalen über die Bühne. Nach Chicagoland (Harvick wurde dort Dritter) und Kansas folgen noch Charlotte, Texas und zum Finale Mitte November Homestead. Macht "Mr-Where-Did-He-Come-From?", den im Titelkampf kaum jemand auf dem Zettel hatte, seinem Spitznamen erneut alle Ehre? Wenn es nach Childress geht: Ja. Auch wenn Harvick das Team bekanntlich zum Saisonende verlassen wird.

"Wir haben intensiv über dieses Thema gesprochen und wir wollen den Titel holen", unterstrich Childress. "Das schulden wir unseren Fans und unseren Sponsoren und daher geben wir 100 Prozent bis Homestead." Und der langjährige Childress-Pilot Harvick fügte an: "Ich möchte dieses Team mit einem Gefühl des Stolzes verlassen." Kansas war zumindest ein erster großer Schritt in diese Richtung.